Am Freitag: Alle nach Bern
Manometer. Was man bei diesen Back-to-Back Miniserien jeweils gar nicht brauchen kann, ist der bei Trainern, Spielern und Fans gleichermassen gefürchtete Doppelnuller. Den SCB hat es ausgerechnet gegen das launische Lugano erwischt. Lugano hatte gute Laune und Bernd Wolf (ein Verteidiger) in der Form seines Lebens, und wenn sich die austoben, kann es in der eigenen Abwehrzone schon mal zu einem Wolkenbruch kommen.
Sechs Tore hat Bern in zwei Spielen gegen die Tessiner erzielt – damit sollte man eigentlich mindestens einen Punkt ergattern, nicht? Im Prinzip ja, allerdings geht diese Rechnung nur auf, wenn man nicht zur gleichen Zeit acht Buden kassiert.
Lugano ist schon vorbeigezogen, und Servette, Davos und Biel sind dem SCB, um den man sich scheinbar lange Zeit keine Sorgen zu machen brauchte, dicht auf den Fersen.
Nächster Termin? Der HC Davos im Heimspiel am Freitag. Vier Spiele weniger, fünf Punkte Rückstand. Spieler und Offizielle überfrachten ihre Aussagen jeweils gerne mit dem unnötigen Hinweis, wie wichtig doch das nächste Spiel sei. So, als ob es Spiele gäbe, die nicht drei Punkte wert wären. In diesem Fall kann man eine Ausnahme machen. Am Freitag sind alle Augen auf den SCB gerichtet.
Biel macht weiter so
Nach dem nächsten Dreier ist der EHC Biel nur noch zwei Punkte hinter dem SC Bern klassiert. Hätte man das vor zwei oder drei Wochen geschrieben – man wäre wohl für verrückt erklärt worden. Der Bieler Trainer, Petri Matikainen, wirkt inzwischen bei TV-Interviews merklich entspannter, schimmert da gar der weiche Kern durch, der unter der rauen Schale lauert? Der Mann hatte eine harte Zeit, da ist man sich einig, nun mag man ihm doch fast ein wenig gönnen, dass sich der Pulverdampf der ersten Monate verzogen hat. Empathie für den Feind? Sowas können natürlich nicht alle.
Aber: Sechs Punkte gegen das taumelnde Ambri haben in Biel die schlimmsten Sorgen (Pufferzone, Saisonende nach 52 Spielen) wohl endgültig vertrieben. 22 Punkte aus den vergangenen 10 Spielen – der EHC Biel performt. Die unverblümte Anweisung bleibt indes stehen: Bitte so weitermachen, jeder liebt Comeback-Geschichten.
MediaSlot: ImageContainer #image_2_65ad17bdaeba5Erleichterung im Emmental
Die SCL Tigers sichern sich am Sonntag dank zwei Toren in Unterzahl drei Punkte bei den Lakers – und somit die Punkteteilung in der Miniserie nach dem 2:5 am Freitag zu Hause in Langnau.
Bei der sechsten Heimniederlage in Folge hatten die Tigers die Startphase einfach sausenlassen und rasch zwei pomadige Treffer kassiert, ein Verhalten, das man im weiteren Verlauf der Partie nur teilweise korrigieren konnte. Pomadige Tigers? Nicht das Bild, das man vermitteln möchte und erst recht nicht die Art und Weise, wie man Abstand von der Playout-Zone hält.
Apropos: Am Dienstag kommt Ajoie nach Langnau und somit gibts die Möglichkeit, zwei Dinge auf einmal zu erledigen: Die negative Serie im eigenen Stadion beenden und den Jurassiern die 1:5-Klatsche vom 5. Januar heimzahlen.
Als Orientierungshilfe noch der unnötige Hinweis der Woche: Wie viele Punkte waren in der vergangenen Saison nötig, um verschiedene Hürden zu nehmen?
Platz 6: 82 Punkte. Platz 10: 72 Punkte. Rang 12: 66 Punkte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 30 | 28 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 29 | 7 | 53 | |
4 | EHC Kloten | 30 | -2 | 50 | |
5 | SC Bern | 29 | 16 | 49 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 28 | 4 | 41 | |
8 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 29 | -16 | 39 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 30 | -18 | 36 | |
13 | HC Lugano | 28 | -25 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |