Nach Corona-Aus und Denkpause
Jetzt gibt ZSC-Marti wieder den Tarif durch

Er verpasste Olympia wegen eines positiven Corona-Tests und wurde während der Playoffs kurz aus dem Verkehr gezogen. Doch ZSC-Verteidiger Christian Marti lässt sich nicht erschüttern.
Publiziert: 23.04.2022 um 16:27 Uhr
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ZSC-Brocken Christian Marti (rechts) im Duell mit Zugs Topskorer Jan Kovar.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Es lief nicht alles planmässig für Christian Marti (29). Erst verpasste der ZSC-Verteidiger Olympia, weil das Resultat eines Corona-Tests im Trainingscamp positiv ausgefallen war. Brutal, zumal der Familienvater alles unternommen hatte, um genau das zu vermeiden, und zu Hause ausgezogen war. «Es war schon sehr sonderbar», sagt der Zürcher Unterländer. «In den drei Tagen davor waren die Tests stets negativ gewesen, und an diesem Tag habe ich auch ganz normal Hockey gespielt.» Er hatte sich schon davor einmal mit dem Virus infiziert und war geimpft sowie geboostert.

EVZ-Senteler geniesst die Playoffs umso mehr

Es ist keine schöne Erinnerung: Wie Zürichs Christian Marti hat auch EVZ-Stürmer Sven Senteler im Februar seine Olympia-Premiere verpasst, weil er vor der Abreise positiv auf das Coronavirus getestet worden war. «Das war hart und mental schwierig. Aber spätestens vor dem Playoff-Start habe ich das im Kopf abgehakt», erzählt der 29-Jährige.

Nun steht er mit den Zugern in Final und kämpft um die Titelverteidigung. «Jetzt geniesse ich die Playoffs umso mehr», so Senteler, «vor allem, dass sie wieder vor Zuschauern stattfinden.» So weit, dass es allenfalls für ein Nati-Aufgebot für die WM reichen könnte, denkt er nicht. «Ich bin im Final-Modus. Zuerst brauchen wir jetzt vier Siege gegen den ZSC, um die Serie zu drehen. Wir sind heiss darauf, uns das Momentum zu holen.» (N.V.)

Bitter: EVZ-Stürmer Sven Senteler hatte im Februar seine Olympia-Premiere wegen einer Corona-Infektion verpasst.
Daniela Frutiger/freshfocus

Es ist keine schöne Erinnerung: Wie Zürichs Christian Marti hat auch EVZ-Stürmer Sven Senteler im Februar seine Olympia-Premiere verpasst, weil er vor der Abreise positiv auf das Coronavirus getestet worden war. «Das war hart und mental schwierig. Aber spätestens vor dem Playoff-Start habe ich das im Kopf abgehakt», erzählt der 29-Jährige.

Nun steht er mit den Zugern in Final und kämpft um die Titelverteidigung. «Jetzt geniesse ich die Playoffs umso mehr», so Senteler, «vor allem, dass sie wieder vor Zuschauern stattfinden.» So weit, dass es allenfalls für ein Nati-Aufgebot für die WM reichen könnte, denkt er nicht. «Ich bin im Final-Modus. Zuerst brauchen wir jetzt vier Siege gegen den ZSC, um die Serie zu drehen. Wir sind heiss darauf, uns das Momentum zu holen.» (N.V.)

Knapp zwei Monate später standen die Lions im Viertelfinal vor dem Aus. 0:1 lagen sie im sechsten Spiel in Biel nach dem ersten Drittel zurück, nachdem Marti Torschütze Brunner in der ersten Minute aus den Augen verloren und sich danach sechs Strafminuten eingehandelt hatte. Trainer Grönborg reagierte, nahm Marti aus dem Spiel. «Man kann nicht einfach warten, sonst ist es vielleicht zu spät», erklärte der Schwede, der bei einer Niederlage seinen Job verloren hätte. «Vielleicht wollte er mich schützen», sagt Marti.

«Es war ein kapitaler Match, den wir dann gewonnen haben, was sicher hilft», blickt er zurück. «Es hat mir gutgetan, dass ich im Spiel 7 wieder gut gespielt habe, und ich sah, dass ich einen guten Kopf habe.» Er habe die Massnahme nicht persönlich genommen. «Es war eine lehrreiche Erfahrung. Vielleicht bin ich damals zu locker ins Spiel gegangen.»

Auf der Bank wird es auch mal laut

Nun steht der Hüne im Playoff-Final und rüttelt seine Gegner mit wuchtigen Checks durch. Nur noch zwei Siege trennen ihn vom zweiten Meistertitel nach 2018.

Der Verteidiger-Fels stellt sich stets auch in schwierigen Momenten den Interviews und gefällt dabei durch ehrliche und humorige Aussagen. Wie vor eineinhalb Jahren, als er nach einer Pleite sagte: «Wir sehen wie die grössten Michis aus.»

Und Marti ist keiner, der sich alles gefallen lässt. Im dritten Spiel gegen Biel brüllten sich Marti und Hollenstein in der Overtime nach einem Missverständnis auf der Bank an, und der Nati-Verteidiger musste von Teamkollegen beruhigt werden. «Wir haben Spieler, denen man auch mal den Tarif durchgeben muss», sagt er und muss lachen. «Es tut gut, wenn es in einem Team ein wenig Reibung gibt. Dann redet man auch miteinander, wenn etwas nicht okay ist.»

Christian Marti spricht Klartext
0:43
Nach nächster ZSC-Klatsche:Christian Marti spricht Klartext
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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