Auf einen Blick
Chur (Vormonat 3.)
Der ohne Ausländer und dafür mit vielen Jungen operierende Aufsteiger sorgt weiterhin für Furore, reihte zuletzt eine Serie von sechs Siegen aneinander und steuert mit Riesenschritten die Playoffs an. Daneben entpuppen sich die legendären Von-Arx-Brüder als Wunderheiler. Topskorer Simon Marha brachte das Trainer-Duo nach schwierigen Jahren genauso in die Spur, wie den nach Chur zurückgekehrten Ex-HCD’ler Jannik Canova oder Ambri-Leihgabe Tim Muggli, der inzwischen gestärkt in die Leventina zurückgekehrt ist. Ihr neustes spannendes Projekt ist der 20-jährige Goalie Alessio Brun, der von Arosa geliehen wurde, nach seinen ersten vier Matches noch ungeschlagen ist und mit einer Abwehrquote von 94,6 Prozent aufwartet.
Basel ( Vormonat 1.)
Die Basler sind noch immer der etwas unerwartete Leader, auch wenn ihr Vorsprung auf La Chaux-de-Fonds von 8 auf 2 Punkte geschrumpft ist und die Leistungen seit dem Jahreswechsel nicht mehr so souverän sind. Zuletzt gab es Pleiten gegen Winterthur und die GCK Lions. Und das just zu dem Zeitpunkt, als sich der zuvor lange verletzte Amerikaner Brett Supinski zurückmeldete. Als hätten alle das Gefühl, sie müssten durch seine Rückkehr etwas weniger Verantwortung übernehmen. Zuvor hatte Basel längere Zeit mit nur mit einem Ausländer, dem überragenden Liga-Topskorer Jakob Stukel, gespielt und zwischenzeitlich unfassbare 14 Siege am Stück aneinandergereiht.
La Chaux-de-Fonds ( Vormonat 4.)
Die Playoffs rücken näher und der grosse Favorit macht öfters Ernst, hat zwischendurch aber auch Anflüge von Arroganz. Wie am Dienstag, als man gegen Olten nach einer 4:0-Führung noch 4:6 verlor! Neben dem Eis zeigt sich Sportchef und Assistenztrainer Loïc Burkhalter umtriebig und beschaffte mit dem chinesischstämmigen Kanadier Cliff Pu einen dritten Ausländer und mit Timur Shiyanov einen weiteren Goalie als Absicherungen für die wichtigste Phase der Saison. Die aufstiegswilligen Neuenburger rüsten sich für einen langen Frühling – die Tabellenletzten der National League dürfen das durchaus als Warnung verstehen.
GCK Lions ( Vormonat 9.)
Einen Trainerwechsel der unfreiwilligen Art hat das ZSC-Farmteam hinter sich. Da Marco Bayer nach dem Abgang von Marc Crawford in die National League befördert wurde, hat Assistent Peter Andersson übernommen. Dieser konnte den Saison-Punkteschnitt von 1,1 auf 1,5 anheben, das Team im Kampf um die Playoffs in eine gute Position bringen und sich letzte Woche mit einem 5:3-Sieg gegen Chur für den Cupfinal (gegen Basel oder La Chaux-de-Fonds) qualifizieren. Der Gewinn dieses Pokals wäre für die Junglöwen im Jahr 1 nach dem sensationellen Einzug in den Playoff-Final ein weiteres Riesending.
Sierre ( Vormonat 7.)
Wenige Wochen nach dem Trainerwechsel – von Mario Pouliot zu Dany Gélinas – räumte auch der Kanadier Josh Lawrence seinen Spind und verabschiedete sich in Richtung Finnland (Lahti). Dabei wusste der Stürmer durchaus zu brillieren, 20 Tore und 24 Assists in 38 Spielen sind ein Erfolgsausweis. Aber es habe zwischenmenschlich nicht gepasst, der Kanadier habe sich nicht integrieren lassen, ist zu hören. Dass Lawrence ein Mensch ist, der gerne seine eigenen Wege geht, war schon aus der letzten Saison bei Winterthur bekannt. Nur hatte man dort kein Problem damit, weil er sich als kostengünstige Offensiv-Trouvaille (30 Tore) entpuppte und den Aussenseiter in die Playoffs schoss. Sportlich hatte der Wirbel keine Auswirkungen: Sierre hat sich mit fünf Siegen aus den letzten sieben Spielen stabilisiert, es winkt ein Top-4-Platz. Und als Lawrence-Nachfolger kommt mit Samuel Houde ein neuer Kanadier.
Olten ( Vormonat 5.)
Die Aufbruchstimmung vom November, als Christian Wohlwend das Traineramt übernommen hat, ist zeitweise verflogen, kehrt aber auch immer wieder zurück. Von den letzten acht Spielen konnten die Solothurner lediglich drei gewinnen. Zwei davon aber gegen das Spitzen-Duo Basel und La Chaux-de-Fonds, während man beispielsweise gegen die GCK Lions und Chur verlor. Dies zeigt auch, was das Oltener Hauptproblem ist: null Konstanz. Um dies auf die nächste Saison zu ändern, wütet Sportchef und NHL-Scout Thomas Roost neben dem Eis und spannte der Konkurrenz deren Schlüsselfiguren Jules Sturny (Basel), Gian Janett, Devin Stehli (beide Thurgau), Fadri Riatschi (Visp) und Benjamin Bonvin (Bellinzona) aus.
Winterthur ( Vormonat 8.)
Das Zwischentief (8 Niederlagen in Folge) hat Winterthur vor einem Monat hinter sich gebracht, seither ist die Bilanz ausgeglichen. Was aber für einen Playoff-Platz trotzdem nicht reichen dürfte, da Chur und die GCK Lions gerade ordentlich aufs Gaspedal drücken. Die Eulachstädter kann nur noch eine Siegesserie retten. Eine ungewöhnliche Situation gab es im letzten Spiel des Jahres 2024, als die beiden Goalies Christof von Burg und Damian Stettler zeitgleich krank ausfielen, gegen Basel (0:2-Niederlage) Roby Mettler vom MyHockeyLeague-Schwanzklub Bülach aushelfen musste und mit einer Abwehrquote von 97 Prozent glänzte.
Thurgau ( Vormonat 2.)
Es war eine Cinderella-Story, als die Thurgauer über weite Strecken der Saison zu oberst mitspielten. Doch vor Weihnachten ereilte die Nordostschweizer ein Zwischentief, es reihten sich sechs Niederlagen in Folge aneinander. Dafür gab es jedoch Gründe: Fribourg pfiff den starken Goalie Loïc Galley zurück, dazu halfen auch die Lindemann-Brüder und Stehli in der National League aus. Die Thurgauer ertragen das alles allerdings mit Fassung, denn sie wissen, dass sie ohne Partnerschaften und Leihspielern mit ihren bescheidenen Mitteln nie und nimmer auf Rang 3 stehen würden.
Visp ( Vormonat 6.)
Nach einer durchaus ansprechenden ersten Saisonhälfte haben die Walliser zuletzt Federn gelassen. Vor Weihnachten kassierten sie eine oberpeinliche 3:5-Pleite gegen Bellinzona, im neuen Jahr reihten sie vier Niederlagen in Folge aneinander. Und so sind die Visper aktuell nur noch die Nummer 2 im Wallis hinter Sierre, was unbefriedigend ist. Immerhin konnte der Negativtrend zuletzt mit einem 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand gegen das ebenfalls angeschlagene Thurgau gestoppt werden. Für Gesprächsstoff sorgt auch die Personalie Heinz Ehlers, der Vertrag des Visp-Trainers läuft Ende Saison aus. Klarheit, wie es weitergeht, soll bis Ende Januar herrschen. Der «Walliser Boten» hat dazu eine klare Meinung: «Ein neues Arbeitspapier mit dem Skandinavier wird es nicht geben. Kann es nicht geben.» Ehlers habe in zwei Jahren zu wenig bewegt.
Bellinzona ( Vormonat 10.)
Die Playoffs können nicht mehr erreicht werden und die Quali ist Ende Januar vorbei. Beim Tabellenletzten hat das «Austrinkete» begonnen und entsprechend sind die trotz der vielen Niederlagen über weite Strecken ansprechenden Leistungen zuletzt weniger ansprechend geworden. Bei der 1:10-Pleite am Wochenende gegen das im Tief steckende Thurgau zeigte sich die Mannschaft desolat. Und trotzdem ist aus der Gerüchteküche Erfreuliches zu hören. Entgegen den Vorhaben im Herbst sollen die Tessiner nun auch nächste Saison mit der Swiss League planen. Ob es die wirklich braucht? Ja, denn jeder, der aus der Swiss League aussteigt, ist einer zu viel. Bellinzona und zuvor Biasca sind als Arbeitgeber von jungen Spielern seit Jahren führend, auch wenn der Applaus dafür ausbleibt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | EHC Basel | 39 | 56 | 86 | |
2 | HC La Chaux-de-Fonds | 39 | 59 | 84 | |
3 | HC Thurgau | 39 | 28 | 70 | |
4 | HC Sierre | 39 | 18 | 64 | |
5 | EHC Visp | 39 | 3 | 62 | |
6 | EHC Olten | 39 | -15 | 52 | |
7 | EHC Chur | 38 | -27 | 52 | |
8 | GCK Lions | 39 | -19 | 49 | |
9 | EHC Winterthur | 39 | -25 | 44 | |
10 | Bellinzona Snakes | 38 | -78 | 19 |