Andrighetto zum Ambühl-Abschied
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«Cool, bucht er sie noch»:Andrighetto zum Ambühl-Abschied

ZSC-Star Andrighetto hat einen Wunsch
«Ich würde mit Büeli gerne nochmals eine WM spielen»

Er drückt den Playoffs seinen Stempel auf. Der beste Sven Andrighetto aller Zeiten? Der ZSC-Star und Playoff-Topskorer nimmt nach dem Final-Einzug dazu Stellung – und zu seiner innigen Umarmung mit HCD-Legende Andres Ambühl.
Publiziert: 11.04.2025 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2025 um 16:43 Uhr
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ZSC-Star Sven Andrighetto hat in diesen Playoffs viel Grund zum Jubeln, er hat bereits sieben Tore geschossen.
Foto: freshfocus

Darum gehts

  • Sven Andrighetto reflektiert über die harte Serie gegen Davos
  • Der ZSC-Star lobt Ambühls Karriere und hofft auf eine letzte gemeinsame WM
  • Er erklärt auch, weshalb sein Biss weiterhin so gross ist
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Blick: Es war eine harte Serie gegen Davos. Härter als Sie gedacht haben?
Sven Andrighetto: Nein, das nicht. Wir haben uns auf eine sehr harte Serie eingestellt. In den ersten zwei Spielen in Davos haben wir nicht unser bestes Hockey gezeigt. Beim ersten Auswärtsspiel könnten wir eigentlich noch gewinnen, nachdem wir von einem 0:3-Rückstand zurückgekommen sind. Die Chancen dazu waren da, doch stattdessen bekommen wir kurz vor Schluss das 3:4. Auch das zweite Spiel in Davos war nicht unser bestes. Beim dritten Versuch haben wir es dann hinbekommen, unser Spiel einigermassen durchzuziehen, während uns dies in den Heimpartien jeweils gut gelang. Aber es war auf jeden Fall eine hart umkämpfte Serie.

Beim Shakehands nach dem Spiel haben Sie Andres Ambühl lange umarmt und auf ihn eingeredet. Es war ein emotionales Bild. Haben Sie ihm einen Heiratsantrag gemacht?
Nein, das nicht, aber ich habe ihm, und auch Wiesi (Marc Wieser, die Red.), gratuliert. Büeli hat eine unglaubliche Karriere gemacht, das wissen wir alle. Ich habe das Privileg, dass ich schon einige Male mit ihm an einer WM spielen durfte. Ich habe ihm einfach gesagt, was für ein toller Mensch er ist, und dass er eine grosse Vorbildfunktion hat – auch für uns.

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Es ist ja noch nicht vorbei. Womöglich gibts für Ambühl noch eine 20. WM – zusammen mit Ihnen.
Das hoffe ich natürlich, ich würde mit Büeli gerne nochmals eine WM spielen. Zunächst ist der Fokus aber auf dem Playoff-Final, auf diesen freuen wir uns sehr. Unser Ziel und unsere Herausforderung ist der Meistertitel, jetzt sind wir einen Schritt näher. Was danach kommt, werden wir sehen. Natürlich möchte ich sehr gerne an die WM, und wenn ich ein Aufgebot bekomme, bin ich sicher dabei. Ich denke, Büeli wird dann wahrscheinlich auch dabei sein, aber da müssen Sie Patrick Fischer fragen. Man hat in dieser Halbfinal-Serie gesehen, wie Büeli aufgetreten ist, er war der beste Davoser und hätte sich das verdient.

