«Hier hat sich Arno Del Curto einmal mit einem Spieler geklopft»
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Brüder Wieser im MySports-Dok:«Hier hat sich Arno Del Curto mit einem Spieler geklopft»

Das Drama um HCD-Star Dino Wieser
«Irgendwann hast du keine Lust mehr»

Die letzte Gehirnerschütterung war eine zu viel. Dino Wieser hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Nach seinem Rücktritt ist er aber inzwischen mit sich im Reinen: «Emotional konnte ich Distanz gewinnen.»
Publiziert: 15.10.2022 um 07:33 Uhr
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Aktualisiert: 15.10.2022 um 07:54 Uhr
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Dino Wieser spricht über seine schweren Zeiten und wie er diese hinter sich gelassen hat.
Foto: MySports Screenshot
Marcel Allemann

Unter dem Titel «Dino Wieser – entschleunigt» feierte am Freitagabend auf MySports ein berührender Doku-Film Premiere. Es geht dabei um das Schicksal des langjährigen HCD-Stars, der seine Karriere nach einer letzten heftigen Gehirnerschütterung beenden musste. Der Kampf zurück aufs Eis blieb für den heute 33-jährigen Bündner erfolglos.

«Ich habe sofort gewusst, dass es nun vorbei ist», beschreibt Dino Wieser jene verhängnisvolle Szene, als er im Dezember 2019 in einen Check von Langnau-Verteidiger Sebastian Schilt läuft. Schlimm war diese Zeit auch für seinen Bruder Marc (34). Die beiden Wiesers spielten während 14 Jahren gemeinsam beim HCD. «Nachdem er schon eine erste schwere Hirnerschütterung hinter sich hatte, war für mich als Bruder jedes Mal die Angst mit im Spiel, wenn Dino auf dem Eis war», gesteht er. Bei der Erinnerung an den letzten Check, der Dinos Karriere letztlich beendet hat, kommen Marc die Tränen. Er wird von Dino in den Arm genommen und mit den Worten «es ist alles gut» getröstet.

«Ich habe diese Gehirnerschütterung gebraucht»

Doch dieser aussergewöhnliche, von Sven Schoch realisierte 21-minütige Doku-Film, ist keineswegs nur traurig und düster. Sondern er zeigt auch, wie Dino Wieser neuen Mut gefasst hat. Wie er viel lacht und fröhlich ist. Während er in der HCD-Kabine an seinem einstigen Arbeitsplatz sitzt sagt er: «Wehmut habe ich nicht. Ich konnte emotional Abstand gewinnen.» Dies unter anderem während des Lockdowns in einer Berghütte auf der Clavadeler Alp, umgeben von der Natur.

«Das entschleunigt das Leben. Hier ist alles vor der Türe, was ich liebe», sagt der vierfache Schweizer Meister, der in seiner Profi-Karriere nur für den HC Davos gespielt hat. Und wird dabei fast schon philosophisch: «Man sagt ja oft, dass alles seinen Grund hat. In diesem Fall habe ich diese Gehirnerschütterung gebraucht, um wieder das zu werden, was ich eigentlich bin – ein Naturmensch.» Er habe durch die vielen Schmerzen auch eine Abneigung gegen seinen Beruf als Profi-Eishockeyspieler bekommen: «Irgendwann hast du einfach keine Lust mehr.»

Nun Assistenztrainer der U17

Mit dem Eishockey verbunden geblieben, ist Dino Wieser trotzdem. Als Assistenztrainer der U17 des HCD vermittelt der 35-fache Nationalspieler sein Wissen an die nächste Generation weiter. «Das ist spannend», sagt er voller Freude. U17-Headcoach Jakub Volek sieht viel Potenzial: «Dino hat einen sehr guten Umgang mit jungen Leuten und wirklich das Talent dafür, Trainer zu sein.»

Den Doku-Film «Dino Wieser – entschleunigt» von MySports kannst du bei uns in voller Länge im Video sehen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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