Es gibt Spieler, über die rümpft man in Bern die Nase. Meist sind es solche aus der dritten oder vierten Linie. Spieler, die nicht dem eigenen Nachwuchs entspringen und noch nie einen Meistertitel gewonnen haben. Spieler wie Thierry Bader.
2018 steigt der Stürmer in seiner ersten Saison mit Kloten ab. «Lange hatte ich Angst, dass ich nichts finden würde», sagt der 24-Jährige, der schliesslich in Davos landet und sich gegen Servette entscheidet. «Unter Arno Del Curto stufte ich mein Entwicklungspotenzial am höchsten ein.» Doch drei Monate später schmeisst der Kulttrainer hin. «In vier Jahren hatte ich etwa sieben Trainer. Das war nicht leicht.»
«Ich spiele einfach»
Nun steht Bader in seiner zweiten Saison beim SCB. Und beschert dem Team den grössten Mehrwert. Mit Bader gerät Bern sofort in Scheibenbesitz und ist die Chance, eine Tormöglichkeit zu kreieren, am höchsten. Das zeigen die Daten des vierfachen Meisters Andreas Hänni, dessen Firma aus jedem Match zwischen 5000 und 6000 Werte erhebt.
«Das sind Statistiken. Ich weiss nicht, wo man die findet. Ich spiele einfach», zeigt sich der Uzwiler, der die Berner Auswahl am Spengler Cup verstärken wird, unbeeindruckt. Er schwärmt von der Trainercrew um Johan Lundskog. «Zuvor hatte ich Trainer, die mir wenig Vertrauen schenkten. Vielleicht war es berechtigt. Doch erst Mario Kogler gab mir eine grössere Rolle. Ich spielte gut und sie sahen, dass ich es kann.»
Dem Papa viel zu verdanken
Zum Hockey kam Bader, der in Bern seine Freundin kennenlernte, durch Papa Roger, dem Nationaltrainer Österreichs. Schon mit zwei Jahren stand Thierry auf den Schlittschuhen. «Meine Eltern wollten, dass ich die Hände vom Pinguin, der Eislaufhilfe, lasse. Und lockten mich mit Gummibärchen.» Bader, der eine KV-Ausbildung absolvierte, besuchte keine Sportschule. «Ich stand um fünf Uhr auf, ging mit dem Vater aufs Eis. Kevin Fiala war auch dabei.»
Noch heute tauscht er sich täglich mit Papa Roger aus. Dieser wolle alles wissen. «So ist es halt, wenn man einen Trainer als Vater hat», sagt Bader schmunzelnd. «Wenn ich nicht reden mag, gebe ich später Antwort.» Er habe ihm viel zu verdanken. «Ich bin nur wegen ihm hier. Als Junge machte ich in unserem Keller seine Übungen.»
Mit Erfolg: Auch Bader stemmte Pokale, gewann zweimal den Cup.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |