Grünes Licht für Aufstieg
So rüstet sich der EHC Arosa für die Swiss League

Beim EHC Arosa ist man happy, dass die Rekurskomission zu seinen Gunsten entschieden hat. In der Swiss League will der Bündner Traditionsverein mit einem Budget von rund 2 Millionen Franken operieren. Im Raum steht eine Partnerschaft mit dem HCD.
Publiziert: 06.03.2025 um 18:19 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2025 um 18:33 Uhr
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Der EHC Arosa hat auch die letzte Hürde am grünen Tisch genommen
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • EHC Arosa steigt in die Swiss League auf nach erfolgreichem Rekurs
  • Aufstieg fällt mit 100-Jahr-Jubiläum des Vereins zusammen
  • Budget für Swiss League-Saison zwischen 1,8 bis 2 Millionen Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Blauer Himmel und Sonnenschein. Das Wetter an diesem wunderbaren Frühlings-Donnerstag passt zur Gefühlslage beim EHC Arosa, nachdem dem Rekurs stattgegeben wurde und feststeht, dass der Aufstieg in die Swiss League Tatsache ist. «Es ist der richtige Entscheid, mit dem wir auch gerechnet haben. Aber man weiss trotzdem nicht, wie es herauskommt», sagt der erleichterte CEO Christian Modes (52).

Auch Trainer Rolf Schrepfer (51) freut sich: «Mit dem Ziel aufzusteigen, bin ich nach Arosa gekommen und auch viele Spieler sind aus dem gleichen Grund hier. Dass es jetzt genau zum 100-Jahr-Jubiläum des Vereins geklappt hat, ist wunderbar.»

«Verband muss Arosa den roten Teppich ausrollen»
2:18
Bündner Klub will aufsteigen:«Verband muss Arosa den roten Teppich ausrollen»

Das SMS von Trainer Schrepfer

Das wahrhaftige Aufstiegsgefühl haben die Bündner allerdings verpasst. Durch den souveränen 3:0-Sieg in der Playoff-Viertelfinalserie gegen Thun hatten sie die sportlichen Kriterien bereits am vergangenen Samstag erfüllt. Aber da der Aufstieg verbandsreglementarisch – nach dem von der Lizenzkommission zunächst abgeschmetterten Aufstiegsgesuch und dem anschliessenden Rekurs – zur Hängepartie wurde, blieben die Sektflaschen zu.

Geöffnet werden sollen diese nach dem Saisonende. «Ich habe den Spielern bereits ein SMS geschrieben, dass es heute keine Aufstiegsfeier geben wird, denn wir haben noch etwas vor», sagt Schrepfer mit einem Schmunzeln. Den Schwung durch den positiven Entscheid will er mit seinem Team aufs Eis mitnehmen, am Samstag beginnen die Playoff-Halbfinals.

Hilft dem EHC Arosa das Theater der letzten Tage?

Dass nach dem erfolgreichen Rekurs Klarheit herrscht, ist mehr als eine Erleichterung. Denn für die erste Swiss-League-Saison gibt viel zu tun, sei es mit Anpassungen in der Eishalle, im technischen Bereich, dem Personal, der Kaderplanung und der Gewinnung von zusätzlichen Sponsoren. «Jetzt braucht es jeden. Es wird eine riesige Herausforderung, aber wir wissen, worauf wir uns eingelassen haben und sind guten Mutes», so Modes.

Deshalb war der Arosa-Rekurs erfolgreich

Zwei Punkte stehen im Zentrum: 1. Nach einer Verwaltungsratssitzung hat der EHC Arosa am Abend des 24. Februars der zuständigen Person der Lizenzkommission mitgeteilt, dass es die Aufstiegsvereinbarung wie gefordert bis Mitternacht unterzeichnet. Unter der Bedingung, dass in dieser mit einem Passus geregelt ist, dass die für Verein und Tourismus wichtigen «Arosa Ice Classics» (Freunschaftsspiel zwischen Arosa und einem National-League-Klub) zwischen Weihnachten und Neujahr auch in der Swiss League durchgeführten werden können. Darauf hat der EHC Arosa keine Antwort erhalten, stattdessen wurde am nächsten Vormittag von Verbandsseite kommuniziert, dass das Aufstiegsgesuch nicht unterzeichnet worden ist und Arosa nicht aufsteigen kann. Im Ablauf ist da einiges schiefgelaufen, was nun korrigiert wurde. 2. Die Rekurskammer hat bekräftigt: An spielfreien Tagen kann ein SL-Verein Freundschaftsspiele austragen und Arosa somit auch seine «Ice Classics» abhalten. Das ist nicht Sache der Lizenzkommission, sondern gehört zum normalen Spielbetrieb, der nicht Teil der Aufstiegsvereinbarung sein sollte.

Zwei Punkte stehen im Zentrum: 1. Nach einer Verwaltungsratssitzung hat der EHC Arosa am Abend des 24. Februars der zuständigen Person der Lizenzkommission mitgeteilt, dass es die Aufstiegsvereinbarung wie gefordert bis Mitternacht unterzeichnet. Unter der Bedingung, dass in dieser mit einem Passus geregelt ist, dass die für Verein und Tourismus wichtigen «Arosa Ice Classics» (Freunschaftsspiel zwischen Arosa und einem National-League-Klub) zwischen Weihnachten und Neujahr auch in der Swiss League durchgeführten werden können. Darauf hat der EHC Arosa keine Antwort erhalten, stattdessen wurde am nächsten Vormittag von Verbandsseite kommuniziert, dass das Aufstiegsgesuch nicht unterzeichnet worden ist und Arosa nicht aufsteigen kann. Im Ablauf ist da einiges schiefgelaufen, was nun korrigiert wurde. 2. Die Rekurskammer hat bekräftigt: An spielfreien Tagen kann ein SL-Verein Freundschaftsspiele austragen und Arosa somit auch seine «Ice Classics» abhalten. Das ist nicht Sache der Lizenzkommission, sondern gehört zum normalen Spielbetrieb, der nicht Teil der Aufstiegsvereinbarung sein sollte.

Bei der Akquirierung von zusätzlich Sponsoren könnte das Theater der letzten Tage womöglich sogar hilfreich gewesen sein. Viele Leute haben sich mit dem EHC Arosa solidarisiert und ihn im Kampf gegen die Verbandsmühlen um den Aufstieg unterstützt. «Jetzt erst recht», war immer wieder zu hören. «Das kann uns nun helfen», findet auch Modes.

Ohne Ausländer, mit vielen Jungen

Der EHC Arosa plant wie der letztjährige Aufsteiger Chur in der Swiss League, ohne Ausländer zu operieren und vor allem auf junge Spieler zu setzen. Das Budget dürfte zwischen 1,8 bis 2 Millionen Franken betragen. Ein Ausbildungsverein zu sein, war schon in der MyHockey League die Ausrichtung des Traditionsvereins.

«Priorität haben unsere aktuellen Spieler, mit ihnen wollen wir zuerst reden, ob sie bleiben wollen. Das haben sie sich auch verdient», sagt Schrepfer. Daneben interessierten ihn vor allem spannende Elite-Junioren, die keine Anschlusslösung finden und er im Bündner Wintersportort entwickeln kann.

Partnerschaft mit dem HC Davos?

Auch eine Partnerschaft mit einem National-League-Verein wird angestrebt, wobei immer wieder der Name des HC Davos ins Spiel gebracht wird. Schrepfer dazu: «Eine kantonale Lösung wäre wünschenswert.» Der Arosa-Trainer ist sich bewusst, dass auf ihn aufgrund der beschränkten finanziellen Möglichkeiten eine anspruchsvolle erste Saison in der Swiss League wartet, sagt sich aber: «Wir haben nichts zu verlieren.»

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Swiss League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
EHC Basel
EHC Basel
45
58
97
2
HC La Chaux-de-Fonds
HC La Chaux-de-Fonds
45
61
95
3
HC Thurgau
HC Thurgau
45
34
80
4
EHC Visp
EHC Visp
45
14
74
5
HC Sierre
HC Sierre
45
16
72
6
EHC Chur
EHC Chur
45
-20
64
7
EHC Olten
EHC Olten
45
-10
63
8
GCK Lions
GCK Lions
45
-23
56
9
EHC Winterthur
EHC Winterthur
45
-31
52
10
Bellinzona Snakes
Bellinzona Snakes
45
-99
22
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