Der HC Davos ist viel genannter Rekordmeister mit 31 NL-Titeln – doch die letzten Titel-Ehren sind schon ganz schön lange her, die Erinnerungen daran fast schon verstaubt. 2015 holten die Bündner zuletzt den Meisterpokal der National League. Und der letzte sowie insgesamt 15. Turniersieg am Spengler Cup gelang ihnen 2011.
Speziell: Kein einziger Spieler aus der aktuellen Mannschaft war vor elf Jahren dabei! Captain und Routinier Andres Ambühl (39) stürmte in jener Saison für die ZSC Lions und Marc Wieser (35) für den EHC Biel. Darum sagt Letzterer: «Ich will diesen Titel unbedingt.» Wenn wie in der Meisterschaft vieles zusammenstimme, sieht Wieser die Chancen für einen Final-Vorstoss und -Sieg intakt. «Früher waren wir so titelverwöhnt. Jetzt warten wir lange genug darauf, ein Titel wäre fällig.»
«Müssen mal wieder die nächste Hürde nehmen»
Gleich sieht es auch Ambühl. Die HCD-Identifikationsfigur spielt bereits seinen 14. Spengler Cup, hat das Turnier 2006 (gegen Team Canada) und 2004 (gegen Prag) gewonnen. «Es wäre höchste Zeit für einen Titel», sagt er im offiziellen Turnier-Podcast, «allgemein haben wir seit 2015 nichts mehr gewonnen». Nicht nur das. Bei den letzten beiden Final-Teilnahmen im Schweizer Cup scheiterten die Bündner kläglich gegen Unterklassige: Vor zwei Jahren gegen Ajoie mit 3:7, und 2018 gegen die SCRJ Lakers sogar mit 2:7.
Das Verlangen nach einer Final-Teilnahme sei in der Mannschaft extrem gross, so Ambühl. «Und auch nach dem Gefühl, wie man etwas gewinnt und was man dafür tun muss.» Erfolgserlebnisse prägen ein Team, sein letztes am Traditionsturnier ist 16 Jahre her, «eine gefühlte Ewigkeit». Unvergesslich bleibt aber sein damaliger Gamewinner: Team-Canada-Goalie Justin Pogge verlor beim Ausflug aus seinem Kasten den Puck und Ambühl musste nur noch einschieben zum 3:2-Finalsieg. Seither scheiterte der HCD in zwei Spengler-Cup-Finals (2012, 2009), «jetzt müssen wir mal wieder die nächste Hürde nehmen».