Frödén schiesst den ZSC wieder zum Titel
4:29
Lausanne HC – ZSC Lions 2:3:Frödén schiesst den ZSC wieder zum Titel

War Frödéns Tor für die Ewigkeit irregulär?
Zum Glück kein Pixel-Chaos

War das eine Goalie-Behinderung vor Frödéns Treffer ins Glück? Der Gummi-Paragraf scheidet wieder mal die Geister. Aber es hätte schlimmer kommen können.
Publiziert: 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 09:34 Uhr
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Entscheidet die Meisterschaft: Frödén (links) hat den Puck über die Linie gedrückt.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Ein Tor, das eine Meisterschaft entscheidet, wird in der Regel wieder und wieder unter das Mikroskop gelegt. Man will – im Interesse aller Beteiligten – sicherstellen, dass dabei nichts Regelwidriges im Spiel war. Der Treffer des Schweden Jesper Frödén in der 53. Spielminute war am Donnerstag in Lausanne wegweisend, aufgrund seiner Entstehung aber auch umstritten – zumindest für die Seite, die den Treffer einstecken musste. Weil das Tor aus einem Durcheinander fiel, in dem auch Lausannes Torhüter Kevin Pasche kurz in Bedrängnis geriet, wurden die Head-Schiedsrichter Kaukokari und Wiegand von Lausanne-Trainer Geoff Ward aufgefordert, nochmal ein Auge auf die Szene zu werfen. Man fragte sich, ob die Oberaufseher auf ihrem Bildschirm genug Beweise finden, um den On-Ice-Entscheid (Tor) zu kassieren. 

Die Regel 69 (Torhüterbehinderung) ist ein Gummi-Paragraf, vergleichbar vielleicht mit der Handhabe der Handspiel-Regel im Fussball: Da muss man auf alles gefasst sein.

Behinderung oder handelsüblicher Kontakt?

Wurde der Goalie nun so behindert, dass er seinen Job nicht mehr machen konnte? Oder war das nur ein handelsüblicher Kontakt, der im Kampf um die besten Plätze vor dem Kasten dazugehört? Fragen über Fragen. Der Zürcher Angreifer Derek Grant ging vor Frödéns Torschuss tatsächlich kurz in Tuchfühlung mit Pasche, aber war dieser Kontakt ursächlich dafür, dass der Goalie den Puck nicht unschädlich machen konnte? Die Schiedsrichter blieben nach eingehender Prüfung der Fakten bei ihrem Entscheid, und das war vollkommen richtig. Die Regel 69 dient nicht der Absicht, die Torhüter unter Artenschutz zu stellen, sie soll sicherstellen, dass ein Goalie nicht daran gehindert wird, seinen Job zu machen.

Die Wahrheit liegt oftmals irgendwo dazwischen. Fällt dieser Treffer in der 23. Spielminute eines beliebigen Meisterschaftsspiels der 18. Runde, ist er am Tag danach vergessen. Hier ist das anders; die einen feiern jetzt den Titel, die anderen fragen sich, warum ihnen dieses scheinbare Unrecht angetan wurde. Damit kann die Liga aber leben. Stichwort Pixel-Chaos: Ein Glück, wurde die Meisterschaft nicht durch ein Offside entschieden, das aufgrund von dürftigen TV-Bildern nicht erkennbar war. 

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