Goalgetter, die (noch) keine sind
Das sind die Problemzonen beim EHC Kloten

Der EHC Kloten kommt nicht vom Fleck. Vorne lahm, hinten instabil. Wo muss Trainer Gerry Fleming die Hebel ansetzen, damit sein Team aus dem Loch findet?
Publiziert: 27.10.2023 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2023 um 10:04 Uhr
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Letzte Saison noch Goalgetter mit 20 Toren ist der Kanadier Jonathan Ang derzeit nur ein Schatten seiner selbst.
Foto: Pius Koller
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Muss man sich Sorgen machen um den EHC Kloten? In der zweiten Saison nach dem Aufstieg offenbaren sich einige Problemzonen, mit denen man nach der letzten Meisterschaft so nicht rechnen konnte. Die Zürcher Unterländer kommen nicht vom Fleck, schossen zuletzt bei den drei Niederlagen in Serie nicht mal mehr ein Tor pro Spiel.

Goalgetter, die (noch) keine sind: Ang und Ojamäki

Mit 20 Toren trumpfte Jonathan Ang letztes Jahr in seiner ersten NL-Saison auf. Der Kanadier war Klotens Trouvaille, er kam von Swissligist Thurgau. Doch derzeit ist der 25-Jährige nur ein Schatten seiner selbst. Sein drittes Saisontor (beim 1:2 gegen Bern) war für ihn nach sechs torlosen Partien «eine kleine Erlösung», wie er sagt.

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Er versuche, so wenig an seine persönliche Baisse zu denken wie auch an den Fakt, dass sein Vertrag Ende Saison ausläuft und seine Zukunft noch offen ist. «Sonst bleibt das im Kopf kleben.» Ob ihn die Situation dennoch belastet? Sorgen mache er sich erst, wenn er keine Chancen mehr kreieren könne. Dennoch: Seine unwiderstehlichen Solos sind für die Gegner keine Überraschung mehr, Angs Einfluss aufs Spiel ist fern von jenem in der letzten Saison.

Doch auch der offensiv hochgelobte Niko Ojamäki (28, kam von Tappara) kam bisher nicht auf Touren. Letzte Saison einer der Top-Torschützen in der finnischen Liiga, hat der Finne für Kloten erst zweimal getroffen. Sein Landsmann Miro Aaltonen (30) kann ihn noch nicht wie erhofft in Szene setzen.

Torhüter Metsola belastet

Weil die Klotener im Durchschnitt nur zwei Tore pro Match schiessen und der Gegentore-Schnitt von Juha Metsola (34) bei drei liegt, ist die Rechnung einfach. In Top-Form gibt der Finne dem Team jederzeit die Chance, ein Spiel zu gewinnen. Aus der letzten Saison ist er sich gewohnt, dass viele Schüsse auf ihn einprasseln. Dennoch wirkt er hinter der instabileren Defensive nicht immer gleich stilsicher. Zudem ist aktuell sein Ersatz Sandro Zurkirchen (33) verletzt, Metsola ist also zum Spielen verdammt.

Gerry Fleming, der neue Trainer

Der neue Trainer Gerry Fleming hat noch keine Top-Linien gefunden. Auch weil der Kanadier von verletzungsbedingten Ausfällen regelmässig dazu gezwungen wird, sie umzustellen. «Es ist schwierig, dann die richtige Chemie zu finden», sagt der 56-Jährige, der bisher aber nur von vier Spielen so richtig enttäuscht gewesen sei. Von Vergleichen mit der letzten Saison (16 Punkte nach 16 Spiele, jetzt 14) hält Fleming nicht viel.

Er bleibt lieber bei der Gegenwart. «Wir müssen die Baustellen flicken und uns vorwärts bewegen, um uns aus diesem Loch zu ziehen.» Den Einsatz seiner Spieler stellt er nicht infrage. Allerdings hat er sich für sein Standing im Team keinen Gefallen gemacht mit dem Entscheid, Verteidiger Lucas Ekestahl-Jonsson (Sd, 27) auf der Tribüne schmoren zu lassen.

Das Powerplay

Auch im Überzahlspiel klickt es noch überhaupt nicht. In der letzten Saison mit einer Erfolgsquote von 24,6 Prozent mit dem besten Powerplay, kommt Kloten bis jetzt auf 13,7 Prozent (6 Tore). «Das stimmt», so Fleming, «das muss besser werden. Mit dem Powerplay kann man zudem Energie kreieren und das Momentum holen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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