Tränen, Zwist und Papi-Freuden
Die verrückten drei Stunden von Ambri-Diva DiDomenico

Ambri-Diva Chris DiDomenico hat in seinem Hockey-Leben schon viele wilde Abende verbracht. Was er am Donnerstag erlebt hat, übertrumpft alles.
Publiziert: 07.03.2025 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2025 um 12:34 Uhr
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Ambri-Star Chris DiDomenico provoziert – oder jubelt, wie hier nach dem Treffer von Philippe Maillet zum 1:1 gegen die Lakers, zu dem er den Assist geliefert hat.
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Chris DiDomenico tut, was Chris DiDomenico am besten kann: Ambris Kanadier zeigt im Rückspiel der Play-Ins gegen die Rappi jene Seiten von sich, derentwegen er für so manchen zum Feindbild wird: Er nervt die Gegner, provoziert sie und die Zuschauer, jammert bei den Schiedsrichtern, führt hitzige Zweikämpfe und immer wieder Wortgefechte. Der 36-Jährige braucht genau diese Emotionen, um die beste Version von sich als Spieler sein zu können.

Doch in diesem Duell scheint DiDomenico irgendwie geladener und explosiver zu sein, hat man das Gefühl. Noch heisser darauf, dem Spiel den Stempel aufzudrücken. Nach seinem Anschlusstreffer zum 2:3 nur gerade 74 Sekunden vor Schluss, mit dem er Ambris Saisonende heldenhaft abwendet, hält er die Hände hinter die Ohren und fordert mit dieser Geste lauteren Applaus. Da erreicht der Groll gegen ihn in Rapperswil-Jona den Höhepunkt.

Als der Provokateur zu Beginn der Pause vor der ersten Verlängerung von TeleTicino zum Interview gebeten wird, fliegen unzählige Becher von der Tribüne, keine leeren, versteht sich. Die respektlosen SCRJ-Fans toben. Die Ambri-Crew handelt. Trainer Luca Cereda holt «DiDo» kurzerhand vom Mikrofon weg und schiebt ihn in die Garderobe.

Trainer Cereda zerrt DiDomenico vom Interview weg
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Mit Becher beworfen:Trainer Cereda zerrt DiDomenico vom Interview weg

Der Top-Sturm der Leventiner mit DiDomenico, Topskorer Dominik Kubalik (Tsch) und Philippe Maillet (Ka) spult am meisten Eiszeit ab – und entscheidet das Spiel. Maillet trifft 76 Sekunden vor Drittelsende zum 3:3, was den Playoff-Traum am Leben hält. Der blau-weisse Jubel ist riesig. Auffällig danach: Beim Handshake zwischen den beiden Teams wird DiDomenico von einigen seiner Gegner herzlich umarmt.

Augenblicke danach bricht der auf dem Eis hartgesottene Kanadier in Tränen aus. Aus einem wunderschönen Grund: DiDomenico ist zum ersten Mal Vater geworden. An diesem Abend, nur eine Stunde vor dem Spiel! Als sich am Vortag abzeichnet, dass bei seiner hochschwangeren Frau ein Kaiserschnitt gemacht werden muss, entscheidet sich der Stürmer, dass er trotzdem gegen die Lakers spielen will.

Überwältigende Glücksgefühle

Ambri-Sportchef Paolo Duca ist davon beeindruckt. «Es zeigt, dass Chris eben doch ein Teamplayer ist.» Duca betont dies, da DiDomenico oft als Egoist abgestempelt wird, der sich seine Eiszeit selbst einteilt und hauptsächlich für sich schaut. Doch an diesem Abend stellt er die Mannschaft in den Vordergrund, die von der Playoff-Quali träumt.

Deshalb sitzt der werdende Vater um 19 Uhr in Rappi-Jona in der Garderobe und ist via Facetime dabei, wie seine Frau ihr erstes gemeinsames Kind zur Welt bringt. «DiDo» sieht Romeo Alberto, so tauft das Paar sein Söhnchen, also erstmals auf dem Handy-Bildschirm, statt ihn in den Armen zu halten. Die Glücksgefühle müssen überwältigend sein.

Danach schnürt er die Schlittschuhe und tritt aufs Eis hinaus, pünktlich fürs Aufwärmen mit seinen Teamkollegen. Und spielt das wichtige Spiel. Dass DiDomenico auch am Samstag in Ambri fürs erste Spiel der entscheidenden Play-In-Serie gegen Kloten auf dem Eis stehen wird, zweifelt in diesem Moment niemand an.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
52
25
97
2
ZSC Lions
ZSC Lions
52
35
93
3
SC Bern
SC Bern
52
26
91
4
EV Zug
EV Zug
52
37
88
5
HC Davos
HC Davos
52
18
86
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
52
4
83
7
EHC Kloten
EHC Kloten
52
-15
79
8
SCL Tigers
SCL Tigers
52
7
75
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
52
-13
73
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
52
-12
73
11
EHC Biel
EHC Biel
52
-3
71
12
Genève-Servette HC
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52
-12
71
13
HC Lugano
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52
-23
66
14
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-74
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