Quarantäne. Jan Neuenschwander mag das Wort nicht mehr hören. Wie oft er sich seit dem Ausbruch der Pandemie in den eigenen vier Wänden einsperren musste, weiss der 28-Jährige nicht einmal mehr. «Es müssten acht Quarantänen sein», mutmasst er. «Zählt man die Tage zusammen, wären es mehr als zwei Monate.» Nun hat es den Stürmer erneut erwischt.
Nachdem zwei Berner positiv getestet wurden, wurde die Mannschaft vorsorglich in Quarantäne geschickt. Neuenschwander durfte diese zwar am Sonntagabend verlassen, bekam aber 24 Stunden später die Meldung, er müsse nun doch zuhause bleiben. Aufgrund der noch fehlenden dritten Impfung. «Da kam alles wieder hoch. Ich spürte einen Knoten im Bauch.»
Sofa und Tisch als Trainingsgeräte
Neuenschwander gehörte zu den ersten Spielern, die sich 2020 infiziert hatten. Da seine Erkrankung lange zurückliegt, musste sich der Bündner während der gesamten letzten Saison immer wieder in Quarantäne begeben, sobald Mitspieler positiv getestet wurden. «Man braucht viel Zeit, um zuhause vernünftig trainieren zu können», sagt der Stürmer, der in einer Dreizimmerwohnung lebt. «Man muss innovativ sein. Für meine Übungen nutze ich das Sofa und den Tisch. Die Sprünge mache ich in der Küche, da dort der Boden härter ist.»
Seine Nachbarn arbeiten im Homeoffice. «Sie sind zum Glück kulant. Und da ich weiss, wo sie ihr Büro haben, trainiere ich nicht im Raum über ihnen. Mache ich den Hampelmann, ist es ziemlich laut.»
Sohn Loui versüsst die Zeit
Im Frühjahr wurde Neuenschwander, nachdem er kurz davor noch in Quarantäne sass, erstmals Vater. Da seine Freundin in Teilzeit arbeitet, kümmert sich der 28-Jährige an den Nachmittagen um Sohn Loui. «Eine Familie verändert alles. Ich habe Gefühle, die ich zuvor nicht kannte. Loui hilft mir, abzuschalten.» Als Sportler sei man stark auf sich fokussiert. «Ich dachte immer, ich könne keine Leistung erbringen, wenn ich nicht zu achteinhalb Stunden Schlaf komme. Nun sehe ich, dass es trotzdem geht. Und wurde lockerer.»
Neuenschwander nutzt die Zeit auch für sein Wirtschaftsstudium. Und er kocht. «Wir mögen Fischspeisen. Zudem lernten wir auf unserer Sri-Lanka-Reise Currygerichte mit Linsen und Kürbis kennen.»
Obwohl sich Neuenschwander zu beschäftigen weiss, ist er froh, kann er sich nach einem negativen Test wieder frei bewegen. Am Sonntag sollten er und der SCB gegen die Lions wieder eingreifen können.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |