1. Damien Brunner (36, Biel)
Endlich ein erster Platz für den Mann, der noch nie Meister wurde. Der ehemalige NHL-Stürmer beherrscht das ganze Repertoire. Er spricht echt, emotional, humorig, interessant und bei Bedarf ist er auch äusserst schlagfertig. Unvergessen ist, wie er 2016 im Playoff-Final mit Lugano gegen den SCB den SRF-Interviewer anblaffte: «Er schlaht mer grad uf d' Tööpe. Entschuldigung, wotsch mi verarsche? Es isch Penalty!» Dieser sagte davor, Brunner habe seinen Stock bei einem unbestraften Hieb von Simon Moser zu leicht fallengelassen. Derweil hörte man im Hintergrund noch den Schiedsrichter im Vorbeigehen widersprechen.
Dass der Zürcher in Diensten des EHC Biel nichts an Schlagfertigkeit verloren hat, zeigt er dann am Neujahrstag 2023, als er auf MySports zur Brandrede ansetzt. «Keiner bringt es fertig, eine sch**** Kamera zu platzieren», sagt er nach seinem ersten Gastspiel in der neuen Zürcher Swiss Life Arena. «Das ist lächerlich.» Bemerkenswert: Brunner sagt es nicht im Frust über die 1:2-Niederlage oder weil er sich benachteiligt fühlt, sondern weil ihm unser Eishockey am Herzen liegt.
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2. Tanner Richard (29, Servette)
Der Schweiz-Kanadier nimmt kein Blatt vor den Mund und teilt auch aus. Besonders, wenn er emotionalisiert ist. «Wenn du den Hero spielen willst, spiel den Hero, aber spiel ihn 60 Minuten», sagte der Servette-Stürmer über einen Schiedsrichter, der im Playoff-Final 2021 gegen Zug früh eine Strafe wegen unkorrektem Bully gegeben hatte.
3. Christian Marti (29, ZSC Lions)
Der gelernte Forstwart ist auf dem Eis ein humorloser Aufräumer. Doch den Interviews des Verteidiger-Hünen fehlt es nicht an Wortwitz. Als der ZSC sich vorletzte Saison gegen Ambri blamierte, sagte er ehrlich: «Wir sehen aus wie die grössten Michis da draussen.» Ein anderes Mal sagte er, dass man sich bei Lions-Boss Walter Frey entschuldigen müsse. Marti verstellt sich nicht, wenn er vor einer Kamera steht.
4. Luca Cunti (33, Biel)
2018 kündigte der damalige Lugano-Stürmer im Playoff-Halbfinal die Wende gegen seinen künftigen Klub an: «Die Bieler werden schon noch einbrechen.» Und im Final zündelte er gegen seinen Ex-Klub ZSC: «Ich habe auf der anderen Seite keine Engeli gesehen.»
5. Reto Berra (35, Fribourg)
Der Nati-Goalie ist in den Interviews sehr authentisch, erzählt, wie er eine Situation gesehen hat. Als er vor drei Jahren lange in der Kabine verschwunden war, schildete er ausführlich, was beim Kufen-Wechsel schiefgegangen war: «Eine Katastrophe.»
6. Tristan Scherwey (32, Bern)
Der Fribourger in Berner Diensten ist neben dem Eis so lebhaft wie im Spiel. Er trägt das Herz auf der Zunge. Nicht nur, wenn er gerade Meister, wie letztmals 2019, geworden ist.
7. Joël Genazzi (34, Lausanne)
TV-Reporter sollten gewarnt sein. Bei einer falschen Frage kann der Zürcher bissig antworten. Auf Französisch sagte er «es tut mir leid, das ist ein wenig eine Sch…-Frage», als man von ihm wissen wollte, zu welchem Zeitpunkt er gemerkt habe, dass Lausanne das Spiel verliere. Zum Schluss des Interviews entschuldigte er sich dann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |