Nach Jahren im Krisenmodus
Der ZSC hat seine Arroganz wieder

Die ZSC Lions haben die Versagensangst über Bord geworfen, ihr Selbstverständnis wieder gefunden.
Publiziert: 14.10.2023 um 11:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2023 um 11:34 Uhr
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Reto Schäppi, Sven Andrighetto und Patrick Geering führen die ZSC Lions gegen die SCL Tigers (3:0) aufs Eis.
Foto: freshfocus
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Am Freitag kehrte Sven Andrighetto gegen die SCL Tigers (3:0) ins Team der ZSC Lions zurück und spielte erstmals in dieser Saison. Das Erstaunliche daran: Seine Absenz wegen einer langwierigen Verletzung am Handgelenk war in den ersten Wochen der Saison überhaupt nicht aufgefallen.

Auch ohne den Nati-Stürmer hatten die Zürcher Sieg an Sieg gereiht und Tor um Tor erzielt. Die luxuriös bestückte Mannschaft, die in den letzten drei Jahren verkrampft den grossen Erwartungen hinterherhechelte und nie richtig überzeugen konnte, spielt wieder beschwingtes und dynamisches Eishockey und überfordert ihre Gegner, wenn sie das Gaspedal durchdrückt.

Die Stars wechseln sich dabei mit dem Toreschiessen ab. 16 Spieler haben schon getroffen, fünf haben schon vier und mehr Tore auf dem Konto. Die vier ausländischen Stürmer Jesper Frödén (2.), Rudolfs Balcers (3.), Derek Grant (6.) und Juho Lammikko (9.) figurieren in den Top Ten der Skorerliste. Letzte Saison landete der beste ZSC-Skorer (Lammikko) auf Platz 24.

Hattrick! Frödén herrscht bei Andrighetto-Comeback
3:15
ZSC Lions – SCL Tigers 3:0:Hattrick! Frödén herrscht bei Andrighetto-Comeback

In der letzten Spielzeit hatten noch sechs Teams mehr Tore als die Zürcher (150) geschossen. Jetzt stellen sie die beste Offensive der Liga.

Zuzug Zehnder gegen Langnau überzählig

Gleichzeitig haben die Lions die Stabilität in der Defensive nicht verloren. Wie schon in der letzten Saison unter Rikard Grönborg kassieren sie am wenigsten Gegentore.

Der ZSC Ausgabe 2023/24 hat die Versagensangst über Bord geworfen, sein Selbstverständnis wieder gefunden. Dazu gehört auch, dass sich bei den Stars zuweilen Überheblichkeit breitmacht.

Dann übertreiben sie es mit der Schönspielerei oder die Konzentration geht verloren, wenn man glaubt, alles im Griff zu haben. So leitete ein haarsträubender Fehlpass von NHL-Rückkehrer Denis Malgin, der inzwischen erstmals Vater geworden ist, letzte Woche gegen Zug (2:3 n.P.) die erste Niederlage nach sechs Siegen in Serie ein. Oder am Sonntag war es der Lette Balcers, der sich gegen Davos (2:3) einen leichtsinnigen Puckverlust in der eigenen Zone leistete.

Malgin mit Riesenbock, Genoni hext, Zug schlägt zu
3:47
ZSC Lions – EV Zug 2:3 n.V.Malgin mit Riesenbock, Genoni hext, Zug schlägt zu

Trainer Marc Crawford wird aber darauf bedacht sein, dass sich Selbstgefälligkeit und Genügsamkeit nicht im Übermass ausbreiten. Dafür dürfte aber auch der Konkurrenzkampf sorgen. Gegen die Tigers sassen Zuzug Yannick Zehnder, Justin Sigrist und Phil Baltisberger draussen. Auch Simon Bodenmann und Denis Hollenstein (nach Krankheit) waren davor schon einmal als überzählig gemeldet worden.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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