Sie selbst spielen bis jetzt unglaubliche Playoffs, sind ein Unterschiedsspieler. Der beste Andrighetto aller Zeiten?
Das weiss ich nicht, aber ich versuche natürlich immer, mein Bestes zu geben. Sicher hilft mir mittlerweile die Erfahrung, dazu fühle ich mich topfit, und wir haben eine supergute Mannschaft, was einem immer hilft, dass man persönlich besser aussieht. Aber der Erfolg der Mannschaft steht immer im Vordergrund, allein kann man keinen Match gewinnen. Ich will einfach meinen Teil dazu beitragen und natürlich auch den Unterschied ausmachen. Da bin ich schon ehrgeizig und strebe dies zusammen mit meinen Linienpartnern an. Wir sind happy, dass es aktuell nicht so schlecht funktioniert.

Sven Andrighetto persönlich

Sven Andrighetto (32) erlernte das Hockey-Abc zunächst beim EHC Dübendorf und wechselte mit 13 in die Nachwuchsabteilung der ZSC-Organisation. Als 17-Jähriger spielte er seine erste Saison für die GCK Lions in der NLB, wagte danach aber den Sprung nach Nordamerika. Über die Juniorenliga QMJHL und die AHL schaffte es der Drittrunden-Draft der Montréal Canadiens in die NHL. Für Montréal und Colorado absolvierte er 227-NHL-Spiele, ehe er 2020, nach einem Jahr in der KHL bei Omsk, als Leaderfigur in die ZSC-Organisation zurückkehrte und letzte Saison eine der Schlüsselfiguren beim Meistertitel war. Auch in der Nati gehört er zu den Eckpfeilern, war an fünf WM-Turnieren (darunter 2018 und 2024 mit dem jeweiligen Gewinn der Silbermedaille) und den Olympischen Spielen 2022 mit von der Partie.

Sven Andrighetto (32) erlernte das Hockey-Abc zunächst beim EHC Dübendorf und wechselte mit 13 in die Nachwuchsabteilung der ZSC-Organisation. Als 17-Jähriger spielte er seine erste Saison für die GCK Lions in der NLB, wagte danach aber den Sprung nach Nordamerika. Über die Juniorenliga QMJHL und die AHL schaffte es der Drittrunden-Draft der Montréal Canadiens in die NHL. Für Montréal und Colorado absolvierte er 227-NHL-Spiele, ehe er 2020, nach einem Jahr in der KHL bei Omsk, als Leaderfigur in die ZSC-Organisation zurückkehrte und letzte Saison eine der Schlüsselfiguren beim Meistertitel war. Auch in der Nati gehört er zu den Eckpfeilern, war an fünf WM-Turnieren (darunter 2018 und 2024 mit dem jeweiligen Gewinn der Silbermedaille) und den Olympischen Spielen 2022 mit von der Partie.

Wo holen Sie den Biss her? Sie haben innerhalb eines Jahres die Champions League gewonnen, WM-Silber geholt und den Meistertitel gefeiert. Da wäre es ja durchaus menschlich, sich mal ein wenig zurückzulehnen.
Von diesen Erfolgen kann man sich nichts kaufen. Es sind zwar sicher schöne Erinnerungen, aber für diese bekomme ich in der Gegenwart nichts gratis. Wir spielen das Leben lang Eishockey, opfern viel, trainieren viel – und jetzt, wo es zählt, wollen wir auch da sein. Wir möchten unbedingt nochmals Meister werden. Ich habe es schon gesagt, als ich beim ZSC unterschrieben habe, dass ich mit Zürich Meister werden will. Und dies nicht nur einmal. Das ist das ganz grosse Ziel. Ich nehme an, dass wir Sportler diesen Biss einfach in uns haben und es daher normal ist.

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Wie wichtig ist es für den Playoff-Final, dass Sie jetzt zum Schluss nach zuvor drei Auswärtsniederlagen in Folge in den Playoffs noch in Davos gewinnen konnten?
So weit denken wir nicht. Wir wollen ohnehin jedes Spiel gewinnen. Hier in der Schweiz ist es so, dass die Reisen zu den Auswärtsspielen nicht so weit sind und es daher auch nicht so schlimm ist, auswärts spielen zu müssen – obwohl es daheim natürlich schöner ist.

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