Beim 4:3-Sieg gegen Bern trifft Garrett Roe in seinem zweiten Spiel mit einem wuchtigen Schuss zum 3:2, nachdem er zuvor mit starkem Körpereinsatz Phil Varone den Puck abgeknöpft hat. Dabei ist der Amerikaner, der einen Spezialhelm trägt, etwa fünf Kilo leichter als damals, als ihm Mark Barberio mit einem Crosscheck den Kiefer brach.
«Es waren harte Wochen. Es ist schwierig, nichts essen zu können, Hunger zu haben und nicht satt zu werden», erzählt der ZSC-Stürmer. «Als Sportler ist das frustrierend. Man hat das Gefühl, nicht ganz sich selbst zu sein und dass man im Training nur 80 Prozent der normalen Leistung bringt.»
Von normalem Essen kann er nur träumen. Weiches Fleisch, Risotto oder Fisch könne er nun zu sich nehmen, sagt der 33-Jährige. «Ich habe vor allem Suppen getrunken und dann pürierte Spaghetti Bolognaise gegessen.» Mit der Zunge könne er das Essen zerdrücken. «Ich habe etwa drei Wochen lang das Gleiche gegessen wie meine zehn Monate alte Tochter Madeline.» Seine Frau Brittany habe für drei Kinder, Sohn Landon ist 2 Jahren alt, gekocht. «Das war hart für sie.»
Roe träumt von einem saftigen Hamburger
Hat er es auch einmal mit einem pürierten Steak versucht? «Nie! Ich wollte mir nicht den Genuss eines Steaks ruinieren. Der Doktor hat mir empfohlen, eine Pizza in den Mixer zu geben und dann zu schlürfen. Aber nein, ich will auch in Zukunft Pizzas geniessen können.»
Roe, dessen Kiefer mit einer Metallplatte und Schrauben fixiert ist, freut sich, dereinst wieder herzhaft zubeissen zu können. Derzeit könne er seinen Mund etwa zu 70 Prozent öffnen. Und auf was freut er sich? «Auf einen Hamburger, einen grossen Hamburger», sagt er und seine Augen funkeln. «Das ist es, was ich wirklich vermisse. Den Mund zu öffnen und einfach in einen saftigen Burger zu beissen. Das bedeutet, dass das Leben wieder schön ist.»
Wiederholungstäter Barberio wurde acht Spiele gesperrt und nach Russland zu Kasan abgeschoben. Hatten Opfer und Täter Kontakt? «Er hat versucht, mich zu erreichen. Ich habe ihm nichts zu sagen», sagt Roe. «Bei ihm ist es jetzt einige Male passiert. Schon in den Playoffs hätte er mir 20 Zähne ausschlagen können, als er mich mit dem Stock verfehlte.» Einmal ist keinmal. «Doch beim zweiten Mal: Schäm dich!»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |