Die NHL ist das Schlaraffenland des Eishockeys. Aber nicht für alle. Es gibt nicht nur die Stars wie Josi, Fiala, Meier oder Hischier, die im Rampenlicht stehen und Millionen verdienen, sondern auch solche, die im Schatten stehen. In jedem Spiel um ihre Zukunft bangen müssen.
Von diesem Leben in der NHL hatte Dean Kukan (29) genug, kehrte auf diese Saison hin nach elf Jahren im Ausland zu den ZSC Lions zurück. Wenn er auf seine NHL-Laufbahn zurückschaue, bereue er nichts, sagt der Zürcher. Schliesslich hat er es als nicht gedrafteter Europäer in der NHL auf 172 Spiele gebracht.
Zurück bei den Lions überzeugt der Nationalspieler nicht nur durch solides Handwerk, sondern auch durch Akzente in der Offensive. Bereits fünf Treffer (23 Punkte in 25 Spielen) hat er auf dem Konto, ist gar ZSC-Topskorer. Nur ein Verteidiger hat noch einen Punkt mehr als er gebucht: Henrik Tömmernes (Servette). Dabei sagt Kukan: «Toreschiessen war eigentlich nie mein Ding. Doch ich schiesse hier viel mehr. Man hat mehr Platz als auf den kleineren Eisfeldern.» Davor waren ihm in seiner Profi-Karriere nie mehr als vier Tore in einer Saison gelungen.
«Es macht viel mehr Spass»
«Eine grössere Rolle spielen zu können, war der Hauptgrund, warum ich zurückgekehrt bin. Und ich muss sagen: Es macht viel mehr Spass», sagt Kukan, der auch im Powerplay zum Zug kommt. Bei den Columbus Blue Jackets galt es in seiner Rolle vor allem, keine Fehler zu machen, den Puck schnell wegzuspielen. Selbst als er während mehreren Partien stark spielte, reichte ein Fehler, der gegen Carolina zu einem Tor von Nino Niederreiter führte, um beim berüchtigten Coach John Tortorella in Ungnade zu fallen.
DCX STORY: doc7efphcm3469qf1ie3st [Nach diesem Nino-Tor wird Kukan verbannt]
In Zürich ist Kukan happy. Das war vor elf Jahren noch anders. «In meinem zweiten Jahr bei den GCK Lions stagnierte ich. Es war ein verlorenes Jahr», erinnert er sich. Er habe damals keine Perspektiven auf einen Platz beim ZSC gesehen. Deshalb, und nicht etwa, weil er von der NHL träumte, entschloss er sich als 18-Jähriger, sein Glück bei Lulea in Schweden zu versuchen.
Dieser Entscheid erwies sich als Volltreffer. Sportlich und privat. In Schweden lernte der inzwischen zweifache Vater seine Frau Jenni kennen und schaffte den Durchbruch. Mit Lulea gewann er 2015 die Champions League und wechselte dann nach Nordamerika, wo er mit den Lake Erie Monsters auf Anhieb AHL-Champion wurde, ehe er 2016 sein NHL-Debüt gab. Daheim in Zürich strebt der WM-Silberheld von 2018 nun den dritten Titel seiner Karriere an.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 26 | 30 | 53 | |
2 | ZSC Lions | 24 | 31 | 52 | |
3 | SC Bern | 27 | 19 | 48 | |
4 | Lausanne HC | 26 | 2 | 46 | |
5 | EV Zug | 26 | 16 | 41 | |
6 | EHC Kloten | 26 | -2 | 41 | |
7 | EHC Biel | 26 | 0 | 37 | |
8 | HC Fribourg-Gottéron | 26 | -9 | 34 | |
9 | Genève-Servette HC | 23 | 2 | 33 | |
10 | SCL Tigers | 24 | -3 | 32 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 25 | -14 | 32 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 26 | -14 | 32 | |
13 | HC Lugano | 24 | -20 | 29 | |
14 | HC Ajoie | 25 | -38 | 21 |