Vor der dritten Pleite des SC Bern gegen Ajoie (2:3 n.V.) in dieser Saison hatte Blick enthüllt, dass der SCB und Chris DiDomenico (34) den Vertrag des Topskorers per Ende Saison vorzeitig aufgelöst haben. Nach der Partie rang sich Sportchef Andrew Ebbett zu einer Stellungnahme durch. «Es ist keine grosse Geschichte», versucht der Kanadier zu beschwichtigen. «DiDo und ich haben in den letzten Wochen mehrmals miteinander gesprochen. Er fühlte sich nicht ganz wohl. Er hat um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags gebeten. Wir kamen zum Schluss, dass das für beide Seiten das Beste ist.»
Die Saison sei für alle «bislang sehr frustrierend» verlaufen, so Ebbett weiter. «Ich denke, dass er sich hier nie wirklich wohlfühlte. Das ist okay. Manchmal funktioniert es nicht so, wie man es sich wünscht.» Den SCB koste die Vertragsauflösung nichts, erklärt der 40-Jährige. «Wir sind nicht zu ihm gegangen und haben gesagt: Wir wollen dich nicht mehr.»
Auf die Frage, warum man nicht bis Ende Saison mit dem Entscheid, sich zu trennen, zugewartet habe, antwortet Ebbett: «Chris wollte Klarheit haben. Er dürfte in der Schweiz bleiben wollen, die Import-Plätze hier sind limitiert und schnell weg. Und für mich gilt: Ich will nächste Saison keinen Spieler im Team, der sich nicht hundertprozentig wohlfühlt.»
«Wollen wir diese Diskussionen auch nächste Saison?»
Der ehemalige SCB-Meisterstürmer ist überzeugt, dass DiDomenico bis zum Schluss mit vollem Engagement bei der Sache sein werde. «DiDo ist ein Profi. Er ist ein Wettkampf-Typ, er gibt alles. Hin und wieder will er wohl etwas zu viel», sagt er. «Auch er weiss: Wir haben immer noch eine Chance, etwas aus dieser Saison zu machen. Aber wir brauchen Siege. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir haben noch zwei Spiele, um uns fürs Pre-Playoff zu qualifizieren. Dort weiss niemand, was passiert.»
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Ebbett gesteht, dass auch er mit den Leistungen und dem Verhalten seines Topskorers, der seine Einsätze nicht selten eigenmächtig verlängert hat, nicht immer zufrieden war. «Ich bin mit vielen Leuten in unserer Garderobe nicht happy. Niemand im SCB ist glücklich über unsere aktuelle Situation. Ich bin auch mit mir selbst nicht zufrieden. Wir sind auf Platz 9», sagt er. «Doch es ist nicht so, dass wir wütend auf DiDo sind oder er wütend auf uns ist.»
Er verhehlt auch nicht, dass er und Trainer Toni Söderholm die Kritikpunkte mit seinem eigenwilligen Landsmann mehrfach angesprochen haben. «Wir fragten uns auch: Wollen wir diese Diskussionen auch nächste Saison wieder haben? Wir entschieden uns, lieber getrennte Wege zu gehen.»
Ruhig scheint es in Bern nie zu werden: Unlängst sorgte Ex-NHL-Stürmer Sven Bärtschi (inzwischen verletzt out) für Schlagzeilen, als ihn Söderholm wegen fehlender Fitness auf die Tribüne verbannte. Dann machten Gerüchte die Runde, dass Söderholm im Sommer abspringen würde. Und jetzt die DiDo-Trennung. «Ich würde auch lieber über die Spiele sprechen», sagt Ebbett gequält. Wirklich? Von den letzten neun Spielen hat der SCB deren sieben verloren. Es bleiben nur noch die letzten Partien in Langnau und gegen die ZSC Lions, um einen Platz in den Pre-Playoffs zu sichern.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |