Schlegel gegen Nyffeler
Seit ihrer Kindheit Freunde, ab heute Rivalen

Sie kennen sich, seit sie zehnjährig sind. Kontakt werden Lakers-Torhüter Melvin Nyffeler und Lugano-Keeper Niklas Schlegel nun aber erst nach der Viertelfinal-Serie wieder haben.
Publiziert: 13.04.2021 um 10:19 Uhr
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Goalie Melvin Nyffeler trifft im Playoff-Viertelfinal auf den HC Lugano mit Topskorer Arcobello (hinten).
Foto: keystone-sda.ch
Nicole Vandenbrouck

Ein Jahrzehnt lang bildeten die beiden 26-Jährigen ein Torhüter-Duo. Melvin Nyffeler und Niklas Schlegel gingen ihren Weg von den Junioren an Seite an Seite bis in die Swiss League. Kennengelernt haben sich die Zürcher als Zehnjährige beim EHC Bülach. Von dort wechselten sie 2006 in die Organisation der ZSC/GCK Lions und erklommen die Nachwuchs-Stufen.

Goalie-Trainer Markus Peter (56) übernahm Nyffeler und Schlegel bei den Novizen als 13-Jährige. Er erinnert sich: «Sie waren ganz unterschiedliche Typen. Melvin ganz offenherzig, Niklas eher ruhig und introvertiert. Aber sie verstanden sich immer gut.» Etwas Wichtiges hatten sie gemeinsam: «Sie waren da schon hervorragend im Tor.»

Papa Schlegel ist Nyffelers Goalie-Trainer

Nyffeler verbindet jedoch noch mehr mit der Familie Schlegel als die Freundschaft zu Niklas. Dessen Vater Tom (60) betreute die beiden Torhüter in ihren Mini-Jahren im ZSC-Nachwuchs. Für Nyffeler passte dies so gut, dass er Papa Schlegel als seinen persönlichen Goalie-Trainer wollte. Das hält bis heute an, die Lakers nahmen Tom Schlegel 2017 in ihren Trainer-Staff auf.

Für Nyffeler ist Tom Schlegel mehr als «nur» Goalie-Coach. Er ist sein Mentor, seine Vertrauensperson. Er fördert und fordert ihn, ging nach einer ärgerlichen Niederlage mit Nyffeler nach einem SL-Match auf dessen Wunsch nochmals aufs Eis für ein paar Übungen. «Tom weiss, was ich auf und neben dem Eis brauche. Er spürt, wenn es mir mal nicht so gut geht und ich darüber sprechen möchte», sagte der SCRJ-Torhüter in einem Interview mit der «Linth-Zeitung».

Getrennte Wege seit 2014

Ihre Wege trennten sich 2014. Nyffeler, der bereits eine Saison zuvor bei den ZSC Lions für den verletzten Lukas Flüeler in der National League ran durfte, wechselte nach Genf, wurde zu Fribourg abgeschoben und fand 2015 in Rapperswil-Jona seinen Klub, dessen Erfolgsgeschichte er mitgeprägt hat. Schlegels NL-Debüt beim ZSC folgte 2014/15. Nach fünf Jahren bei Zürich und einem kurzen Abstecher zum SC Bern (für 16 Spiele) hat sich Schlegel bei Lugano zur Nummer 1 gemausert.

16 Jahre nach dem Beginn ihrer Freundschaft stehen sie sich nun erstmals in den Playoffs als Rivalen gegenüber. Niklas gratulierte Melvin nach dem entscheidenden Sieg gegen Biel zu dessen Viertelfinal-Einzug. Und danach vereinbarten sie Funkstille bis zum Ende dieser Playoff-Serie.

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