SCB-Bader ist der Beste
«Meine Eltern lockten mich mit Gummibärchen»

Thierry Bader hat keine einfachen Jahre hinter sich. Doch jetzt beschert er dem SCB den grössten Mehrwert. Und verstärkt am Spengler Cup die Berner Auswahl.
Publiziert: 23.12.2021 um 14:01 Uhr
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Thierry Bader beschert dem SCB den grössten Mehrwert.
Foto: Getty Images
Angelo Rocchinotti

Es gibt Spieler, über die rümpft man in Bern die Nase. Meist sind es solche aus der dritten oder vierten Linie. Spieler, die nicht dem eigenen Nachwuchs entspringen und noch nie einen Meistertitel gewonnen haben. Spieler wie Thierry Bader.

2018 steigt der Stürmer in seiner ersten Saison mit Kloten ab. «Lange hatte ich Angst, dass ich nichts finden würde», sagt der 24-Jährige, der schliesslich in Davos landet und sich gegen Servette entscheidet. «Unter Arno Del Curto stufte ich mein Entwicklungspotenzial am höchsten ein.» Doch drei Monate später schmeisst der Kulttrainer hin. «In vier Jahren hatte ich etwa sieben Trainer. Das war nicht leicht.»

«Ich spiele einfach»

Nun steht Bader in seiner zweiten Saison beim SCB. Und beschert dem Team den grössten Mehrwert. Mit Bader gerät Bern sofort in Scheibenbesitz und ist die Chance, eine Tormöglichkeit zu kreieren, am höchsten. Das zeigen die Daten des vierfachen Meisters Andreas Hänni, dessen Firma aus jedem Match zwischen 5000 und 6000 Werte erhebt.

«Das sind Statistiken. Ich weiss nicht, wo man die findet. Ich spiele einfach», zeigt sich der Uzwiler, der die Berner Auswahl am Spengler Cup verstärken wird, unbeeindruckt. Er schwärmt von der Trainercrew um Johan Lundskog. «Zuvor hatte ich Trainer, die mir wenig Vertrauen schenkten. Vielleicht war es berechtigt. Doch erst Mario Kogler gab mir eine grössere Rolle. Ich spielte gut und sie sahen, dass ich es kann.»

Dem Papa viel zu verdanken

Zum Hockey kam Bader, der in Bern seine Freundin kennenlernte, durch Papa Roger, dem Nationaltrainer Österreichs. Schon mit zwei Jahren stand Thierry auf den Schlittschuhen. «Meine Eltern wollten, dass ich die Hände vom Pinguin, der Eislaufhilfe, lasse. Und lockten mich mit Gummibärchen.» Bader, der eine KV-Ausbildung absolvierte, besuchte keine Sportschule. «Ich stand um fünf Uhr auf, ging mit dem Vater aufs Eis. Kevin Fiala war auch dabei.»

Noch heute tauscht er sich täglich mit Papa Roger aus. Dieser wolle alles wissen. «So ist es halt, wenn man einen Trainer als Vater hat», sagt Bader schmunzelnd. «Wenn ich nicht reden mag, gebe ich später Antwort.» Er habe ihm viel zu verdanken. «Ich bin nur wegen ihm hier. Als Junge machte ich in unserem Keller seine Übungen.»

Mit Erfolg: Auch Bader stemmte Pokale, gewann zweimal den Cup.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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