Verändert dieser Transfer die Liga?
Darum zeigt Berni Stammklub ZSC die kalte Schulter

NHL-Rückkehrer Tim Berni hat sich gegen seinen Stammklub ZSC Lions und für Servette entschieden. Eine Einordnung dieses Transfers.
Publiziert: 12.10.2023 um 17:51 Uhr
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Tim Berni hat sich für Servette entschieden.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Viele hatten damit gerechnet, dass Tim Berni (23) zu den ZSC Lions zurückkehrt. Denn die wollten ihn unbedingt und er ist ein ehemaliger ZSC-Junior, der in der Schweiz noch nie für einen anderen Verein gespielt hat. Auch während seiner Nordamerika-Jahre brachte Berni sich in der Vorsaison stets beim ZSC oder den GCK Lions in Form. Doch der Verteidiger, der letzte Saison für die Columbus Blue Jackets 59 Spiele machte, aber zuletzt keinen neuen NHL-Vertrag mehr erhielt, hat sich anders entschieden. Frei von Sentimentalitäten traf er eine Klubwahl, die für ihn mehr Sinn macht.

Berni hat zwar in Genf einen Vierjahresvertrag unterschrieben. Sein Ziel ist es dennoch, sich für eine Rückkehr in die NHL aufzudrängen. Die Voraussetzungen dafür sind in Genf besser als in Zürich. Beim derzeit in der Defensive sehr gut funktionierenden ZSC hätte er sicher hinter Lehtonen, Kukan und Marti, möglicherweise auch hinter Geering und Weber anstehen und sich mit Trutmann, Phil Baltisberger und Ustinkov um die verbleibende Eiszeit balgen müssen. Sich da auf Anhieb in den Vordergrund zu spielen – schwierig.

Schlüsselrolle garantiert

In Genf stehen ihm weniger Verteidiger vor der Sonne. So sicher die beiden Ausländer Vatanen und Lennström, dahinter bewirbt sich der Dübendorfer aber zusammen mit Karrer und LeCoultre um die nächsten Spots. Vor Maurer, Jacquemet, Völlmin und Chanton. Berni kann sogleich eine Schlüsselrolle einnehmen und dürfte genug Auslauf erhalten, um zeigen zu können, was er kann. Und das immerhin beim ambitionierten aktuellen Meister.

Sucht man bei diesem eine Schwäche, dann ist es am ehesten die etwas dürftige Breite in der Verteidigung. Diese hat Berni nun behoben. Was auch die Meisterschaft entscheidend beeinflussen kann. Der Zürcher ist zwar kein offensiver Strahlemann, der 30 Skorerpunkte buchen wird. Aber ein solider Zweiwegverteidiger, mit tiefer Fehlerquote und guten Ideen für den Spielaufbau. Er kann Servettes Hintermannschaft entscheidend besser machen.

ZSC braucht Berni nicht

Mit seinem Transfer zu Servette hinterlässt Berni zudem auch nicht wirklich verbrannte Erde in Zürich. Wäre er beispielsweise nach Zug gegangen, dem geografisch nah gelegenen grossen ZSC-Widersacher der letzten Jahre, wäre das anders gewesen. Aber wenn ein Spieler am anderen Ende der Schweiz, eine neue Stadt und ein komplett anderes Umfeld mit einer neuen Sprache kennenlernen will, dann bringt man dafür eher Verständnis auf. Und sind wir ehrlich: Eigentlich brauchen die ZSC Lions Berni derzeit gar nicht. Für sie wäre er primär für die längerfristige Zukunft reizvoll gewesen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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