Lausanne und Servette haben den zweiten Spielertausch innert Wochen bekannt gegeben. Nachdem schon Tyler Moy für Guillaume Maillard und Floran Douay von Lausanne nach Genf wechselte, macht nun auch Joël Vermin (28) den gleichen Weg. Dafür ziehen der tschechische Stürmer mit Schweizer Lizenz, Petr Cajka (19), und der US-Franzose Tim Bozon (26), der ebenfalls über eine Schweizer Lizenz verfügt, ins Waadtland.
Vermin hatte die neue Führung in Lausanne um den tschechischen Olympia-Helden von 1998, Ex-NHL-Verteidiger und -Agenten Petr Svoboda schon seit Wochen loszuwerden versucht. Gespräche, unter anderem mit Vermins Stammklub Bern, fruchteten aber nichts.
Privater Zwist als Vorwand?
Angeblicher Auslöser dafür soll ein privater Zwist mit Lausannes Ersatzgoalie Luca Boltshauser gewesen sein, der allerdings längst beigelegt sein soll, wenn man den Direktbeteiligten und ihrem Umfeld glaubt.
So kommt der Verdacht auf, dass finanzielle Gründe hinter den fieberhaften Tauschaktivitäten der Lausanner stecken, zumal die Waadtländer mit ihrer wunderbaren neuen (Event-)Arena besonders hart von der Coronakrise getroffen wurden.
Die Kuhhandel mit den beiden Nati-Stürmern dürften das Lohnbudget jedenfalls nachhaltig entlasten. Zudem stimmte zumindest letzte Saison das Preis-Leistungsverhältnis weder bei Vermin (10 Punkte weniger als im Vorjahr) noch bei Moy (nur 2 Tore in 50 Spielen). Und auch vom Tausch mit Lugano – Verteidiger Matteo Nodari wechselte für Aurélien Marti ins Tessin – dürfte die Romands finanziell profitiert haben.
Klubs sägen an der Macht der Spieler
Spieler können in der Schweiz, im Gegensatz zur NHL, zwar nicht gegen ihren Willen zu einem anderen Klub abgeschoben werden. Doch wer will schon auf Biegen und Brechen in einem Klub bleiben, bei dem er nicht mehr erwünscht ist. Man darf gespannt sein, ob die Spieler nun vermehrt zu Klub-Wechseln genötigt werden.
Von Seiten der Klubs ist man bemüht, die Macht der Spieler, die man bisher in einem überhitzten Markt mit hohen Löhnen verwöhnt hat, zu durchbrechen. In der Corona-Zeit verfügt man nun auch zumindest kurzfristig über Spar-Argumente und kann Lohnverzichte einfordern.
Während Lausanne teure Stars abgeschoben hat, wird in Genf nach zwischenzeitlichem Spar- und Nachwuchs-Kurs wieder aufgerüstet. Mit Vermin und Moy, der in der Vorbereitung schon fünfmal getroffen hat, hat man zwei Stürmer geholt, deren Qualitäten nicht zu unterschätzen sind.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |