Sie ist immer stärker in den Schweizer Hockeystadien wahrzunehmen: Pro Fans – die Organisation der Schweizer Fanszenen, an der sich zwölf grosse Fankurven und Gruppen in der Liga beteiligen. Der Limmatblock der ZSC Lions ist ebenso dabei wie die Curva Berna des SCB oder die Curva Nord aus Lugano.
Ende Februar kam es zu einer landesweiten Aktion, in der die sieben Punkte umfassenden Forderungen (siehe Box) präsentiert wurden. Denn viele Fankurven sind der Meinung, dass sich im Schweizer Hockey einiges in die falsche Richtung entwickelt und die bunte Fanvielfalt in Gefahr ist. Vor allem die immer schlechter werdende Behandlung von Gästefans und die Kollektivbestrafung bei Zwischenfällen sind ihnen dabei ein Dorn im Auge.
1. Erhalt der Stehplätze für Gästefans
Die Liga soll per Reglement festhalten, dass alle Stadien über einen Stehplatz-Gästesektor verfügen, der mindestens 5 Prozent der Zuschauerkapazität des Stadions fasst.
2. Bezahlbare Tickets für alle
Kein Stehplatzticket, egal ob Heim- oder Gästekurve, darf in der Qualifikation teurer sein als 25 Franken. Für die Playoffs sind prozentuale Anstiege zu vereinbaren (max. zehn Prozent pro Runde). Dazu reduzierte Ticketkategorien in allen Stadien: Kinder, Lehrlinge, Studenten und Studentinnen, IV etc.
3. Schluss mit Kollektivstrafen
sofortige Abschaffung des Kaskadenmodells
4. Schluss mit willkürlichen Stadionverboten
Wird jemand bestraft, sollen auch die entsprechenden Beweise vorgelegt werden. Wird eine verdächtige Person juristisch freigesprochen, ist das Stadionverbot unverzüglich aufzuheben. Die Liga einigt sich auf ein Reglement zum Umgang mit Stadionverboten und anderen Sanktionen gegen Fans und setzt ein paritätisches Gremium ein, das das Einhalten des Reglements durch die Klubs auf Beschwerden von Betroffenen hin überprüft.
5. Aufbau einer Ombudsstelle
als Lösungsansatz bei Kollektivstrafen und willkürlichen Stadionverboten
6. Schluss mit ID-Kontrollen
Diese Massnahme muss von allen durchführenden Klubs abgeschafft werden. Das Recht auf Personenkontrolle obliegt der Polizei und nicht privaten, undurchsichtigen Sicherheitsfirmen.
7. Fanmaterial
Wir fordern, dass in jeder Kurve mindestens folgendes Material erlaubt sein muss: Zaunfahnen, 2 Megafone, 2 Trommeln, Fahnen mit einer Länge von 3 m, Doppelhalter. Zudem fordern wir: Was auf den Doppelhaltern, Fahnen, Bannern und auf Choreografien abgebildet ist, hat keinen Einfluss darauf, ob sie ins Stadion dürfen oder nicht. Die Klubs sollen sich an das Reglement der Liga halten und nur das verbieten, was gemäss diesem Reglement nicht erlaubt ist: Gewaltdarstellungen, Rassismus und Sexismus.
1. Erhalt der Stehplätze für Gästefans
Die Liga soll per Reglement festhalten, dass alle Stadien über einen Stehplatz-Gästesektor verfügen, der mindestens 5 Prozent der Zuschauerkapazität des Stadions fasst.
2. Bezahlbare Tickets für alle
Kein Stehplatzticket, egal ob Heim- oder Gästekurve, darf in der Qualifikation teurer sein als 25 Franken. Für die Playoffs sind prozentuale Anstiege zu vereinbaren (max. zehn Prozent pro Runde). Dazu reduzierte Ticketkategorien in allen Stadien: Kinder, Lehrlinge, Studenten und Studentinnen, IV etc.
3. Schluss mit Kollektivstrafen
sofortige Abschaffung des Kaskadenmodells
4. Schluss mit willkürlichen Stadionverboten
Wird jemand bestraft, sollen auch die entsprechenden Beweise vorgelegt werden. Wird eine verdächtige Person juristisch freigesprochen, ist das Stadionverbot unverzüglich aufzuheben. Die Liga einigt sich auf ein Reglement zum Umgang mit Stadionverboten und anderen Sanktionen gegen Fans und setzt ein paritätisches Gremium ein, das das Einhalten des Reglements durch die Klubs auf Beschwerden von Betroffenen hin überprüft.
