Luca wer? Gianinazzi. Ein Name, den man sich merken sollte. Wer gedacht hat, der neue Trainer des HC Lugano ist bloss eine Interimslösung, irrt gewaltig. Denn: Luca Gianinazzi wäre ohnehin als Nachfolger von Chris McSorley vorgesehen gewesen – einfach erst nach dessen Vertragende 2024. Nun hat der erst 29-Jährige seinen Traumjob bereits 18 Monate früher angetreten, weil der Kanadier gefeuert wurde.
Der Tag der Übernahme des Fanionteams hätte für den Luganese wohl kaum kontrastreicher sein können. Am Samstagmorgen hilft U20-Coach Gianinazzi noch in der Hockeyschule dabei, Drei- bis Fünfjährigen das Schlittschuhlaufen beizubringen. Erst danach erfährt er vom Entscheid der Klubführung und steht wenige Stunden später an der Bande, als sich die Bianconeri mit dem HCD duellieren.
Zum Profi reichte es nicht
Mit der 2:3-Niederlage kein perfekter Einstand zwar, aber ein vielversprechender. HCL-Geschäftsführer Marco Werder (49) betont, dass man mit Gianinazzi eine langfristige Planung anstrebt. Was den CEO nach den zwei Fehlgriffen (Chris McSorley, Sami Kapanen) so zuversichtlich stimmt? Er kennt Gianinazzi und dessen Potenzial bestens, weiss, welchen Menschen und Hockeykenner er mit dem Tessiner an Bord hat. Doch wie sieht eigentlich der Werdegang des Trainer-Grünschnabels aus?
Gianinazzi durchläuft als Verteidiger alle Nachwuchs-Stufen des HC Lugano. «Er stand an der Schwelle zum Profi», erinnert sich Werder. 2012/13 kommt er auf vier Einsätze in der National League. Danach versucht er sich in der Deutschschweiz bei Thurgau (SL). Nach Abstechern zu Morges und Chiasso/Biasca (beide 1. Liga) ist er ab 2016 Teil des Tessiner SL-Projekts Ticino Rockets. Doch mit der Profikarriere wird es nichts mehr.
«Engagiert, offen, direkt, intelligent»
Bereits 2017 steigt er bei Luganos U17 als Assistenztrainer ein – als damals 24-Jähriger – und startet gleichzeitig seine Trainerausbildung. Eigentlich möchte Gianinazzi die dreijährige Ausbildung an der renommierten University of Hockey im finnischen Vierumäki beginnen, doch alles kommt anders im Sommer 2018: Der neue U20-Trainer Chris de Piero (Ka) erfüllt die Bedingungen für die nötige Arbeitserlaubnis nicht.
Auf die Frage «Was jetzt?» ist Luganos Antwort Luca Gianinazzi. «Es war ein Experiment, aber es hat funktioniert», blickt Werder zurück. Er beschreibt seinen neuen Trainer als «engagiert, offen, direkt, intelligent. Luca ist sehr bestimmt und weiss, was er will. Er ist emphatisch und identifiziert sich stark mit unserer Organisation und der Region. Sein Hockey-Knowhow ist bereits gross, und er ist lernwillig.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |