Endstation im Viertelfinal. Im siebten Spiel muss sich der SCB in Zug geschlagen geben.
«Es fühlt sich schlecht an. Vor allem auch für die Spieler, die alles gegeben haben», sagt Trainer Jussi Tapola (49). «Doch ich muss ehrlich sein, Zug war insgesamt ein bisschen besser als wir.»
Der Finne bleibt sich treu. Auch im siebten Spiel der Serie spielt er Goalie-Bingo. Obwohl Philip Wüthrich (26) am Mittwoch mit einem Shutout geglänzt hatte, ruft Tapola im Alles-oder-nichts-Spiel die Nummer 36 von Adam Reideborn (32) auf. Hätte er den Schweden wieder auf der Tribüne gelassen, wäre dessen Zukunft in Bern trotz weiterlaufendem Vertrag besiegelt gewesen. Ebenso, wenn der letztjährige KHL-Champion (mit ZSKA Moskau) die Niederlage verschuldet hätte.
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Doch Reideborn kann man keinen Vorwurf machen. Er ist in der starken Zuger Druckphase zu Beginn des Spiels auf dem Posten und lässt sich später nur durch zwei Powerplay-Tore bezwingen. Sein Pech: Auf der anderen Seite fährt der siebenfache Meistergoalie Leonardo Genoni einen Shutout ein.
«Wir hatten einen Zwei-Goalie-Plan»
«Reideborn war der wichtigste Grund, dass wir den Sprung in die Top 6 schafften, direkt in die Playoffs kamen und hier waren», erklärt Tapola seinen Entscheid. Reideborn war es gewesen, der dem SCB mit seinen starken Leistungen einen guten Saisonstart und nach vier dunklen Jahren eine relativ sorgenfreie Saison ermöglichte. In der zweiten Saisonhälfte liess der Routinier aber nach, während ihm Wüthrich nach überstandener Verletzung den Platz streitig machte.
«Wir hatten einen Zwei-Goalie-Plan. Wüthrich zeigte ein grossartiges Spiel zu Hause. Doch wir wollten beide Goalies brauchen, auch um den nächsten Schritt zu machen», sagt Tapola und betont: «Reideborn war grossartig.»
Von der Regel «Never change a winning team» hält Tapola wenig. «Wer hat das gesagt? Es war nie mein Prinzip. Wir haben zwei gute Goalies. Wir haben schon in der Regular Season beide gebraucht. Man kann auch nach einem Sieg wechseln, um das nächste Spiel zu gewinnen. Man muss nicht warten, bis man verloren hat.»
An unserem Goalie ist es bestimmt nicht gelegen»
Was Tapola im Nachhinein anders machen würde, sind die Goaliewechsel während Game 3 und 5 in Zug, als er einmal Reideborn und das andere Mal Wüthrich rausnahm. «Die Wechsel hatten gar keinen Effekt.»
Ob die Goalies einen Einfluss hatten, wird der SCB-Captain gefragt. «Klar, wenn einer zu null spielt», sagt Simon Moser. «Aber man hat auch gesehen, wie die Tore gefallen sind. An unserem Goalie ist es bestimmt nicht gelegen.»
Seine Saison-Bilanz: «Man kann nicht zufrieden sein mit einer Saison, wenn man im Viertelfinal ausscheidet. Das ist enttäuschend. Doch der Weg, den der Klub geht und den der Coach vorgibt und dem die Spieler folgen, ist durchaus positiv.»
Und der nächste Schritt? Muss der SCB nun einen Platz in den Top 4, der den Heimvorteil im Viertelfinal bringt, anstreben? «Ja, aus meiner Sicht schon», sagt Moser.
PS. «Never change a winning team» wird Alf Ramsey (1920–1999) zugeschrieben, der 1966 die englische Fussball-Nationalmannschaft zum WM-Titel führte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |