Verwirrung um die besten Torschützen in der neueren Geschichte des Spengler Cups. HCD-Captain Andres Ambühl wird immer wieder darauf angesprochen, dass er mit seinen bisher elf Treffern zu den fünf erfolgreichsten Goalgettern gehört und mit seinem nächsten Tor zum alleinigen Rekordhalter aufsteigen könnte.
Wer den Davoser aus dem Sertig kennt, weiss, dass ihm solche Rekorde nicht viel bedeuten. Als ihm die entsprechende Frage im offiziellen Spengler-Cup-Podcast gestellt wird, antwortet er trocken, dass das ja gar nicht so viele Tore für seine Anzahl Teilnahmen seien. Zur Info: Der 39-Jährige spielt derzeit sein 14. Traditionsturnier.
Doch der Haken an der Sache ist ein anderer: Auf der bekannten Statistik-Plattform Eliteprospects hat sich ein Fehler eingeschlichen. Dort sind fünf Spieler mit jeweils elf Toren aufgeführt: Nebst Ambühl noch Michel Riesen (ex Davos), Reto von Arx (ex Davos), Jean-Guy Trudel (Ka, ex ZSC, Ambri) und Jan Alston (ex ZSC, Lausanne, Davos).
Für Mannheim und Davos getroffen
Nur bei Riesen und Von Arx wird vermerkt, dass die Statistik allenfalls nicht komplett sein könnte, bei den anderen drei (Ex-)Spielern nicht. Und einer wird sofort stutzig: Jan Alston. Der HCD-Sportchef ist sich sicher, dass er mehr als elf Tore geschossen hat bei seinen sechs Spengler-Cup-Teilnahmen. Doch die Statistik-Plattform führt nur seine vier Turniere mit dem Team Canada (2001 bis 2004) auf. Im Dress der Kanadier hat er elf Treffer erzielt. Es fehlen allerdings seine Teilnahmen mit Mannheim (1997, als Verstärkungsspieler, damals bei Berlin) und dem HCD (1995).
Mit Mannheim hat Alston mit zwei Toren Färjestads abgeschossen, und im HCD-Dress traf er nach 27 Sekunden gegen Lada Togliatti. Der 53-Jährige ist also bei einem Total von 14 Treffern – und damit aktuell der alleinige Rekordhalter. «Wer viel aufs Tor schiesst, trifft auch öfter», witzelt der 53-jährige Doppelbürger (Ka/Sz). Stolz ist Alston aber primär darauf, dass er mit dem Team Canada den Spengler Cup zweimal gewonnen hat (2002, 2003).
Aber natürlich bedeutet dem HCD-Sportchef die Rekord-Zahl auch etwas. «Wenn man bedenkt, wieviele gute Spieler schon öfter dieses Turnier gespielt haben, ist das schon etwas Spezielles.» Doch Alston würde es Ambühl gönnen, wenn er den Rekord brechen würde. «Am liebsten schon in diesem Jahr. Denn das könnte bedeuten, dass wir weit kommen im Turnier.»
