«Ein Schweizer, der die Ausländer besser macht»
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Billeter lobt Lugano-Star:«Ein Schweizer, der die Ausländer besser macht»

Luganos Mitarbeiter des Jahres
Thürkaufs Weg vom Rohdiamanten zum Edelstein – jetzt lockt die NHL

Eis abtauen, Wunden lecken – nach dem Saisonende darf man in Lugano aber auch stolz sein. Zum Beispiel auf die Entwicklung des ersten Mittelstürmers der Mannschaft.
Publiziert: 29.03.2024 um 16:07 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2024 um 11:30 Uhr
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Rekordsaison für Lugano: Calvin Thürkauf.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Ein Schweizer als Anführer eines berüchtigten Überfall-Kommandos. Mit dieser Schlagzeile aus dem Krimi-Jargon lässt sich die Saison-Bilanz von Luganos Calvin Thürkauf (26) ziemlich gut umschreiben. Auf dem Kerbholz hat Thürkauf nichts, er war nur der Mittelpunkt der wohl angriffslustigsten Formation der Liga und somit regelmässig ein Kandidat für den Titel «Mitarbeiter der Woche».

Die Formation bestehend aus Thürkauf, Michael Joly und Daniel Carr sorgte in der Qualifikation gewohnheitsmässig für Notfallübungen in gegnerischen Abwehrzonen, das Trio Grande der Liga erzielte im Verbund 65 Tore und war damit für 40 Prozent der Volltreffer Luganos verantwortlich.

Thürkaufs Beitrag summiert in 28 Treffern und 32 Assists, was in der Addition die stattliche Summe von 60 Skorerpunkten ergibt. Ein Spieler, der selbst gestandene Ausländer noch besser macht, ein Mittelstürmer dazu, ein Dreh- und Angelpunkt, tempofest und robust, ausgestattet mit grossem Durchsetzungsvermögen, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit: Er hat in dieser Saison kein Spiel seiner Mannschaft verpasst.

Alles Vorzüge, die Thürkauf den Status eines Top-Shots einbringen, das Interesse der NHL (seine Rechte liegen noch bis am 1. Juli bei Columbus) gibt es als Supplement dazu. Ein Interesse, das im Klub nicht die gleiche Begeisterung auslösen dürfte wie bei Thürkauf selbst. 

Thürkauf-Linie erzielt in den Playoffs die Hälfte der Tore

Aber in den Playoffs hat er doch nur ein Tor erzielt, geben Kritiker nach dem Ausscheiden in sieben Spielen gegen Fribourg zu Bedenken. In den Playoffs haben Thürkauf und Co. den Preis für ihren Ruf bezahlt: Unter erschwerten Arbeitsbedingungen und der vorzüglichen Beschattungsarbeit der gegnerischen Walser-Bande hingen die Früchte höher, aber das Trio war trotzdem für 7 von Luganos 14 Playoff-Toren besorgt.

Nicht nur Graf Zahl (der Additionskünstler der Sesamstrasse, ältere Semester erinnern sich) kommt dabei auf eine Quote von exakt 50 Prozent. Das Scheitern im Viertelfinal muss also noch andere Gründe haben, aber das wird in Lugano bestimmt auf der Traktandenliste der wie üblich tiefschürfenden Abschluss-Analyse landen. 

Entdeckt in Zug, geschliffen in Lugano

Zurück zu Thürkauf: Als der im Sommer 2021 von Zug ins Südtessin kam, hatte er zwar einen Meistertitel im Gepäck, aber auf dem Weg dazu keine grosse Rolle gespielt: Drei Tore und zwei Assists in 22 Partien sind üblicherweise kein Bewerbungsschreiben für den Posten des ersten Mittelstürmers in Lugano.

Vom Rohdiamanten zum Edelstein: Entdeckt in Zug, geschliffen in Lugano. Hätten sie das in Zug damals schon gewusst, hätten sie Thürkauf wohl gehütet wie einen Schatz. In Lugano ist er jetzt der Mitarbeiter des Jahres. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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