Es sind nicht viele Worte, die Fribourgs Sportchef und Headcoach Christian Dubé nach der 2:5-Niederlage bei Leader Servette zur umstrittenen Szene sagt. Doch der Kanadier lässt es nicht an Klarheit fehlen. «Ich sage nur eines: Es ist eine verdammte Amateur-Liga», zitiert ihn Frank Stettler von den «Freiburger Nachrichten» auf Twitter.
Was Dubé so in Rage gebracht hat? Dem wegweisenden 3:2 von Servette-Captain Noah Rod war höchstwahrscheinlich ein Offside vorangegangen. Deshalb nahm Dubé auch eine Coaches Challenge. Doch die Linienrichter konnten auf dem Monitor im Punktrichter-Häuschen die Szene nicht restlos auflösen.
Das Problem ist nicht neu. In der National League kann man zwar eine Coaches Challenge nehmen, doch immer wieder lassen die Kamera-Einstellungen und die Bildqualität kein Urteil zu. Es fehlt hierzulande zum Beispiel an Offside-Kameras an den Blauen Linien oder an einem «Situation Room», wie man ihn beispielsweise in der NHL kennt. Die Klubs haben sich bisher nicht dazu durchringen können. Die Mehrheit stuft die Kosten im Verhältnis zum Nutzen als zu hoch ein.
Besonders bitter: Ein Trainer, der mit seiner Coaches Challenge keinen Erfolg hat, erhält zwei Strafminuten aufgebrummt. Selbst wenn er wohl recht hat, das Bildmaterial aber zu mangelhaft ist, um den Beweis dafür zu erbringen.
Diesen Missstand sollte man sofort folgendermassen ändern: Wer mit einer Coaches Challenge scheitert, weil die Bilder «inconclusive» (nicht schlüssig) sind, bekommt keine Strafe. Diese Regelanpassung würde nichts kosten und wenigstens doppelte Ungerechtigkeiten verhindern.
Zur Erinnerung: Letzte Saison wäre beinahe die Meisterschaft wegen schlechtem Video-Material mitentschieden worden. Im ersten Playoff-Finalspiel zwischen dem EV Zug und den ZSC Lions sahen die Schiedsrichter nicht, dass der Puck das Netz hinter dem Tor berührt hatte und die TV-Bilder waren unzureichend: Der späte ZSC-Ausgleich zählte und EVZ-Coach Dan Tangnes bekam eine Strafe, weil er es mit einer Challenge wegen einer angeblichen Torhüterbehinderung versucht hatte. Diese nutzten die Zürcher noch zum Siegtor. Der EVZ drehte später die Serie nach einem 0:3-Rückstand.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 23 | 25 | 46 | |
2 | ZSC Lions | 21 | 22 | 43 | |
3 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
4 | SC Bern | 24 | 13 | 39 | |
5 | EHC Kloten | 23 | 4 | 38 | |
6 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
7 | EHC Biel | 23 | -2 | 34 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 21 | -15 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 23 | -12 | 28 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 21 | -12 | 27 | |
12 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
13 | Genève-Servette HC | 19 | -3 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 22 | -35 | 18 |