Es ist angerichtet im Hallenstadion. Die ZSC-Fans sind am Sechseläuten, obwohl der «Böögg» erst nach 38 Minuten explodierte, in Feierlaune. Und bereits nach fünf Minuten scheint die Party ihren Lauf zu nehmen. Die Paradelinie der Lions kontert die Zuger aus. Andrighetto lanciert den Angriff, Malgin leitet per Schlittschuh weiter, Hollenstein lässt abtropfen, Malgin spielt Müller aus und bezwingt Genoni. Erstmals in der Serie gehen die Zürcher in Führung. In der Euphorie setzen sie nach. Doch Andrighetto verpasst das 2:0.
EVZ geht auf Tuchfühlung mit ZSC-Kovar
Die Zuger überstehen diese kurze Druckphase nach dem Gegentreffer und kommen wieder auf. Dabei halten sie sich an die alte Hockey-Regel, dass man den Puck so oft wie möglich aufs gegnerische Tor bringen soll, wenn einem sonst nichts mehr einfällt. Und auffällig ist auch, dass der EVZ immer wieder auf Tuchfühlung mit Goalie Jakub Kovar geht und für Verkehr vor dem Tschechen sorgt. So fällt auch der Ausgleich: Suri lenkt einen Senteler-Schuss mit dem Schlittschuh vor Kovar ab und der quirlige Zehnder, der den Angriff eingeleitet hat, versenkt den Abpraller im offenen Tor.
Im Mittelabschnitt fällt dann auch die obligate Zuger Führung. Dabei scheint der alte Hallenstadion-Geist sich wieder einmal zu melden: Djoos schiesst aus spitzem Winkel an die Maske von Kovar. Von da springt der Puck an den Arm von ZSC-Captain Geering (kann die Partie nicht zu Ende spielen) und ins Tor. So wird Verteidiger Djoos zum ersten ausländischen EVZ-Torschützen des Finals.
Die Zürcher tun sich mit der Situation schwer, tauchen nur selten vor Genoni auf, sind dann aber durchaus gefährlich. So führt der EVZ, bei dem Trainer Tangnes die Flügel Hofmann, Herzog, Suri und Bachofner in neuen Linien platziert hat, nach zwei Dritteln und 29:11 Schüssen.
Entscheidung durch Simion
Doch schafft Zürich wieder die Wende, wie dreimal zuvor? Nein, diesmal lassen die Zuger Party-Crasher den ZSC nicht mehr vom Haken, bleiben am Drücker und belohnen sich mit dem 3:1 durch Simion. Es ist die Entscheidung. Der Treffer von Hansson ins leere Tor besiegelt es dann.
So reisst die Erfolgsserie der Lions nach neun Siegen. Die Krönung ist zumindest vertagt. Der packende Final-Serie geht am Mittwoch in Zug weiter.
Fans:
11'200 (ausverkauft).
Die Tore:
5. Malgin (Hollenstein, Andrighetto) 1:0. 13. Zehnder (Suri, Senteler) 1:1. 25. Djoos (Gross, Leuenberger/Eigentor Geering) 1:2. 52. Simion (Jan Kovar, Herzog) 1:3. 59. Hansson 1:4 (ins leere Tor).
Die drei Besten:
*** Yannick Zehnder (Zug)
** Christian Djoos (Zug)
* Sven Senteler (Zug)
Stand in der Best-of-7-Serie:
3:1 für die ZSC Lions.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 25 | 28 | 50 | |
2 | ZSC Lions | 23 | 29 | 49 | |
3 | Lausanne HC | 25 | 3 | 45 | |
4 | SC Bern | 25 | 16 | 42 | |
5 | EV Zug | 25 | 19 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 24 | -1 | 38 | |
7 | EHC Biel | 24 | 3 | 37 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 24 | -11 | 31 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 23 | -12 | 30 | |
10 | Genève-Servette HC | 21 | 0 | 29 | |
11 | SCL Tigers | 22 | -5 | 29 | |
12 | HC Lugano | 22 | -17 | 28 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 24 | -14 | 28 | |
14 | HC Ajoie | 23 | -38 | 18 |