Wo ist Hofmann?
Zuger Stürmerstar und NHL-Rückkehrer im Final abgetaucht

Beim EVZ kann Grégory Hofmann jener X-Faktor sein, den es in diesem hochkarätigen Final braucht. Doch der Stürmer powert noch nicht wie zu seinen besten Zeiten.
Publiziert: 22.04.2022 um 00:22 Uhr
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Die bisherige Torausbeute von Gregory Hofmann in diesen Playoffs: Drei Treffer, je einer im Viertelfinal gegen Lugano, im Halbfinal gegen Davos und im Final gegen Zürich.
Foto: freshfocus
Nicole Vandenbrouck und Stephan Roth

Die besten Spieler müssen die besten Spieler sein. Was mehr Weisheit als Phrase ist, ist auch einer der Gründe, weshalb der EVZ im Final gegen den ZSC zwei äusserst knappe Niederlagen kassiert hat. Den Unterschied ausgemacht haben bei den Zürchern ihre Star- und Ex-NHL-Stürmer Denis Malgin (Florida, Toronto) und Sven Andrighetto (Colorado, Montréal). Mit ihren Treffern entschieden sie in diesen Playoffs schon so manches Duell.

Ihr Pendant beim Titelverteidiger? Grégory Hofmann, Ausnahmekönner, Scharfschütze, Tempomacher. Der 29-Jährige ist im Januar aus familiären Gründen und nach der Vertragsauflösung mit den Columbus Blue Jackets nach Zug zurückgekehrt. Eine überraschende, aber klare Aufwertung der ohnehin schon gut besetzten EVZ-Offensive. Zur Erinnerung: Den letztjährigen Final gegen Servette hat die Sturmlinie mit Hofmann, Jan Kovar und Dario Simion praktisch im Alleingang gerockt. Hofmann schoss drei der insgesamt acht Tore in jener Serie.

Hier trifft Grégory Hofmann
0:42
NHL-Torpremiere:Hier trifft Grégory Hofmann

Und in diesem Final gegen die Lions? Er hat den Auftakttreffer geliefert in Spiel eins, das der ZSC in den zwei Schlussminuten noch an sich gerissen hat mit einer irren Wende. Zum Verständnis: Hofmann spielt keinesfalls schlecht. Der Powerflügel powert – aber seine rassigen Vorstösse laufen öfter ins Leere als noch in der Vergangenheit. Seine erstklassige Stärke, mit der er schon so manche Partien gerissen hat, hat damit weniger Einfluss. Der X-Faktor fehlt.


Hofmann fehlt die Leichtigkeit

Dabei versucht Hofmann alles. Nichts tut er lieber, als spielbestimmend zu sein und Tore zu schiessen. Aber irgendwie kämpft er etwas glücklos. Auch der späte Ausgleichstreffer 19 Sekunden vor Ende des vierten Halbfinalspiels gegen Davos brachte nicht die Leichtigkeit zurück, bei der man ihm so gerne zusieht. Der Westschweizer sagte vor zwei Wochen in der «Luzerner Zeitung», dass man «meistens am besten spielt, wenn man frei von Gedanken ist». Ist Hofmann das nicht?

Seinen Vertrag hat er in Zug just vor den Playoffs bis 2028 verlängert. Doch vielleicht wird er den Gedanken seit seiner freiwilligen Rückkehr aus der NHL nicht los, hier etwas beweisen zu müssen? Denn klar ist, dass Trainer Dan Tangnes seither nicht mehr fünf Ausländer einsetzen kann. Im Umkehrschluss muss Hofmann also einen Söldner ersetzen – wozu er von den Fähigkeiten her auch imstande ist. Nur bringt er momentan diese Qualität (noch) nicht aufs Eis.

Schafft es der Nationalspieler, diese hohe Erwartungshaltung abzuschütteln? Natürlich ist nicht er alleine dafür verantwortlich, dass der EVZ 0:2 zurückliegt. Zumal stets die Balance über vier Linien als Stärke der Zuger hervorgehoben wird. Potenzial, um den Unterschied auszumachen, haben auch andere Akteure. Aber diese Portion Extraklasse braucht es in diesem hochkarätigen Final.

Hier trifft ZSC-Azevedo mitten ins EVZ-Herz
0:55
Zwei Sekunden vor Schluss:Hier trifft ZSC-Azevedo mitten ins EVZ-Herz
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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