«Nicht bei den acht besten Verteidigern»
Kloten will seinen Schweden-Star loswerden

Der EHC Kloten spielt lieber nur mit drei oder vier Ausländern, als Lucas Ekestahl-Jonsson einzusetzen. Sportchef Larry Mitchell erklärt die Degradierung.
Publiziert: 08.10.2023 um 11:56 Uhr
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Lucas Ekestahl Jonsson befindet sich bei Kloten auf dem Abstellgleis.
Foto: freshfocus
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Die Verteidigung des EHC Kloten erhielt in dieser Woche ein heftiges Upgrade. Einerseits ist Supertalent David Reinbacher (18) aus dem Camp der Montreal Canadiens zurückgekehrt. Zudem konnte der beim SC Bern zuletzt überzählige Mika Henauer (23) ausgeliehen werden. Durch diese Zuzüge leisten sich die Zürcher Unterländer neuerdings den Luxus, aus freien Stücken auf einen ausländischen Verteidiger zu verzichten. Der Schwede Lucas Ekestahl-Jonsson (27) fand weder am Freitag beim 4:2-Sieg in Biel noch am Samstag bei der 0:3-Niederlage gegen die SCL Tigers Aufnahme in den Kader.

Es ist schon sehr speziell. Da Stürmer Tyler Morley (31) derzeit verletzt ist und in Biel Sandro Zurkirchen (33) das Vertrauen erhielt, startete Kloten im Seeland freiwillig nur mit drei statt fünf Ausländern! Zurkirchen verletzte sich dann in dieser Partie und wurde durch Juha Metsola (34) ersetzt. Anschliessend bestritten die Zürcher den Rest des Wochenendes mit vier Ausländern. Für Ekestahl-Jonsson ist aber kein Platz mehr.

«Habe ihm gesagt, dass es schwierig wird»

«Durch die Zuzüge von Reinbacher und Henauer stehen acht Verteidiger vor ihm», sagt Sportchef Larry Mitchell (56) zur Degradierung. Kloten wäre den Nordländer gern schon im vergangenen Frühling losgeworden. «Ich habe ihm und seinem Agenten gesagt, dass es für ihn schwierig wird, in dieser Saison bei uns ein Top-4-Verteidiger zu sein», so Mitchell.

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3:15
EHC Kloten – SCL Tigers 0:3:Das Tor seines Lebens – Langnau-Erni packt den Airhook aus

Bereits vergangene Saison musste Ekestahl-Jonsson im Endspurt in einigen Schlüsselspielen zuschauen, weil das Defensivverhalten des Offensivverteidigers (immerhin stolze 5 Tore und 25 Assists vergangene Saison) als problematisch betrachtet wurde. Doch der dreifache schwedische Nationalspieler beharrte dennoch auf seinem Zweijahresvertrag und wollte die Herausforderung annehmen. «Das ist sein gutes Recht», sagt Mitchell dazu.

Folgt nun der verspätete Abgang?

Doch vielleicht haben die Klotener Ekestahl-Jonsson mit der vorläufigen Verbannung aus dem Kader doch noch zu einem Wechsel motiviert. «Ich glaube nicht, dass er mit der Situation glücklich ist», sagt Mitchell. Daran, einen neuen Ausländer zu verpflichten, denkt der Kloten-Sportchef vorerst noch nicht: «Wir haben aktuell sechs Import-Spieler unter Vertrag und gehören nicht zu den Vereinen, die auf Rosen gebettet sind.» Um die Tür für neues ausländisches Personal aufzustossen, müsste ihm Ekestahl-Jonsson offensichtlich den Gefallen tun, sich aus dem Staub zu machen.

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6:07
Kloten – SCL Tigers 4:3 n.P.Aaltonen und Ekestahl-Jonsson zelebrieren Powerplay-Kunst
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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