Wann braucht man das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Bundesamt für Sport (Baspo)? Am liebsten nie. Oft schränken sie ein, indem sie vorgeben. Als Bausteine für das Funktionieren einer Demokratie sind sie jedoch unabdingbar.
Aber Beamte sollen möglichst nicht ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden. Sie haben ihre Pflicht am Staat in schummrigen Amtsstuben zu versehen und das Licht der Sonne maximal zum Sporttreiben oder zum Gärtnern im Schrebergarten zu erblicken.
Die Pandemie stellt alles auf den Kopf. Plötzlich stehen das BAG und das Baspo im Mittelpunkt. Und mit ihnen Menschen wie Daniel Koch, ein Abteilungsleiter im Bundesamt für Gesundheit, den kaum jemand kannte. Dann wurde er zum Star. In Windeseile der schummrigen Amtsstube entrissen.
Auch Matthias Remund, Direktor des Bundesamts für Sport, steht bei jeder Medienkonferenz des Bundesrates im Scheinwerferlicht. Und viele Fragen an ihn drehen sich um den Profi-Teamsport. Dabei erweist sich Remund nicht als ausgewiesener Experte.
Seine Äusserungen erwecken den Eindruck, er befürworte die populistische Meinung, dass man den Millionären in kurzen Hosen nicht noch mehr Geld für Sportwagen, Luxusjachten, oder Starfrisöre hinterwerfen dürfe.
Wer so denkt, verkennt die Situation in der Schweiz und die strukturelle Bedeutung des Profi-Fussballs und des Profi-Eishockeys für den Breiten- und Juniorensport!
Und die Hilfspakete für die Profiklubs? Schwierig zu beurteilen, ob politisch wirklich nicht mehr machbar war, wie es beim Baspo heisst. Die Lobby für Fussball und Eishockey in Bundesbern ist ja auch gering. Aber Fakt ist: Die Kredite haben sich als untauglich herausgestellt.
Remund ist ein Baspo-Chef mit wenig Empathie für die beiden wichtigsten Sportarten. Zumindest dies hat die Krise an den Tag gebracht. Und deshalb ist die Frage legitim: Ist Remund noch der Richtige?