Todesstoss für den Cup!
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Klubs wollen Kasse machen:Todesstoss für den Cup!

Klubs wollen lieber Kasse machen
Fix! Schweizer Hockey-Cup wird abgesetzt

Still und leise haben die NL-Bosse den Cup aus dem Weg geräumt. Nur noch diese Saison wird der Wettbewerbs ausgetragen, der 2014 wieder zum Leben erweckt worden war.
Publiziert: 18.08.2020 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 15.09.2020 um 11:47 Uhr
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2020: Ajoie-Verteidiger Alain Birbaum feiert zurück im Jura den märchenhaften Sieg gegen Davos im Festzelt.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Der Entscheid ist längst gefallen – und doch wurde er bis jetzt noch nicht kommuniziert. Als ob man ein schlechtes Gewissen hätte, dass man den Cup abgemurkst hat.

So wie vor Wochen, als die National League ganz diskret einen anderen höchst fragwürdigen Entscheid fällte: Teams, die aufgrund des neu abgeschlossenen Transferabkommens einen Spieler mit laufendem Vertrag an die NHL verlieren, dürfen einen zusätzlichen Ausländer einsetzen. Profitieren können davon nun nur die ZSC Lions, welche nach dem Abgang von NL-Topskorer Pius Suter (zu Chicago) eine NHL-Entschädigung von 230'000 Franken erhielten, als Ersatz Nati-Stürmer Sven Andrighetto verpflichteten und nun eben auch noch das Recht haben, einen Ausländer mehr als alle andern einsetzen dürfen.

Die gleichen NL-Klubs haben nun auch dem Cup den Stecker gezogen. Statt ein kleines Stück des Kuchens mit den Kleinen aus der Swiss League und den Amateur-Ligen zu teilen, langen die Teams aus dem Oberhaus mit beiden Händen zu.

Quali- statt Cup-Spiele

Vordergründig wird zwar argumentiert, dass es der Kalender wegen Meisterschaft, Champions League und internationalen Verpflichtungen (Olympia 2022) schon zu sehr überladen sei, um auch weiterhin noch den Cup unterbringen zu können.

Doch tatsächlich will man die Termine des Cups für mehr Quali-Partien nutzen. Der Plan: Jeder Klub soll zwei Heimspiele mehr kriegen. Damit lassen sich insgesamt mehrere Millionen verdienen, wenn die Fans, die schon mehrfach gegen zu viele Quali-Spiele («50 Spiele sind 6 zu viele») protestierten, das auf Dauer mitmachen. Für die kommende Saison wurden bereits zwei zusätzliche Solidaritätsrunden wegen der Corona-Krise eingeführt.

Die NL-Klubs bleiben also auf ihrem Ego-Trip. Das passt ins Bild. Im Sommer haben sie eine eigene AG (ohne die Vereine der Swiss League…) gegründet, um TV- und Marketing-Rechte auf eigene Rechnung veräussern zu können. Der Verband ist in Zukunft nur noch Bittsteller. Und das Geld könnte knapp werden, zumal der Vertrag mit der Zurich Versicherungen nicht nur beim Engagement im Cup, sondern auch bei jenem als Hauptsponsor der Nati und der Schiedsrichter im nächsten Frühling ausläuft.

Aus nach Traumfinal Ajoie – Davos

Nach nur sieben Saisons wird der Cup wieder begraben. Dabei hatte er nur wenige Monate vor dem Todesstoss mit dem märchenhaften Final in Lausanne zwischen dem siegreichen Underdog Ajoie und Davos bei wunderbarem Ambiente eine weitere Sternstunde erlebt.

Doch der Cup hatte ein grosses Handicap: Für die Kleinen war er so viel wichtiger als für die Grossen, die sagen, wo es lang geht. Sie greifen – in der Corona-Krise umso mehr – nach jedem Franken.

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