Tscheche mit NHL-Vergangenheit
Holt der SCB den Mann mit dem Wunder-Schuss?

Auf der Suche nach einem Stürmer, der nach dem Abgang von Chris DiDomenico Tore schiessen kann, scheint der SCB in Nordamerika fündig geworden zu sein.
Publiziert: 08.04.2023 um 11:03 Uhr
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Der SCB hat ein Auge auf den Tschechen Martin Frk geworfen.
Foto: DUKAS
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Mit 23 Toren und 53 Punkten war Chris DiDomenico (34) der mit Abstand beste Torschütze und Skorer des SCB und die Nummer 3 der Liga. Da sich das kanadische Enfant terrible in Bern nicht wohlfühlte und die Nerven aller überstrapazierte, wurde sein Vertrag nach einem Jahr per Ende Saison vorzeitig aufgelöst.

Nun ist SCB-Sportchef Andrew Ebbett auf der Suche nach neuen Ausländern. Bereits verpflichtet hat er den finnischen Offensivverteidiger Julius Honka (27), der in dieser Saison bei Lulea in Schweden 12 Tore erzielte.

Und wer soll im Sturm die Tore von DiDomenico ersetzen? Gemäss Blick-Informationen ist es ein Tscheche, der es dem SCB angetan hat: Martin Frk.

Der 29-Jährige verbrachte die letzten Jahre vorwiegend damit, die Netze in der AHL zu füllen. Diese Saison schoss er für das Farmteam der St. Louis Blues, die Springfield Thunderbirds, in 62 Spielen 30 Tore und buchte 64 Punkte. 2021/22 waren es gar 40 Treffer und 73 Punkte bei Ontario Reign gewesen.

Gewaltsschuss mit 175,7 km/h

In der NHL konnte sich der Rechtsschütze, der seine Karriere in Nordamerika schon als 17-Jähriger begann, nie dauerhaft festsetzen. Er kam bei den Detroit Red Wings, Carolina Hurricanes und Los Angeles Kings nur auf 124 Spiele (20 Tore, 24 Assists) und bekam auch nie einen ganz dicken Vertrag. In der AHL verdient er diese Saison eine halbe Million Dollar brutto.

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Die grösste Stärke des 1,83 m grossen und 95 kg schweren Flügels: Sein Schuss. Beim AHL-Allstar-Classic 2020 donnerte er den Puck mit 175,7 km/h ins Tor. Und übertraf damit selbst die NHL-Bestmarke für den härtesten Schuss des Slowaken Zdeno Chara (169,5 km/h).

Nur in Russland wurden noch härtere Schüsse gemessen: Denis Kulyasch kam 2011 auf 177,5 und Alexander Ryazantsew ein Jahr später gar auf 183,67 km/h. In der KHL wird allerdings aus weit kürzerer Distanz aufs Tor geschossen und die beiden ehemaligen Verteidiger sind auch nicht mehr aktiv.

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In einem Artikel für «Daily Faceoff» schrieb der ehemalige NHL- und AHL-Goalie Mike McKenna: «Ich werde oft gefragt, wer den härtesten Schuss hat. Eine lustige Frage. Ich habe gegen Shea Weber gespielt. Zdeno Chara. Alexander Owetschkin. All die üblichen Verdächtigen. Aber meine Antwort lautet seit 2017 Martin Frk.»

Selbst wenn man berücksichtigt, dass McKenna etwas befangen ist, weil er mit Syracuse das entscheidende Tor im AHL-Playoff-Final 2017 gegen Frk und Grand Rapids kassierte, dürfte es in der National League derzeit keinen Schützen von der Qualität des Tschechen geben.

Bei einem Spieler, der einen Wunder-Schuss hat und in der AHL Tore am Fliessband erzielt, fragt man sich, warum er sich nicht dauerhaft in der NHL durchsetzen konnte. Es dürfte primär daran liegen, dass er läuferisch nicht mit den Besten mithalten kann und doch zu wenig gut ist, um sich in der besten Liga der Welt einen Platz in den Top 6 zu sichern und für eine andere Rolle defensiv zu wenig verlässlich ist.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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