Es ist ein emotionaler Moment. Nach dem zweiten Sieg gegen Biel fährt SCRJ-Goalie Melvin Nyffeler zur Bande und umarmt Trainer Jeff Tomlinson. Sie wechseln ein paar Worte. Doch was sagt man in einem so speziellen Augenblick! «I love you. Das habe ich Nyffi gesagt und ihn dabei fest gedrückt», klärt Tomlinson auf.
Sie sind beim SCRJ Weggefährten seit 2015, haben SL-Meistertitel, Cup-Sieg und Aufstieg zusammen gefeiert. «Jeder kennt unsere Verbindung. Ohne ihn wäre ich nur die Hälfte des Trainers, der ich jetzt bin.» Und auch Nyffeler betont stets, dass er ohne Tomlinson nicht da wäre, wo er jetzt ist. «Jeff ist im Hockey die wichtigste Person, mit der ich je zusammengearbeitet habe», erklärt der Goalie, «ich habe nicht nur fürs Team gespielt, sondern vor allem auch für ihn, damit die Saison noch so lange wie möglich dauert.»
Der 26-Jährige ist in den Pre-Playoffs die Stütze der Lakers. «Er war überragend. In wichtigen Spielen wird er noch besser. Er ist ein sturer Kerl, dafür liebe ich ihn.»
«Ich bin so stolz»
Diese Gefühle nach dem Einzug in den Playoff-Viertelfinal werde er nie vergessen. «Ich finde keine Worte, um sie zu beschreiben», so Tomlinson. Seit zwei Monaten weiss der Kanadier, dass er nicht SCRJ-Trainer bleiben kann. «Ich wollte Rappi-Jona unbedingt im Guten verlassen. Am liebsten mit diesem Playoff-Gefühl. Alle hier haben es verdient nach so vielen Jahren», sagt der 50-Jährige, der mit dem Team alle Ziele erreicht hat, «ich bin so stolz, dass uns das gelungen ist.»
Bis er das realisiere, dauere es aber noch ein Tag. Und ab heute Sonntag wird der Fokus nach vorne gerichtet. Lugano wartet im Viertelfinal. Opferbereitschaft und Kampfgeist haben die Lakers dorthin gebracht. Achtung, Phrasengefahr: Obwohl in den Playoffs wieder alles bei null beginnt, ist die Saisonbilanz der Duelle zwischen den Bianconeri und dem SCRJ erwähnenswert. Die beiden Teams teilen sich die Punkteausbeute, haben je drei der sechs Begegnungen gewonnen … Aber: Für die Lakers kommt jetzt Kür und Genuss – für die Luganesi das Muss.