Roman Cervenka nach seiner Rückkehr in die Heimat
«Ich musste lernen, Nein zu sagen»

Mit seinem neuen Klub Pardubice ist Roman Cervenka erstmals seit seinem Abgang aus Rapperswil-Jona wieder in der Schweiz. Er vermisst sie, wie der 39-jährige Tscheche in Davos gesteht.
Publiziert: 27.12.2024 um 08:10 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2024 um 10:31 Uhr
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Weil er in seiner Karriere nochmals um einen Meistertitel spielen will, löste der 39-jährige Roman Cervenka im Sommer seinen Vertrag mit den Lakers auf.
Foto: Thomas Oswald/freshfocus

Auf einen Blick

  • Roman Cervenka kehrt erstmals nach Abgang beim SCRJ in die Schweiz zurück
  • Der 39-Jährige ist Topskorer bei Pardubice, vermisst aber die Schweiz
  • In der Heimat konnte er sich nicht so gut aufs Eishockey fokussieren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Den grössten Teil seiner Profi-Karriere hat Roman Cervenka im Ausland verbracht. Weil der Wunsch des Tschechen, auch noch in der Heimat Erfolge feiern zu können, wächst, bittet er die Lakers im Sommer um eine Vertragsauflösung – auch aus familiären Gründen. Der 39-Jährige wird von Pardubice, einem ambitionierten Titelkandidaten, angelockt. Der Klub zahlt eine Ablöse für ihn.

Die halbe Saison ist mittlerweile ins Land gezogen, und Cervenka kehrt erstmals seit seinem Abgang aus Rapperswil-Jona in die Schweiz zurück. Der letztjährige Turnier-Finalist nimmt erneut am Spengler Cup in Davos teil. Der amtierende Weltmeister ist allerdings rekonvaleszent, pausiert deshalb fürs Auftaktspiel gegen Gottéron – es wäre tatsächlich seine Premiere am Traditionsturnier.

Auch der Meisterschaftsstart in der Extraliga läuft zunächst harzig, die Leistungen sind durchzogen. Trainer Marek Zadina (52), Vater von HCD-Star Filip (25), zieht sich zurück. Kurzzeitig steht das Team sogar ohne Coach da. Mittlerweile ist Vaclav Badoucek (62) am Ruder und Pardubice Tabellenführer. Doch Cervenka relativiert: «Die Resultate sehen besser aus als wir spielen.»

In Davos zur alten Form finden

Er selbst ist Topskorer seiner Mannschaft, obwohl es, wie er selbst sagt, für ihn am Anfang auch nicht einfach gewesen ist. «Es war neu für mich, in der Heimat zu spielen», so Cervenka. Die Erwartungen an den Rückkehrer sind hoch. Den Fokus ausschliesslich aufs Hockey zu legen, wird für ihn aber zur Herausforderung. Denn die Spieler der Gold-Mannschaft der WM in Prag werden immer wieder zu offiziellen Einlässen geladen und geehrt. Für den Star stehen mehr terminliche Verpflichtungen an als in den letzten Jahren in Rapperswil-Jona zusammengezählt. «Deshalb musste ich lernen, Nein zu sagen, um mir bewusst Zeit für mich nehmen zu können.» Hat er das, pendelt er auch mal zwischen Pardubice und seiner Familie in Prag.

In den fünf Saisons bei den SCRJ Lakers zählt Cervenka immer zu den besten Skorern des Teams. Diesen Anspruch an sich hat der mit Titeln und Medaillen hochdekorierte Stürmer immer noch. Dafür braucht das Hockey-Genie entsprechende Linienpartner, die sein Spiel verstehen. Einer davon ist Lukas Sedlak (31), der mit ihm im Mai Weltmeister geworden ist. Als Sedlak mit einer Hirnerschütterung länger ausfällt, stottert auch Cervenkas Motor. Am Spengler Cup spielt der Ex-NHL-Stürmer wieder, dies mit einem abgedunkelten Visier.

Cervenka, der an einer Unterkörper-Verletzung laboriert, will in Davos wieder in Form kommen. Denn sein Titelhunger ist noch längst nicht gestillt, auch das ist auf der Zielgeraden seiner Karriere ein Grund für seinen Wechsel von den Lakers zu Pardubice. Doch der einstige SCRJ-Captain macht keinen Hehl daraus, dass er «die Schweiz vermisst. Nach acht Jahren habe ich mich da auch zuhause gefühlt. Die ganze Zeit in Tschechien zu sein, ist irgendwie ungewohnt für mich». Die Geschehnisse der National League verfolgt er aus der Ferne und lässt sich von Kollegen aufdatieren.

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