Immer wieder redet er mit Spielern, klopft ihnen auf die Schulter, spornt sie an. Seit sechs Partien steht Dino Wieser als Trainer-Lehrling an der HCD-Bande und unterstützt die Co-Trainer Waltteri Immonen und Glen Metropolit. Dabei sieht Wieser im Blazer richtig adrett aus. Wann er letztmals einen Anzug getragen habe? Ob dieser Frage muss der 33-Jährige grinsen, «vor vier Jahren bei der Hochzeit meines Bruders», sagt er.
Wieser strahlt, wirkt voller Tatendrang, als er an diesem Mittag nach beendetem Training des NL-Teams vom Eis kommt. Denn der Bündner hat sie wiedergefunden – die Freude am Hockey. Noch vor zwei Jahren will der Ex-Stürmer nichts mehr von seiner einstigen Leidenschaft wissen. Die Leidenszeit nach seiner letzten Gehirnerschütterung 2019 ist zu prägend. Wieser spielt mit dem Gedanken, eine Schreinerlehre in Angriff zu nehmen. Denn er verbringt viel Zeit auf der Baustelle seines Hauses, schätzt diese Handwerksarbeit, durch die er im Vergleich zum Profisport nicht stets unter (öffentlichem) Druck steht.
In dieser Zeit hat die Identifikationsfigur nichts mit Hockey am Hut. Bis ihn im letzten Sommer der HCD fragt, ob er mal bei der U17 im Training vorbeischauen würde. «Da hat es mich wieder gepackt», gesteht er, «die Begeisterung und Freude der Jungs hat mich angesteckt.» Wieser wird Assistenzcoach von Jakub Volek, der Klub ist schnell überzeugt von seinen Qualitäten.
Ziel ist das Olympia-Diplom
Die ersten Trainerkurse hat der einstige NL-Assistenzcaptain bereits 2019 absolviert und dabei vom für Profispieler erleichterten Einstieg profitiert. Derzeit ist er an der Allrounder-Ausbildung. Die nächste Stufe ist der Fördertrainer, danach folgt mit dem Olympia-Diplom die höchste Stufe. Vor drei Jahren noch ohne klare Vorstellung, ist er heute Feuer und Flamme für die Coaching-Arbeit.
«Ich musste zuerst Distanz gewinnen, mich selbst finden, um das Feuer neu entfachen zu können. Dabei musste ich mich auch Problem-Schubladen öffnen, deren Aufarbeitung nicht immer einfach war.» Man spürt richtig, wie Wieser als Mensch gereift ist. Wie er den Sinn seiner Aufgabe als Nachwuchs-Trainer sieht. Und seine Verantwortung dabei. «Ich arbeite mit Lebensträumen von Teenagern.»
Seine Stärken ortet Wieser vor allem im Zwischenmenschlichen. Er will wissen, was seine Spieler denken und fühlen, fragt sie nach ihren Meinungen. «Sie sind schliesslich die Krieger auf dem Eis, sie müssen mir vertrauen.» Und hockeytechnisch? Da ist es wieder, sein Lausbub-Grinsen, das ihm geblieben ist, auf das aber eine reflektierte Antwort folgt: «Hockeytechnisch kann ich nicht viel weitergeben. Mein Spielertyp ist heute nicht mehr gefragt. Ich lehre sie, was ich nicht konnte: starkes Spiel mit dem Puck und den Kopf oben halten.» Das tut er aus vollem Herzen. Zunächst aber lernt er selber etwas dazu bei seinem für die Ausbildung erforderliche Trainer-Stage beim NL-Team.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |