Lakers-Stammgoalie Melvin Nyffeler ist seit Ende Januar verletzt. Von der Tribüne aus musste der 26-Jährige mitansehen, wie sein Team auf dem Weg war, den Pre-Playoff-Platz zu verspielen. «Darum war es extrem schwierig, keinen falschen Ehrgeiz zu entwickeln, weil man dem Team ja helfen will», sagt Rappis Aufstiegs-Keeper.
Denn es könnte fatal sein, nach einem Teilabriss des Syndesmose-Bandes zu früh aufs Eis zurückzukehren. «Es ist wichtig, dass das Band gut verheilt ist, weil sonst ein grosses Risiko für Folgeschäden besteht.»
Mit wichtigen Siegen gegen Zürich und Ambri haben sich die Lakers wieder etwas aufgefangen. Das Timing stimmt auch bei Nyffeler, der diese Woche erstmals ins Teamtraining zurückkehrt. Seine Ziele: möglichst schmerzfrei spielen zu können und vor den angepeilten Pre-Playoffs zu genügend Matchpraxis zu kommen.
Top-Goalie der Swiss League
Die Playoffs schon begonnen hat Melvins älterer Bruder Dominic, der in seiner zweiten Saison beim EHC Kloten im Tor steht. Hat der 28-Jährige das Zeug zum Meistergoalie? «Definitiv!», betont Bruder Melvin, «er ist einer der besten und konstantesten Torhüter der Swiss League. Und in den Playoffs legt er nochmals eins drauf. Dominic ist bereit für die National League.»
Der Aufstieg? Er ist sein grosses Ziel. Während es Melvin in der Organisation der ZSC Lions bereits mit 18 Jahren in die NL schaffte, konnte sich Dominic bisher nie in der höchsten Liga beweisen. Angebote erhielt er trotz zuletzt je zwei starken Jahren in Ajoie und Kloten keine. Darum hat er es nun selbst in der Hand. «Es ist nicht so, dass ich warte, bis jemand kommt», sagt der 28-Jährige, der heuer zehn Mal zu Null spielte. «Wer in Kloten unterschreibt, will aufsteigen.»
Druck? «Positive Energie!»
Weil die Liga-Quali wegfällt, müssen die Flughafenstädter dazu «nur» drei Playoff-Serien gewinnen. So einfach war es seit 33 Jahren nicht mehr. Sofern man dem Druck standhält. «Wir spüren keinen Druck, es ist eher positive Energie für uns», sagt Dominic Nyffeler, der nebenbei noch im Treuhandbüro seines Vaters arbeitet, Rechnungen und Bankbelege erfasst. «Das mache ich auch während den Playoffs. Ein guter Ausgleich. Ich werde nicht überbeansprucht.»
Sportlichen Rat kann er sich sonst bei seinem jüngeren Bruder holen, mit dem er in der SL schon so manche Duelle ausgefochten hat. «Schliesslich spielt er in der höchsten Liga und kennt auch die aktuelle Situation», sagt Dominic, der seinen Bruder einst als ehrgeiziger bezeichnet hatte. «Heute ist es nicht mehr so extrem», beschwichtigt der zweifache Vater. Tochter Hailey ist 3, Sohn Myles 2 Jahre jung. «Als Jüngster musst du dich behaupten, willst das tun, was der Ältere auch macht. Melvin musste sich überall beweisen. Viele meinten, es reiche ihm nicht. Doch er hat sich durchgekämpft.»
Melvin weiss, wie man aufsteigt. Nebst Cup-Triumph und SL-Meistertitel 2018 hexte er den SCRJ auch ins Oberhaus – gegen Kloten. Das will nun auch «Dodo». Vor drei Jahren war ein Nyffeler schuld am Abstieg Klotens. Nun soll ein anderer Nyffeler den Klub wieder in die höchste Liga führen. Melvin: «Es wäre ein Traum, in der National League gegeneinander spielen zu können.»