Der Meistermacher. Eine Bezeichnung, die sich Leonardo Genoni verdient hat. Klubs sichern sich seine Dienste, weil der Torhüter das Team zum Titelkandidaten macht. Zog der 34-Jährige in den Playoff-Final ein, war das Schicksal der jeweiligen Gegner bereits besiegelt: Genoni hat in seiner Karriere noch kein Duell um den Pokal verloren.
Sein erster Titel ist bereits 13 Jahre her. Mit dem HC Davos bodigte Genoni Kloten in Spiel 7. Die Bündner gingen über die volle Distanz von 21 Playoff-Partien, der da erst 21-jährige Keeper stand in 18 Spielen zwischen den Pfosten. Es folgten fünf weitere Meistertitel.
Nach neun Jahren und drei gewonnenen Meisterschaften (2009, 2011, 2015) mit dem HCD zog Genoni 2016 zum SCB weiter. Mit den Bernern stemmte er den Kübel gleich in der ersten Saison sowie zwei Jahre später. In beiden Finals 2017 und 2019 besiegten sie den EVZ und verlängerten damit dessen Wartezeit auf den lang ersehnten zweiten Titel der Klubgeschichte.
Rückkehr nach Kilchberg, Titel mit Zug
Bereits nach der ersten Final-Pleite hatten die Zuger wohl genug von Genonis Final-Dominanz beim grossen Gegner. Kurzerhand lockten sie den Nationaltorhüter noch vor dem Saisonstart 2018 mit einem lukrativen Fünfjahres-Vertrag zu sich, um endlich den Titeltraum erfüllen zu können.
Ein Transfercoup. Damals sagte er im Blick: «Ich habe noch nie einen Vertrag des Geldes wegen unterzeichnet. In Zug habe ich die Chance, eine neue sportliche Herausforderung in der Nähe meiner Heimat wahrzunehmen.» Genoni stammt aus Kilchberg ZH, wo der dreifache Vater mittlerweile auch mit seiner Familie wohnt.
Die Genoni-Serie als letzter Zuger Strohhalm
Aus Bern verabschiedete er sich mit dem Titel – und in Zug erfüllte er letzte Saison die immensen Erwartungen und stillte die Sehnsucht nach der ersten Meisterfeier seit 23 Jahren. Ist es also ein gutes Omen, dass Genoni noch nie einen Final verloren hat? Das war es vielleicht nach dem Einzug in diesen. Nun ist es höchstens noch ein Strohhalm für die Zuger.
Niemand wurde nach einem 0:3-Rückstand im Final noch Meister. Erst viermal wurde in den Playoffs ein 0:3 gedreht. Stets im Viertelfinal:
- 2006: Lugano hatte nach dem zweiten Spiel gegen Rivale Ambri bereits Trainer Larry Huras durch das Duo Harold Kreis/Ivano Zanatta ersetzt und stürmte dann zum bisher letzten Titel.
- 2007: Die vierte Partie entschied Zug gegen Rappi im Penaltyschiessen für sich. Entscheidend für die Wende war wohl eher die Rückkehr von Paolo Duca nach 6 Spielsperren als die vier legendären Holzscheite, die Präsident Roland Stärkle zum Team-Essen mitbrachte und Coach Sean Simpson unter die Bank legte.
- 2008: Davos war schon in den ersten drei Spielen gegen Zug auf Augenhöhe, verlor aber stets, ehe sich das Blatt wendete. Im Tor beim HCD: der jetzige EVZ-Keeper Leonardo Genoni.
- 2022: Die Erinnerung ist noch frisch, wie Davos dieses Jahr ebenfalls im Viertelfinal gegen die SCRJ Lakers ein 0:3 umbog.
Was dem EVZ zumindest für heute Hoffnung geben könnte: Die ZSC Lions feierten ihre drei letzten Titel in der Fremde: 2018 in Lugano, 2014 in Kloten und 2012 in Bern. Daheim krönten sie sich letztmals 2008 gegen Servette. (sr)
Niemand wurde nach einem 0:3-Rückstand im Final noch Meister. Erst viermal wurde in den Playoffs ein 0:3 gedreht. Stets im Viertelfinal:
- 2006: Lugano hatte nach dem zweiten Spiel gegen Rivale Ambri bereits Trainer Larry Huras durch das Duo Harold Kreis/Ivano Zanatta ersetzt und stürmte dann zum bisher letzten Titel.
- 2007: Die vierte Partie entschied Zug gegen Rappi im Penaltyschiessen für sich. Entscheidend für die Wende war wohl eher die Rückkehr von Paolo Duca nach 6 Spielsperren als die vier legendären Holzscheite, die Präsident Roland Stärkle zum Team-Essen mitbrachte und Coach Sean Simpson unter die Bank legte.
- 2008: Davos war schon in den ersten drei Spielen gegen Zug auf Augenhöhe, verlor aber stets, ehe sich das Blatt wendete. Im Tor beim HCD: der jetzige EVZ-Keeper Leonardo Genoni.
- 2022: Die Erinnerung ist noch frisch, wie Davos dieses Jahr ebenfalls im Viertelfinal gegen die SCRJ Lakers ein 0:3 umbog.
Was dem EVZ zumindest für heute Hoffnung geben könnte: Die ZSC Lions feierten ihre drei letzten Titel in der Fremde: 2018 in Lugano, 2014 in Kloten und 2012 in Bern. Daheim krönten sie sich letztmals 2008 gegen Servette. (sr)
Sie stehen mit dem Rücken zur Wand, der ZSC braucht noch einen Sieg zum Titel. Und kann seinerseits die Fakten aus der Vergangenheit bemühen, dass Genoni mit dem gleichen Team noch nie einen Titel verteidigt und den Pokal immer nur in ungeraden Jahren gewonnen hat…
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |