Wir schreiben heute den 9. Oktober. Und noch ist kein einziger Transfer für die nächste Saison offiziell über die Bühne gegangen. 2021 war das noch ganz anders: Da war schon im September zum Saisonstart 21/22 fix, dass die Nationalspieler Joël Vermin (von Servette zu Bern), Romain Loeffel (von Lugano zu Bern) und Christoph Bertschy (von Lausanne zu Fribourg) ab der Saison 22/23 für einen neuen Verein spielen werden. Und in den Vorjahren war es zum Teil noch extremer.
Doch nun ist es ungewöhnlich ruhig. Die eine oder andere Vertragsverlängerung von renommierten Spielern gab es zwar. Etwa jene von Fabrice Herzog und Sven Senteler in Zug oder Patrick Geering bei den ZSC Lions. Aber die Transfers lassen auf sich warten. Warum ist das so? Darüber herrscht sogar unter den in solche Deals jeweils involvierten Spieleragenten eine gewisse Uneinigkeit. Für Sven Helfenstein, Inhaber und CEO der Helpstone Sport Consulting, ist der Fall klar: «Durch die Erhöhung der Ausländer-Zahl von vier auf sechs ist eine neue Situation entstanden und viele wollen zuwarten, wie sich diese bei ihnen auswirkt.»
Sechs Ausländer? Corona? Die Qualität?
Er bestätigt, dass es momentan im Vergleich zu den Vorjahren «eher ruhig» sei. Dass der Transfermarkt für Schweizer Spieler aber längerfristig oder generell einbreche, glaubt er nicht. Allgemein wird in der Branche mit einer Verzögerung im Vergleich zu früheren Jahren von rund zwei Monaten gerechnet. «Ich denke, dass noch im Oktober die ersten Transfers bekannt gegeben werden», glaubt Helfenstein, der unter anderem die Interessen der aufstrebenden Willy Riedi (ZSC Lions) und Noah Delémont (Biel) hinsichtlich ihres zukünftigen Vertrages vertritt.
Mit Klienten wie unter anderem Denis Hollenstein (ZSC Lions) und Simon Moser (Bern) verfügt auch Georges Müller, CEO von Prime Sports, über ein interessantes Portfolio von Spielern mit auslaufenden Verträgen. Dass die Vereine gemächlicher unterwegs sind, ist für ihn keine Überraschung. Damit habe er gerechnet. Er sieht die Erhöhung der Ausländerzahl zwar als mitentscheidend dafür, «aber der Hauptgrund ist für mich, dass Corona nachwirkt und nun auch noch die Energiekrise dazugekommen ist.» Das liesse die Vereine zurückhaltender werden.
Zeitfenster verschieben sich
Müller glaubt, dass sich einfach die Zeitfenster verschieben: «Deals, die früher noch vor der Saison gemacht wurden, werden nun wohl in der ersten Nati-Pause im November getätigt. Die Aktivitäten der ersten Nati-Pause verschieben sich auf die zweite Nati-Pause im Dezember. Und der Rest der Spieler muss dann auf das neue Jahr warten.»
Daniel Giger, CEO und Chairmen bei 4sports Hockey, der unter anderem mit Nando Eggenberger (Lakers) und Lino Martschini (Zug) ebenfalls spannende Spieler mit auslaufenden Verträgen im Angebot hat, sieht für die Verzögerung noch einen anderen Grund – die Qualität der frei werdenden Spieler: «Es ist dieses Mal keiner der grossen Nati-Stars wie noch im letzten Jahr mit Bertschy, Vermin oder Loeffel dabei.»
Die Lakers unter Zugzwang
Womit er zweifellos recht hat. Nachdem Herzog letzte Woche in Zug verlängert hat, ist Andres Ambühl der einzige Nati-Spieler, der an der letzten WM dabei war, mit einem auslaufendem Vertrag. Doch der HCD-Captain dürfte mit seinen 39 Jahren kaum noch grosse Sprünge machen. Bei SCB-Captain Moser, einem weiteren sehr prominenten Namen, würde es zumindest erstaunen, wenn er im Herbst seiner Karriere einen Transfer forcieren würde. Aber dennoch gibt es spannende Spieler, die verfügbar sind und deren Zukunft zumindest zum Teil völlig offen erscheint.
1. Andres Ambühl (39, Davos)
2. Denis Hollenstein (32, ZSC Lions)
3. Simon Moser (33, Bern)
4. Nando Eggenberger (22, Lakers)
5. Lino Martschini (29, Zug)
6. Yannick Zehnder (24, Zug)
7. Samuel Kreis (28, Zug)
8. Tyler Moy (27, Lakers)
9. Nathan Marchon (25, Fribourg)
10. Dominik Schlumpf (31, Zug)
11. Simon Bodenmann (ZSC Lions)
12. Yannick-Lennart Albrecht (28, Lakers)
13. Dario Bürgler (34, Ambri)
14. Chris Baltisberger (30, ZSC Lions)
15. Simon Le Coultre (23, Servette)
16. Yanik Burren (25, Ambri)
17. Noah Delémont (20, Biel)
18. Marc Wieser (34, Davos)
19. Willy Riedi (24, ZSC Lions)
20. Thierry Bader (25, Bern)
1. Andres Ambühl (39, Davos)
2. Denis Hollenstein (32, ZSC Lions)
3. Simon Moser (33, Bern)
4. Nando Eggenberger (22, Lakers)
5. Lino Martschini (29, Zug)
6. Yannick Zehnder (24, Zug)
7. Samuel Kreis (28, Zug)
8. Tyler Moy (27, Lakers)
9. Nathan Marchon (25, Fribourg)
10. Dominik Schlumpf (31, Zug)
11. Simon Bodenmann (ZSC Lions)
12. Yannick-Lennart Albrecht (28, Lakers)
13. Dario Bürgler (34, Ambri)
14. Chris Baltisberger (30, ZSC Lions)
15. Simon Le Coultre (23, Servette)
16. Yanik Burren (25, Ambri)
17. Noah Delémont (20, Biel)
18. Marc Wieser (34, Davos)
19. Willy Riedi (24, ZSC Lions)
20. Thierry Bader (25, Bern)
Etwa die drei ZSC-Stürmer Hollenstein, Simon Bodenmann und Chris Baltisberger. Oder die Zuger Martschini, Yannick Zehnder, Samuel Kreis und Dominik Schlumpf. Und als direkte Folge ihres Erfolges müssen die SCRJ Lakers um ihre wichtigen Stürmer Eggenberger, Yannick-Lennart Albrecht und Tyler Moy bangen. Wollen sie mit diesem Quartett verlängern, dann dürfte dies für die St. Galler um einiges teurer werden. Zu teuer? Sorgt daher einer von ihnen für den ersten Transfer im Hinblick auf die Saison 2023/24?
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |