Tod, Steuern und eine volle PostFinance-Arena. Das war einmal Gewissheit. Früher. Denn ein volles Haus in Bern ist inzwischen längst nicht mehr gewährleistet.
Gegenüber der letzten Saison vor der Pandemie, als die Berner 2018/19 letztmals den Meistertitel holten, hat der SCB im Schnitt 1620 Zuschauer pro Spiel eingebüsst. Während es damals noch 16’290 waren, kamen bisher nur noch 14’670 Fans pro Spiel.
Und am Sonntagabend beim grossen Strich-Duell gegen den alten Rivalen Lugano (1:2 n.P.) klaffen Lücken auf den Rängen. 14’131 Zuschauer sind es offiziell, wobei dabei auch jene gezählt werden, die ein Ticket haben, aber zu Hause in der warmen Stube vor dem Fernseher bleiben. Wie viele sogenannte «No-shows» gab es? Noch liegen dem SCB keine Zahlen vor, wie viele Fans trotz Tickets dem Spiel fern blieben. CEO Raeto Raffainer hatte allerdings Schlimmeres befürchtet, nachdem er gesehen hatte, wie leer andere Stadien am Sonntagabend, namentlich jenes in Davos, geblieben waren.
«Ich hatte grossen Respekt vor diesem Spiel»
«Ich hatte grossen Respekt vor diesem Spiel. Wir wollten keine Blamage erleben und haben deshalb die Werbetrommel wie bei keinem anderen Spiel gerührt», sagt der 41-jährige Engadiner. Es sei bekannt, dass Spiele am Sonntag in Bern einen schweren Stand haben. «An einem Freitag-Abend wären bei dieser Affiche wohl tausend Zuschauer mehr gekommen», mutmasst Raffainer.
Der neue Sonntagabend-Termin mit dem «Game of the Week» (20.00 Uhr, jeweils live auf TV24 frei empfangbar) ist nicht nur in Bern wenig beliebt. In den bisher 18 Spielen wurden 492 Tickets weniger pro Spiel als im jeweiligen Durchschnitt verkauft.
Trotz Zuschauerschwund in den letzten, erfolglosen Jahren rechnet man beim seit Jahren grössten Zuschauer-Magnet Europas damit, das Budget einhalten zu können. So sollte auch die halbe Million Franken, die zusätzlich für den Umbau der Mannschaft investiert wurde, gedeckt sein. «Wir sind auf Kurs. Wir hatten zwar etwa 500 Saisonkarten weniger verkauft. Dafür lief der Tageskarten-Verkauf sehr gut», sagt Raffainer. «Wir hatten Glück, dass wir im Dezember gut gespielt haben und danach gute Affichen freitags und samstags hatten.»
- 2022/23 14'670 Fans/Spiel
- 2021/22* 13'348
- 2020/21* 604
- 2019/20* 15'588
- 2018/19 16'290
- 2017/18 16'371
- 2016/17 16'399
- 2015/16 16'145
- 2014/15 16'164
- 2013/14 16'347
- 2012/13 16'330
- 2011/12 15'779
- 2010/11 15'850
- 2009/10 16'172
* teilweise mit Covid-Restriktionen
- 2022/23 14'670 Fans/Spiel
- 2021/22* 13'348
- 2020/21* 604
- 2019/20* 15'588
- 2018/19 16'290
- 2017/18 16'371
- 2016/17 16'399
- 2015/16 16'145
- 2014/15 16'164
- 2013/14 16'347
- 2012/13 16'330
- 2011/12 15'779
- 2010/11 15'850
- 2009/10 16'172
* teilweise mit Covid-Restriktionen
Für den SCB ist es aber nicht nur wichtig, dass die Fans kommen, sondern auch, dass sie bis zum Schluss und idealerweise auch danach bleiben und noch konsumieren. Da helfen gute Leistungen und spannende Spiele. Beim Krimi gegen Lugano ging wohl kaum einer vorzeitig.
Mehr zur National League
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |