Er habe den Airhook immer wieder mal im Training geübt, gesteht Samuel Erni (32). Aus reinem Spass. Doch am Samstagabend beim 3:0-Sieg seiner SCL Tigers in Kloten wurde aus Spass plötzlich Ernst. Der Langnau-Verteidiger versuchte das Kunststück, den Puck hinter dem Klotener Tor auf seinen Stock zu laden und von dort aus auf direktem Weg im Gehäuse unterzubringen. Und es funktionierte.
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«Ich weiss nicht, was mich da geritten hat», sagt Erni nach dem Spiel zu Blick mit einem breiten Grinsen. «Normalerweise halte ich mich nicht hinter dem gegnerischen Tor auf», so der Defensivverteidiger, «und eigentlich wollte ich den Puck zu Nolan Diem passen, doch dann hüpfte er irgendwie zurück, und dann habe ich es eben versucht. Ich bin happy, dass es geklappt hat».
Nicht zu jubeln getraut
Zunächst habe er sich jedoch gar nicht über seinen so spektakulären wie wichtigen Führungstreffer zum 1:0 zu jubeln getraut, «denn ich habe den Puck gar nicht mehr gesehen. Es wäre schön peinlich für mich gewesen, wenn ich gejubelt hätte und der Puck gar nicht drin gewesen wäre».
Erni hat in seiner seit 2010 andauernden Profikarriere noch nie mehr als drei Tore pro Saison erzielt, oft – wie auch in der letzten Spielzeit – war es auch nur eines. «Das Toreschiessen ist eigentlich nicht mein Job, dafür sind andere zuständig», sagt er denn auch. Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet er für eine Airhook-Show sorgt.
Erklärung für den Aufschwung
Wenn er schon so früh in der Saison einen Treffer erziele, dann hoffe er inständig, dass ihm mal wieder mehr als nur ein Tor gelinge. «Aber es muss ja nicht zwingend wieder ein Airhook sein», findet der seit 2017 für die SCL Tigers spielende Thurgauer.
Im Zentrum steht für ihn ohnehin etwas ganz anderes als dieses für ihn persönlich verrückte Erlebnis. Nämlich, dass sich Langnau nach einem zunächst schwierigen Start in die Saison und heftigen Pleiten (3:7 gegen Lausanne, 1:6 gegen Davos, 0:7 gegen Bern) gefangen hat. Und wie: In den letzten fünf Partien haben die SCL Tigers stets gepunktet, nie mehr als zwei Gegentore zugelassen und dreimal gewonnen.
«Wir haben begriffen, dass wir als Team zusammenarbeiten müssen und so für jeden Gegner mühsam sein können. Es hat bei uns allen Klick gemacht», erklärt Erni den bemerkenswerten Umschwung.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |