Dass er im Spiel gegen Ajoie Schiedsrichter Cedric Borga über den Haufen fuhr, kommt Chris Baltisberger teuer zu stehen: Fünf Spielsperren und eine Busse von 7600 Franken. Als der ZSC-Stürmer das Urteil liest, ist er fassungslos. Das macht er mit einem Post auf Instagram auch publik.
Was er nicht verstehen kann: Eine Szene, die aus seiner Sicht ein Unfall war, wird härter bestraft als ein Foul, bei dem ein Spieler seinen Gegner rücksichtslos mit dem Ellbogen gegen den Kopf checkt, wie er gegenüber Blick ausführt.
«Ich hatte so viele Reaktionen nach diesem Entscheid. Auch von vielen Spielern von anderen Teams. Niemand konnte es verstehen», sagt der 30-Jährige. Er ist immer noch aufgewühlt, was auch an den Formulierungen im Urteil liegt. Da ist die Rede davon, dass es «völlig unerklärlich» sei, weshalb er «direkt und mit hohem Tempo auf den Schiedsrichter» zugefahren sei. «Die Aktion ist als sehr ungeschickt, unentschuldbar und inakzeptabel zu beurteilen.»
Es trifft Baltisberger, dass ihm Rücksichtslosigkeit unterstellt wird. Er betont, dass er den Unparteiischen beim Forechecking hinter dem Tor zu spät gesehen und alles versucht habe, damit die Kollision möglichst glimpflich ausfällt. «Dieses Strafmass ist für mich inakzeptabel», sagt der Zürcher, der Rekurs einlegen will. Er betont aber, dass er «keinen Groll» hege.
Baltisberger sprach mit Schiedsrichtern
Baltisberger findet es auch falsch, dass die Mindeststrafe für ein ungewolltes Vergehen an Unparteiischen drei Spielsperren beträgt. Dies soll auf nächste Saison wieder geändert werden.
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Nach dem Urteil habe er auch mit zwei Schiedsrichtern gesprochen («beide fanden das Strafmass auch zu hoch») und festgestellt, dass bei den Unparteiischen der Eindruck vorherrsche, dass sie Freiwild seien und ihnen gegenüber zu wenig Respekt vorhanden sei.
Auf der anderen Seite befürchtet der dreifache Meister, dass drakonische Strafen bei Kollisionen mit Schiedsrichtern – Biels Maillard wurde für drei Spiele aus dem Verkehr gezogen – die Fronten zwischen Spielern und Schiedsrichtern weiter verhärten können.
«Das ist der ultimative Dämpfer»
Deshalb nahm der Familienvater auch Kontakt mit der Spielergewerkschaft auf. Er plädiert für einen Dialog zwischen Spielern und Schiedsrichtern, damit man künftig respektvoller miteinander umgeht. «Es liegt nun an uns Spieler, den Schiedsrichtern Vertrauen zu geben und sie noch mehr zu respektieren, dafür setze ich mich ein.»
PS. Besonders bitter für das Lions-Eigengewächs: Er verpasst die Premiere in der neuen Swiss Life Arena am Dienstag. «Das ist der ultimative Dämpfer. Das hat mich traurig gemacht.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |