Die besten Spieler müssen die besten Spieler sein. Was mehr Weisheit als Phrase ist, ist auch einer der Gründe, weshalb der EVZ im Final gegen den ZSC zwei äusserst knappe Niederlagen kassiert hat. Den Unterschied ausgemacht haben bei den Zürchern ihre Star- und Ex-NHL-Stürmer Denis Malgin (Florida, Toronto) und Sven Andrighetto (Colorado, Montréal). Mit ihren Treffern entschieden sie in diesen Playoffs schon so manches Duell.
Ihr Pendant beim Titelverteidiger? Grégory Hofmann, Ausnahmekönner, Scharfschütze, Tempomacher. Der 29-Jährige ist im Januar aus familiären Gründen und nach der Vertragsauflösung mit den Columbus Blue Jackets nach Zug zurückgekehrt. Eine überraschende, aber klare Aufwertung der ohnehin schon gut besetzten EVZ-Offensive. Zur Erinnerung: Den letztjährigen Final gegen Servette hat die Sturmlinie mit Hofmann, Jan Kovar und Dario Simion praktisch im Alleingang gerockt. Hofmann schoss drei der insgesamt acht Tore in jener Serie.
Und in diesem Final gegen die Lions? Er hat den Auftakttreffer geliefert in Spiel eins, das der ZSC in den zwei Schlussminuten noch an sich gerissen hat mit einer irren Wende. Zum Verständnis: Hofmann spielt keinesfalls schlecht. Der Powerflügel powert – aber seine rassigen Vorstösse laufen öfter ins Leere als noch in der Vergangenheit. Seine erstklassige Stärke, mit der er schon so manche Partien gerissen hat, hat damit weniger Einfluss. Der X-Faktor fehlt.
Hofmann fehlt die Leichtigkeit
Dabei versucht Hofmann alles. Nichts tut er lieber, als spielbestimmend zu sein und Tore zu schiessen. Aber irgendwie kämpft er etwas glücklos. Auch der späte Ausgleichstreffer 19 Sekunden vor Ende des vierten Halbfinalspiels gegen Davos brachte nicht die Leichtigkeit zurück, bei der man ihm so gerne zusieht. Der Westschweizer sagte vor zwei Wochen in der «Luzerner Zeitung», dass man «meistens am besten spielt, wenn man frei von Gedanken ist». Ist Hofmann das nicht?
Seinen Vertrag hat er in Zug just vor den Playoffs bis 2028 verlängert. Doch vielleicht wird er den Gedanken seit seiner freiwilligen Rückkehr aus der NHL nicht los, hier etwas beweisen zu müssen? Denn klar ist, dass Trainer Dan Tangnes seither nicht mehr fünf Ausländer einsetzen kann. Im Umkehrschluss muss Hofmann also einen Söldner ersetzen – wozu er von den Fähigkeiten her auch imstande ist. Nur bringt er momentan diese Qualität (noch) nicht aufs Eis.
Schafft es der Nationalspieler, diese hohe Erwartungshaltung abzuschütteln? Natürlich ist nicht er alleine dafür verantwortlich, dass der EVZ 0:2 zurückliegt. Zumal stets die Balance über vier Linien als Stärke der Zuger hervorgehoben wird. Potenzial, um den Unterschied auszumachen, haben auch andere Akteure. Aber diese Portion Extraklasse braucht es in diesem hochkarätigen Final.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |