Am Samstag ging die Saison des SCB in Zug abrupt zu Ende. Die Berner scheiterten im Viertelfinal. Wie im Vorjahr. Seit dem Meistertitel 2019 haben sie keine Playoff-Serie mehr gewonnen. Damals stand noch Leonardo Genoni im SCB-Tor. Auch ein halbes Jahrzehnt nach dem Abgang des inzwischen siebenfachen Meister-Keepers zum EVZ ist die Goalie-Situation in Bern noch nicht endgültig gelöst, wie das Wechselspiel von Trainer Jussi Tapola zwischen Adam Reideborn und Philip Wüthrich zeigt. Wobei Ex-SCB-Goalie Marco Bührer zuletzt sagte: «Eigentlich ein geiles Goalie-Duo.»
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Mit dem Viertelfinal-Aus endet auch die Schonzeit für Tapola. Er bekommt es fortan nicht mehr mit dem kollegialen und loyalen Sportchef Andrew Ebbett zu tun, der ihm jeden Wunsch von den Lippen abgelesen hat. Jetzt übernimmt der «Kloten-Clan» mit Sportdirektor Martin Plüss, der längst mehr als nur ein Berater ist, und seinem Sportchef Patrik Bärtschi. Es wird ein anderer Wind wehen. Und wer gesehen hat, wie sich Spieleragent André Rufener, der einst mit den beiden in Kloten zusammenspielte, in den letzten Tagen auf der Medientribüne aufführte, wenn sein Klient Wüthrich nicht spielte oder ausgewechselt wurde, kann sich leicht vorstellen, dass er sich längst auch bei ihnen über Tapola beklagt hat.
Doch Plüss und Bärtschi tun gut daran, nicht am eigenwilligen Finnen zu rütteln. Mit ihm schaffte der SCB im Gegensatz zu den desaströsen vier letzten Saisons den Turnaround. Der SCB qualifizierte sich mit Platz 5 erstmals wieder direkt für die Playoffs. Tapola verpasste dem Team eine Handschrift und stabilisierte es defensiv, sodass der SCB gegen jeden Gegner bestehen kann. Der 49-Jährige ist kommunikativ viel besser als erwartet. Und die jungen Spieler haben unter ihm grosse Fortschritte erzielt.
Tapola hat einen harten Kopf
Tapola hat einen sehr harten Kopf und versteht sich als Trainer und nicht als Politiker. Er macht keinen Unterschied zwischen Ausländern und Schweizern, was so gar nicht dem Denken in unserem Eishockey entspricht. Deshalb machte es ihm auch keine Mühe, Reideborn in den Playoffs zweimal als Ersatzkeeper auf die Bank zu setzen und einen ausländischen Feldspieler zu opfern. Er versuchte auch nicht, alle Ausländer bei Laune zu halten. Er liess Martin Frk, Julius Honka und Corban Knight wissen, dass er nicht auf sie setzt.
Der SC Bern ist erst auf halbem Weg zurück an die Spitze. Vor allem in der Offensive bleibt noch ein Rückstand auf die Topteams der Liga. Er verfügt über keine Schweizer Stürmer von der Qualität eines Lino Martschini, Dario Simion oder Fabrice Herzog, die bei Zug in den entscheidenden Momenten die Zügel in die Hand nahmen und die Tore schossen.
Während der SCB mit Stürmer Marc Marchon (von Kloten) nur einen neuen Schweizer Spieler für nächste Saison verpflichtet hat, gibt der Ausländer-Markt die Möglichkeit, die Qualität im Kader zu steigern.
Mit neuen Ausländern Qualität steigern
Von den Import-Spielern überzeugten nur der schwedische Abwehrchef Patrik Nemeth und der deutsche Quali-Topskorer Dominik Kahun, der in der Serie gegen Zug aber angeschlagen ein Null-Faktor war, sowie Reideborn in der ersten Saisonphase. Und Joona Luota brachte mehr, als man von einem Ersatz-Ausländer erwarten darf. Colton Sceviour war lange verletzt und traf erst im zweitletzten Quali-Spiel erstmals.
In Schweden wurden mit Sturm-Riese Victor Ejdsell (28, Färjestad) und Verteidiger Anton Lindholm (29, Leksand) längst zwei Spieler mit dem SCB in Verbindung gebracht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |