An der Verwaltungsrats-Sitzung der Schweizer Hockey-Liga vom Freitag haben die Klub-Vertreter das neue «Reglement ausländische Spieler in der National League» verabschiedet. Darin ist vorgesehen, dass ab der Saison 2022/23 bis zu sieben Ausländer pro Team eingesetzt werden dürfen. Aktuell und in der kommenden Saison sind es noch vier.
Damit ist zwar die ursprünglich angestrebte Aufstockung auf zehn Ausländer vom Tisch, dennoch dürfte das den einheimischen Spielern nicht in den Kram passen. An einer repräsentativen Umfrage unter den National-League-Stars waren 90 Prozent gegen diese Anpassung.
Kommentar zum Ausländer-Entscheid
Auch NHL-Star Roman Josi sprach sich zuletzt gegen eine Erhöhung des Kontingents aus: «Diese Idee ist gar nicht gut. Je mehr Schweizer Spieler wir in jungem Alter fördern und je mehr Spielern wir diese Chance geben können, in der National League spielen zu können, desto besser ist es für das Schweizer Eishockey, desto besser für die Nationalmannschaft.»
Die Klubs begründen den Schritt damit, die Kosten senken zu wollen. Sprich: lieber günstigere Ausländer als teurere Einheimische.
Auch Financial Fairplay und geschlossene Liga?
Neben der Aufstockung auf sieben Ausländer soll der Status geändert werden. Ab 2022 sollen ausländische Spieler, die in der Schweiz ausgebildet wurden, den Status «Wie Schweizer» verlieren, sobald sie ihr 22. Lebensjahr erreichen. Von da an belasten sie das Ausländer-Kontigent. So sollen junge Spieler, die während mindestens fünf Jahren in Schweizer Junioren-Ligen spielten, die Möglichkeit haben, den Schweizer Pass zu erwerben.
Die Liga-Reform, wo neben der Ausländer-Regelung auch über Financial Fairplay, das Agentenwesen oder eine geschlossene Liga diskutiert wird, soll bis Ende März 2021 finalisiert werden.
Verband distanziert sich vom Entscheid
Vom Verband gibt es derweil harsche Kritik am Beschluss, die Zahl der Ausländer zu erhöhen. «Swiss Ice Hockey distanziert sich vom heutigen Entscheid der National League AG, das Ausländerkontingent ab der Saison 2022/23 auf sieben Spieler zu erhöhen», heisst es in einer Stellungnahme. «Als Dachverband des Schweizer Eishockeys sprechen wir uns weiterhin klar gegen eine Erhöhung des Ausländerkontingents aus, weil wir durch diese Massnahme negative Konsequenzen für das gesamte Schweizer Eishockey, den Nachwuchs und unsere Schweizer Spieler befürchten.»
Mit «Unverständnis» nehme man zudem zur Kenntnis, «dass weder die Verbandsführung noch die Nationalmannschaften im Vorfeld in die entsprechenden Diskussionen der Liga rund um die Zukunft unseres Eishockeys involviert wurden und keine Detailkenntnisse über die gefällten Beschlüsse haben.»
PS: Die Liga hat sich zudem beschlossen, dass die Meisterschaft auf jedem Fall noch vor Beginn der Hockey-WM (21. Mai) beendet wird. Der Startschuss für die Playoffs soll am 13. April erfolgen. Die Pre-Playoffs der Teams auf den Rängen 7 bis 10 beginnen am 7. April. (leo)
Mehr zur Liga-Reform
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |