Es war schon zu viel Geschirr zerschlagen: Der HC Lugano feuert Chris McSorley vor der Partie gegen den HC Davos (19.45 Uhr im Liveticker). Auch die Assistenten Patrice Bosch und Paul DiPietro sind ihren Job los. Den Scherbenhaufen zusammenkehren? Muss Luca Gianinazzi (29). Der U20-Coach übernimmt, gegen den HCD steht er an der Bande. Und gemäss Medienmitteilung planen die Verantwortlichen längerfristig mit ihm. Krister Cantoni (U17-Coach) assistiert ihm interimistisch.
McSorley ist der 19. Trainer, der seit dem letzten Titelgewinn im Südtessin gefeuert wird. Sein Vertrag war bis im Sommer 2024 gültig. Der Kanadier wirkte nach der Klatsche in Bern am Freitag (3:7) schwer gezeichnet, gab sich kleinlaut, fern jeder Hoffnung und Angriffslust. Nicht mal mehr in Spurenelementen kam da noch der charismatische und zuweilen joviale Chris McSorley rüber, der Servette 2001 als Dirigent aus der Zweitklassigkeit geholt und im Verlauf von fast zwei Dekaden zu einer der ersten Adressen im Schweizer Eishockey orchestriert hatte.
Als Trainer fehlte McSorley die Machtfülle
In Lugano wollte sich McSorley ausschliesslich auf das Amt als Trainer fokussieren. Damit hat er Schiffbruch erlitten. Neun Punkte aus acht Partien sind mindestens sechs Punkte zu wenig für diese Mannschaft, die für einen sicheren Platz in den Playoffs (Top 6) gerüstet sein müsste. Schon in der letzten Saison wurden immer wieder systemkritische Stimmen laut, die ihm veraltete Methoden vorwarfen, einen fehlenden Leitfaden für die Abwehrzone und wie man sie unter Druck verlassen kann.
McSorley fehlte in Lugano die Sicherheit der absoluten Kontrolle, mit dieser Macht im Rücken hatte er in Genf jegliche Systemkritik im Keim ersticken können. Wer sich über den Trainer McSorley beschweren wollte, musste bei GM McSorley vorsprechen.
Arcobello noch ohne Skorerpunkte
In letzter Konsequenz hat ihm die Mannschaft in Lugano den Gehorsam verweigert und so seinen Sturz herbeigeführt. Am eindrücklichsten illustriert vielleicht am Beispiel des Captains Mark Arcobello. Der Vertrag des 34-jährigen Amerikaners wurde erst Ende August bis 2025 verlängert. Ein Deal mit Signalwirkung. Skorerpunkte hat der Offensivspezialist in der laufenden Saison bisher allerdings noch keine erzielt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |