Fast jeder ist überrascht, dass Willy Riedi nach vier Spielen der Topskorer der ZSC Lions ist. Fast jeder. Der Stürmer selbst sagt: «Was heisst überrascht? Wenn du selbst nicht an dich glaubst, macht es niemand für dich.»
Vor dem Spiel in Lausanne pinnte er einen Geldschein ans Brett, wie jeder, der erstmals den Topskorer-Helm trägt. Weil das auch Captain Geering und Sopa (beide Vertrag verlängert), Trutmann (Ex-Lausanne) und Truog (18, NL-Debüt) machten und die Zürcher (5:1) gewannen, wanderte ein schöner Betrag in die Mannschaftskasse. Wie viel, bleibt ein Kabinengeheimnis. «Bei älteren Spielern, die schon viel verdient haben, ist der Betrag natürlich etwas höher als bei den Jungen», sagt Riedi. Wie schon in Lugano (1:0) gelang dem Eigengewächs danach der Gamewinner.
Im Alter von 24 Jahren scheint der Spätzünder aus Niederhasli ZH, der nie für eine Junioren-Nati spielte, sich nun doch noch durchzusetzen. Erstmals hatte er im Frühling 2019 in der Platzierungsrunde beim ZSC unter Arno Del Curto auf sich aufmerksam gemacht. Schon da gab es lang gezogene «Willy!»-Rufe. Die ersten Einsätze hätten ihm einen «Schub» gegeben, seien aber auch ein «Realitätscheck» gewesen, sagt Riedi.
Riedi gönnt sich auch einmal ein Cordon Bleu
Erst zwei Saisons später sah man ihn wieder im ZSC-Dress. Mit der Nummer 68, einer Grösse von 1,89 Meter und damals noch wehendem Haar erinnerte er ein wenig an den legendären Jaromir Jagr. Danach wechselte er aber auf seine angestammte Nummer 8, die er schon als Knirps trug.
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Seine Erklärung, dass es bei ihm dann etwas länger dauerte: «Ich bin vielleicht einer, der keine grossen Sprünge macht, sondern sich kontinuierlich weiterentwickelt.» Dazu kamen Verletzungen. So begann die letzte Saison nach einer Meniskus-OP für ihn erst im Dezember. Doch jetzt ist der Power-Stürmer wieder ganz fit.
Riedi hat eine Ausbildung als Fitnesscoach und Ernährungsberater abgeschlossen. In der Swiss League bei den GCK Lions gab er den Kollegen jeweils auch Tipps. Beim ZSC sei das nicht nötig, da alle erfahrene Profis seien und sich bereits mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt haben. Und selbst gönnt er sich ab und zu auch etwas, am liebsten ein Codon bleu. «Man muss einfach wissen, in welchem Moment.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |