Darum gehts
- Vinzenz Rohrer ist die ZSC- Allzweckwaffe mit einer beeindruckenden Konstanz
- Rohrer spielt in verschiedenen Linien, Unterzahl, Überzahl und als Bullyspezialist
- 15 Saisontore schoss er in der Quali, mehr als doppelt so viele wie letztes Jahr
Zum Publikumsliebling wurde Vinzenz Rohrer (20) schon in der vergangenen Meistersaison. Als er in seinem ersten Jahr auf Erwachsenenstufe vom damaligen ZSC-Trainer Marc Crawford (64) viel Vertrauen erhielt und mit seiner unerschrockenen, dynamischen Spielweise und seinen technischen Fähigkeiten gefiel. Doch auf diese Spielzeit hat sich der Stürmer in allen Belangen nochmals enorm gesteigert.
15 Saisontore sind ihm in der Quali gelungen, damit hat er seinen letztjährigen Wert (sieben Treffer) mehr als verdoppelt. Und auf dem Total der Playoffs 2024 von vier Skorerpunkten steht er aktuell bereits nach fünf Matches. Was speziell beeindruckt und auch erstaunt, ist die Konstanz des jungen Österreichers mit Schweizer Lizenz. Durchhänger scheint es bei ihm nicht zu geben. «Ein Lehrbuch dafür habe ich nicht», sagt Rohrer mit einem Lächeln, «aber ich denke, dass es der beste Weg ist, eine Grundkonstanz über die Intensität zu erreichen».
Rohrer ist Bayers Springer
Und so ist er die wichtige Allzweckwaffe der ZSC Lions. Mit Einsätzen in Unterzahl und Überzahl. Als erfolgreicher Bullyspieler. Genauso wie als pfeilschneller Energiespieler, der auch kernige Checks anbringt, obwohl er vom Typ her eher schmächtig ist. Und natürlich durch Tore und Assists.
Auch wird Rohrer immer wieder in unterschiedlichen Linien eingesetzt. Am Samstag beim 6:1-Sieg in Halbfinal-Spiel 1 gegen Davos lief er in der Paradeformation neben dem Duo Andrighetto/Malgin auf, an anderen Abenden ist sein Platz in anderen Offensivreihen. Je nachdem, auf welche Ausländer Trainer Marco Bayer (52) setzt. «Ich versuche überall mein Bestes, mich so gut wie möglich auf die Aufgabe einzustellen und mich anzupassen. In jeder Linie ist die Rolle ein wenig anders», sagt der Youngster.
Vom Kellenberger-Check erholt
Einen bangen Moment hatte der Drittrunden-Draft der Montreal Canadiens in diesen Playoffs allerdings auch schon zu überstehen. Als ihm Kloten-Captain Steve Kellenberger (38) einen heftigen Crosscheck mit auf den Weg gab und Rohrer in die Bande flog. Er verliess sofort das Eis, hielt sich dabei mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand, kehrte aber bereits im nächsten Match zurück.
«Es war zuerst ein kleiner Schock und tat schon weh, aber es ging, um wieder spielen zu können», so Rohrer. Die Kellenberger-Aktion in Verbindung mit den Schmerzen kaufte ihm zunächst ein wenig den Schneid ab, in den verbleibenden Viertelfinalspielen war er nicht mehr ganz so wild wie üblich unterwegs. Die Pause vor den Halbfinals kam Rohrer gelegen, die Schmerzen sind weg und gegen Davos war der Vorarlberger wieder mit Vollgas unterwegs.