Am Freitag kehrte Sven Andrighetto gegen die SCL Tigers (3:0) ins Team der ZSC Lions zurück und spielte erstmals in dieser Saison. Das Erstaunliche daran: Seine Absenz wegen einer langwierigen Verletzung am Handgelenk war in den ersten Wochen der Saison überhaupt nicht aufgefallen.
Auch ohne den Nati-Stürmer hatten die Zürcher Sieg an Sieg gereiht und Tor um Tor erzielt. Die luxuriös bestückte Mannschaft, die in den letzten drei Jahren verkrampft den grossen Erwartungen hinterherhechelte und nie richtig überzeugen konnte, spielt wieder beschwingtes und dynamisches Eishockey und überfordert ihre Gegner, wenn sie das Gaspedal durchdrückt.
Die Stars wechseln sich dabei mit dem Toreschiessen ab. 16 Spieler haben schon getroffen, fünf haben schon vier und mehr Tore auf dem Konto. Die vier ausländischen Stürmer Jesper Frödén (2.), Rudolfs Balcers (3.), Derek Grant (6.) und Juho Lammikko (9.) figurieren in den Top Ten der Skorerliste. Letzte Saison landete der beste ZSC-Skorer (Lammikko) auf Platz 24.
In der letzten Spielzeit hatten noch sechs Teams mehr Tore als die Zürcher (150) geschossen. Jetzt stellen sie die beste Offensive der Liga.
Zuzug Zehnder gegen Langnau überzählig
Gleichzeitig haben die Lions die Stabilität in der Defensive nicht verloren. Wie schon in der letzten Saison unter Rikard Grönborg kassieren sie am wenigsten Gegentore.
Der ZSC Ausgabe 2023/24 hat die Versagensangst über Bord geworfen, sein Selbstverständnis wieder gefunden. Dazu gehört auch, dass sich bei den Stars zuweilen Überheblichkeit breitmacht.
Dann übertreiben sie es mit der Schönspielerei oder die Konzentration geht verloren, wenn man glaubt, alles im Griff zu haben. So leitete ein haarsträubender Fehlpass von NHL-Rückkehrer Denis Malgin, der inzwischen erstmals Vater geworden ist, letzte Woche gegen Zug (2:3 n.P.) die erste Niederlage nach sechs Siegen in Serie ein. Oder am Sonntag war es der Lette Balcers, der sich gegen Davos (2:3) einen leichtsinnigen Puckverlust in der eigenen Zone leistete.
Trainer Marc Crawford wird aber darauf bedacht sein, dass sich Selbstgefälligkeit und Genügsamkeit nicht im Übermass ausbreiten. Dafür dürfte aber auch der Konkurrenzkampf sorgen. Gegen die Tigers sassen Zuzug Yannick Zehnder, Justin Sigrist und Phil Baltisberger draussen. Auch Simon Bodenmann und Denis Hollenstein (nach Krankheit) waren davor schon einmal als überzählig gemeldet worden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |