Auf einen Blick
- Servette glänzt in der Champions League, aber strauchelt in der National League
- Tim Berni will die Champions League beiseitelegen, Genf braucht jetzt Punkte
- Welches Gesicht zeigt Servette bei der Halbfinal-Generalprobe gegen den ZSC?
- Berni hat sich zuletzt formstark gezeigt, möchte aber mehr
Es ist schon aussergewöhnlich. In der Champions League eilt Servette seit anderthalb Jahren von Heldentat zu Heldentat. Nach dem fantastischen europäischen Titelgewinn letzte Saison stehen die Genfer erneut im Halbfinal. In der nationalen Meisterschaft fanden sie im gleichen Zeitraum jedoch nie richtig in die Gänge. Letzte Saison schafften sie es als Titelverteidiger nicht mal in die Playoffs und aktuell liegen sie nur auf Rang 11. «Es gibt eigentlich keine Erklärung dafür», rätselt auch Servettes Nati-Verteidiger Tim Berni (24).
Da passt es für die Genfer möglicherweise ganz gut, dass am Freitag auch in der Meisterschaft etwas Champions-League-Feeling aufkommen wird. Denn ihr Gegner im Blick-Live-Spiel (ab 19.25 Uhr) sind die ZSC Lions, auf die sie im Januar auch im Schweizer Duell in den CHL-Halbfinals treffen werden. Es kommt quasi zur Generalprobe. «Wieder in den Final zu kommen, wäre mega», gesteht Berni zwar, doch sonst will er die Champions League für den Moment «beiseitelegen», wie er sagt, «für uns ist es enorm wichtig, dass wir in den letzten drei Spielen vor der Weihnachtspause punkten».
Nach Anlaufschwierigkeiten zuletzt erstarkt
Damit beginnen wollen Berni und Co. am liebsten schon gegen Meister ZSC Lions, seinen Stammklub. «Da bin ich immer besonders motiviert, denn als Spieler will man sich mit den Besten messen», sagt der Zürcher. Als er im Herbst 2023 nach 59 Spielen für Columbus mangels Vertrag und Perspektiven sein NHL-Abenteuer vorerst beendete, wollte ihn der ZSC heimholen. Doch Berni entschied sich für die Fremde und Servette.
Die ersten Monate in Genf gestalteten sich für den Verteidiger dann anspruchsvoll. «Ich musste mich einleben und meine Rolle finden», sagt Berni rückblickend. Doch in dieser Saison hat er eine gewaltige Schippe draufgelegt und ist einer der Genfer Taktgeber. «Ich habe inzwischen mein Zweiweg-Spiel gefunden, fühle mich sehr wohl und auch mein Selbstvertrauen ist gestiegen», erklärt Berni.
Endlich eine WM spielen
Was auch wichtig ist. Denn an seinem persönlichen Ziel, eines Tages in die NHL zurückzukehren, will er festhalten. «Dieses verfolge ich weiter und es besteht auch immer noch Kontakt zu Columbus, da sie meine Rechte besitzen. Ich habe es selbst in der Hand – wann ich gut spiele, kann es mit der NHL-Rückkehr klappen», sagt sich Berni.
Auf seiner Bucket List ist aber auch, mit der Nati endlich eine WM zu spielen. Bis jetzt schaffte Berni die letzten finalen Kaderschnitte jeweils nicht. «Die WM ist ein essenzieller Schritt, um der NHL näherzukommen», so der Zürcher. Im November war Berni beim Karjala Cup dabei und hat von Nati-Trainer Patrick Fischer positive Feedbacks erhalten: «Das war sehr motivierend.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |