Training des Team Canada in Davos. Überraschend: Gottéron-Goalie Connor Hughes steht im Kasten. Seltsam für den 26-Jährigen, der vor wenigen Tagen erst in der Schweizer Nati debütierte beim Heimturnier in Fribourg. Noch am letzten Freitagabend erklärte Fribourg-Trainer und -Sportchef Christian Dubé, dass Doppelbürger Hughes (Ka/Sz) nicht nach Davos reisen würde. Doch übers Wochenende änderte sich alles.
Der Grund: Das Gepäck mit der Ausrüstung eines aufgebotenen Torhüters kam aufgrund des Wintersturms in Nordamerika nicht in Davos an. So rief Shane Doan, General Manager des Team Canada, auf den letzten Drücker am Freitagabend nach Hughes Spiel gegen Servette in Fribourg an und bot ihn auf, damit er beim ersten Höhentraining am Sonntag auf dem Eis stehen konnte. Eigentlich sollte dies nur eine vorübergehende Lösung sein, bis die fehlende Goalie-Ausrüstung eingetroffen ist.
Doch wie lange wird Hughes, der aufgrund der Verletzung von Stammkeeper Reto Berra in dieser Saison bereits mehr Einsätze hatte als erwartet, nun bleiben? Denn auf die Ausrüstung wartet der kanadische Torhüter noch immer. Die Verantwortlichen des Team Canada wollten sich zur Situation nicht äussern. Und Hughes selbst? Ihm wurde von den Kanadiern vor dem Turnierstart ein Maulkorb verpasst.
Darf er das überhaupt?
Die grosse Frage ist: Darf Hughes nur zwei Wochen, nachdem er das Tenü der Schweizer Nati getragen hat, überhaupt das Nationalteam wechseln? Er darf – aber nur, weil der Spengler Cup kein offizielles Turnier der IIHF ist. Der Doppelbürger kann also im selben Monat sowohl das Trikot von Kanada als auch jenes der Schweiz tragen.
«Wir sind vom Team Canada angefragt worden, ob Connor beim Spengler Cup aushelfen könne», sagt Lars Weibel, Director Sport bei Swiss Ice Hockey. «Wir bieten da gerne Hand», so Weibel, «da es sich beim Spengler Cup nicht um ein Länderspiel handelt, sehen wir hier kein Problem. Connor wird weiterhin für die Schweizer Nati spielen.»
Deshalb wurde Hughes am Montag fürs Team Canada gemeldet. Ursprünglich war vorgesehen, dass er nach Fribourg zurückkehrt, sobald die beiden aus Nordamerika aufgebotenen Goalies Michael Hutchinson und Michael DiPietro einsatzbereit sind. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es aber ganz danach aus, dass Hughes heute Abend gegen Sparta Prag auf dem Matchblatt stehen wird. (N.V.)