Enttäuschte Fans: «Man müsste eigentlich alles stilllegen»
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Quarantäne-Chaos im Hockey:Enttäuschte Fans: «Man müsste eigentlich alles stilllegen»

Theater um schwedischen Trainer macht Pause
Darum zog ZSC-Grönborg die Ausstiegsklausel nicht

Klarheit um die Ausstiegsklausel von Trainer Rikard Grönborg, einen inspirierten Künstler Denis Malgin und vier Siege in Serie. Die ZSC Lions geniessen den Moment.
Publiziert: 03.01.2022 um 08:16 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2022 um 08:45 Uhr
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ZSC-Coach Rikard Grönborg hat seine Ausstiegsklausel Ende letztes Jahr nicht gezogen.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Die Lions konnten am Sonntag gegen Fribourg spielen, obwohl im alten Jahr drei Spieler in PCR-Tests hängengeblieben waren und gestern fünf Spieler (Flüeler, Noreau, Weber, Andrighetto und Diem) krank gemeldet wurden – allerdings nicht alle wegen Covid. Die Lions beendeten dabei die Serie des Leaders von sechs Siegen in Folge.

Die herausragende Figur war dabei Denis Malgin, der beim 4:2-Sieg drei Treffer herrlich vorbereitete. «Er ist ein Künstler», sagt Trainer Rikard Grönborg danach. «Und wir müssen ihm erlauben, ein Künstler zu sein.» Dass seine Künstler nicht jeden Abend ein grosses Werk aufs Eis zaubern können, ist dem Schweden bewusst. «Rembrandt hat auch nicht jeden Tag gemalt.» Doch: «Wenn man keine Lust hat, zu malen, muss man doch seinen Job erledigen. Das ist etwas vom Wichtigsten für uns.»

Bei den Lions ist nun wieder ein wenig Ruhe eingekehrt. Das Theater um Grönborg macht Pause. Viermal in Serie hat sein Team nun gewonnen, nachdem es davor kurz in eine Negativspirale geraten war – just als der 53-Jährige die Vertrauensfrage gestellt und damit eine Debatte um seine Ausstiegsklausel ausgelöst hatte.

Grönborg hat seine Klausel nicht genutzt

Nun ist klar: Der zweifache Weltmeister-Trainer hat davon nicht Gebrauch gemacht. Um im Sommer aus seinem Vertrag aussteigen zu können, hätte er dies bis Ende Jahr tun müssen. Es seien Dinge aus dem Zusammenhang gerissen worden, redet sich der Schwede nun heraus. «Und ich hätte es vielleicht etwas anders formulieren sollen.»

Grönborg sagte damals: «Ich will sichergehen, dass auch der Klub findet, dass ich meinen Job gut mache. Ich bin nicht nur hier, um mein Salär einzustreichen. Ich möchte diese Fragen stellen, bevor ich mich entscheide.» Nun betont er, dass sich regelmässig mit Sportchef Sven Leuenberger und CEO Peter Zahner austausche.

«Ich bin glücklich hier und begeistert, dass ich ein Teil dieser Organisation bin.» Er habe sich nicht den Kopf über die Klausel zerbrochen und einige freie Tage mit seiner Familie genossen.

Die Mannschaft habe der Wirbel um seine Klausel nicht belastet, sagt der Schwede. Das habe ihm sein Captain-Team versichert.

«Sechs Monate sind im Eishockey eine lange Zeit»

Die Ruhe bleibt aber nur bestehen, wenn Grönborgs Spieler mindestens ab und zu die Fans mit Kunstwerken verwöhnt und erfolgreich sind. Mit einem Versager werden die Lions nächste Saison kaum in ihre neue Swiss Life Arena einziehen.

Und im Erfolgsfall? Auch wenn Grönborg beteuert, dass er und seine Familie in Zürich glücklich seien, will er dann doch nicht so weit gehen, zu behaupten, dass eine Anfrage aus der NHL im Sommer bei ihm auf taube Ohren stossen würde. «Sechs Monate sind im Eishockey eine lange Zeit.»

Bis dahin erfreut sich Grönborg in dieser schwierigen Zeit an den kleinen Dingen. «Jedesmal, wenn wir trainieren können, ist es ein positiver Tag für mich. Jedesmal, wenn wir spielen können, ist es ein positiver Abend für mich. Hoffen wir, dass die Zuschauer in den Stadien bleiben dürfen. Denn es macht keinen Spass, wenn wir, wie letztes Jahr, in leeren Arenen spielen müssen.»

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So kleiden sich die Coaches der National League (im Bild Christian Dubé).
Foto: Marusca Rezzonico/freshfocus
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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