Ambri löste vor zwei Jahren eine riesige Euphorie aus, wäre auch in diesem Jahr eine Bereicherung gewesen. Titelverteidiger Team Canada ist seit 1984 Stammgast und mit 16 Turniersiegen Rekordmeister. Beide können wegen Corona nicht teilnehmen. Trotzdem dürfte die 94. Ausgabe ein Spektakel werden. Denn das Organisationskomitee um Marc Gianola hat eine kreative Lösung parat.
Eine Berner Auswahl wird als sechstes Team in Davos auflaufen. Der SC Bern, die SCL Tigers und der EHC Biel werden mit je einem Drittel Spielern die Mannschaft stellen. Ein Akt der Solidarität. Die drei Sportchefs stellen gemeinsam das Team zusammen, das den Namen «Bern Selection» trägt.
«Es ist enttäuschend»
Bereits am Sonntagmorgen haben die Verantwortlichen des Team Canada dem Spengler-Cup-OK mitgeteilt, dass man auf das diesjährige Turnier verzichten wird. Grund seien zahlreiche organisatorische Hürden. In der Nacht auf Montag fand noch eine letzte Telefonkonferenz statt. Ohne Erfolg.
«Es ist enttäuschend, dass wir dieses Jahr nicht teilnehmen können. Doch wir glauben fest daran, dass es die richtige Entscheidung ist, um die Gesundheit und die Sicherheit unserer Spieler, Trainer und Betreuer zu gewährleisten», so die Kanadier in einer Mitteilung.
Auch OK-Präsident Marc Gianola bedauert die Absage des Titelverteidigers: «Wir wissen vom Austausch mit allen teilnehmenden Mannschaften, wie schwierig das Reisen in diesen Tagen ist. Dass das Team Canada mit Spielern aus den verschiedensten Ländern und Kontinenten dadurch noch viel mehr Restriktionen hinnehmen musste, die nun schlussendlich sogar eine Teilnahme verunmöglichten, ist sehr bedauerlich.»
Ambri in Quarantäne
Ebenfalls nicht dabei ist Ambri-Piotta. Die Leventiner wurden vom Kantonsarzt nach mehreren Coronafällen für zehn Tage in Quarantäne geschickt.
Mit Slovan Bratislava konnte ein neues Team verpflichtet werden. Der Klub nahm bereits in den 1970er-Jahren viermal teil. Und gewann dreimal. Zudem arbeitet das OK an der Verpflichtung einer sechsten Mannschaft. Ansonsten würde das Turnier mit fünf Teams und im «alten» Modus, jeder gegen jeden und einem Finalspiel durchgeführt werden.
Amateurligen unterbrechen Spielbetrieb
Nach den am Freitag vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat die Regio League der Swiss Ice Hockey beschlossen, zahlreiche Meisterschaften zu unterbrechen.
Betroffen sind alle Aktivligen unterhalb der MySports League. Frühestens am 27. Januar soll in der 1. Liga und in allen anderen Ligen wieder gespielt werden. Testspiele und Trainings sind gemäss der Covid-19-Task-Force des Verbands erlaubt, sofern die nationalen und kantonalen Richtlinien eingehalten werden. (SDA/A.R.)