5. Aufbau einer Ombudsstelle
als Lösungsansatz bei Kollektivstrafen und willkürlichen Stadionverboten
6. Schluss mit ID-Kontrollen
Diese Massnahme muss von allen durchführenden Klubs abgeschafft werden. Das Recht auf Personenkontrolle obliegt der Polizei und nicht privaten, undurchsichtigen Sicherheitsfirmen.
7. Fanmaterial
Wir fordern, dass in jeder Kurve mindestens folgendes Material erlaubt sein muss: Zaunfahnen, 2 Megafone, 2 Trommeln, Fahnen mit einer Länge von 3 m, Doppelhalter. Zudem fordern wir: Was auf den Doppelhaltern, Fahnen, Bannern und auf Choreografien abgebildet ist, hat keinen Einfluss darauf, ob sie ins Stadion dürfen oder nicht. Die Klubs sollen sich an das Reglement der Liga halten und nur das verbieten, was gemäss diesem Reglement nicht erlaubt ist: Gewaltdarstellungen, Rassismus und Sexismus.
Sie wollen ernst genommen werden
«Wir wollen uns Gehör verschaffen und dass man uns ernst nimmt», sagt Tom Maurer (52), Sprecher von Pro Fans. Alle fünf bis sechs Wochen gibt es via Teams Onlinemeetings zwischen den Protagonisten der einzelnen Fankurven. Sie haben sich mit ihren Forderungen an die Klubs gewandt, «und erstaunlich viel positives Feedback erhalten», wie Maurer sagt.
Sie haben auch die National League angeschrieben und von ihr mitgeteilt bekommen, dass man sie zu gegebener Zeit informiere, was ihnen weniger gut gefallen hat. «Wir wollen nicht informiert werden, sondern mitreden», stellt Maurer klar, «wir werden da auch nicht locker lassen und zulassen, dass unsere Anliegen irgendwo versanden, sondern richtig nerven, wenn es sein muss.» Denis Vaucher (58), Direktor der National League, will sich auf Anfrage derzeit nicht dazu äussern, der Fokus liege nun auf den Playoffs, man werde sich im Sommer mit den Anliegen von Pro Fans auseinandersetzen.
Werden kommende Saisonspiele gestört?
Vorerst setzt Pro Fans mit seinen Aktionen auf einen konstruktiven Dialog. Kommt dieser nicht zustande, planen sie jedoch, einen Gang höher zu schalten, und es ist nicht auszuschliessen, dass dabei auch der Spielbetrieb gestört wird. Ähnlich wie man dies in der deutschen Fussball-Bundesliga kennengelernt hat, wo im letztlich erfolgreichen Kampf gegen Investoren in den Stadien reihenweise Tennisbälle aus den Fankurven auf den Platz flogen und so zu Spielunterbrüchen und fast zu Spielabbrüchen führten.
Fliegen auch in unseren Hockeystadien bald Tennisbälle? «Das wird schwierig, denn vor den Fankurven hängen Netze», sagt Maurer mit einem Schmunzeln. Es gäbe schon gewisse kreative Ideen, «aber darauf möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht näher eingehen. Vorerst steht für uns der Dialog im Vordergrund.»
Liga fährt mit Null-Toleranz-Politik gut
Die National League ist gut beraten, Pro Fans ernst zu nehmen und diese Fankurven-Organisation als zusätzlichen Player im Schweizer Eishockey zu akzeptieren. Denn verschwinden wird diese womöglich nicht mehr so rasch, dafür ist sie aktuell zu gut aufgestellt, unter anderem auch mit eigener Homepage (pro-fans.ch). Dass Pro Fans mit all ihren Forderungen ans Ziel kommt, ist indes unrealistisch. Die Liga ist zuletzt mit ihrer Null-Toleranz-Politik gut gefahren, hat dadurch weniger Probleme als beispielsweise der nationale Fussball. Dass es bei etwelchen Forderungen bestenfalls auf Kompromisse hinauslaufen könnte, ist sich auch Maurer bewusst. Es gehe darum, dass man bei der Fanpolitik mitreden könne.
Ganz nebenbei hat Pro Fans einen willkommenen Nebeneffekt. Durch ihren Aktionismus nimmt womöglich die Gefahr ab, dass es zwischen den beteiligten Fankurven bei Spielen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Maurer dazu: «Das ist sicher ein spannender Punkt, auf den ich auch oft angesprochen werde.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |